Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0690 - Rückkehr zur Zentaurenwelt

0690 - Rückkehr zur Zentaurenwelt

Titel: 0690 - Rückkehr zur Zentaurenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
Vom Netzwerk:
töten.
    ***
    Zamorra trat aus dem blau leuchtenden Magiefeld hervor und kämpfte um sein Gleichgewicht. Die Reise durch ein Weltentor und der damit verbundene plötzliche Ortswechsel sorgten fast immer für einen kurzen Moment der Desorientierung.
    Der Schwindel verging so schnell, wie er gekommen war.
    Hinter dem Parapsychologen taumelte Nicole aus dem, Tor, fing sich aber gleichfalls fast sofort wieder.
    Ebenso wie Zamorra hatte auch sie sich im Château die Zeit genommen, etwas anzuziehen und zumindest einen Dhyarra-Kristall mitzunehmen.
    Neben dem handtellergroßen, kunstvoll verzierten Amulett, das silbern schimmernd vor der Brust des Parapsychologen hing, waren diese Kristalle 4. Ordnung die mächtigsten Waffen, über die sie verfügten. Rekoc hatte die beiden Dämonenjäger zwar erneut wegen ihres Misstrauens aufgezogen, aber nach den ersten beiden Besuchen auf San war Zamorra der Meinung, dass genau dieses Misstrauen mehr als angebracht war. Schließlich war es eine Welt voller Überraschungen. Und auch bei weitem nicht jeder Bewohner mochte ihnen freundlich gesonnen sein…
    Das Weltentor fiel mit einem letzten Knistern hinter ihnen in sich zusammen und verschwand.
    Zamorra sah sich um.
    Rekoc und seine beiden Leibwächter standen neben der einzigen Tür des fensterlosen, von magisch leuchtenden Stäben erhellten Raumes. Als der Geheimdienstchef bemerkte, dass er die volle Aufmerksamkeit seiner menschlichen Gäste hatte, zog er die Tür auf und verneigte sich.
    »Habsul-Kornadrusimlak, der Meisterzauberer von San«, verkündete der Affe.
    Das Geräusch von Pferdehufen, das aus dem Gang in den Raum drang, ließ darauf schließen, dass es sich auch bei diesem Zauberer um einen Zentauren handelte.
    Zamorra war immer davon ausgegangen, dass die Pferdemenschen wegen ihres aufbrausenden Temperaments keine guten Magier abgaben, aber Prahil-Gi schien nicht die einzige Ausnahme dieser Regel zu sein, wenn sich San erneut für einen Zentauren als magisches Oberhaupt entschieden hatte.
    Mal sehen, ob er die Würde seines Vorgängers besitzt, dachte der Parapsychologe, während er sich höflich vcrnoigte.
    Dass der neue Meisterzauberer diese Würde nicht besaß, wurde Zamorra in dem Augenblick klar, als der Zentaur seinen Pferdekörper durch die breite Tür schob.
    Habsul-Kornadrusimlak war ein Teenager.
    Der Parapsychologe schätzte den Jungen auf höchstens fünfzehn Jahre. Sein schlaksiger langer Oberkörper ragte aus seinem Pferdeleib hervor und pendelte leicht hin und her, als sei er zu schwer für den Rest des Körpers. Das strähnige braune Haar des Jungen hing ihm in die dunklen Augen, die in einem Gesicht saßen, das rundlich, blass und voller Sommersprossen war. Selbst mit gutem Willen konnte man Habsul-Kornadrusimlak nicht als attraktiv bezeichnen.
    Neben Zamorra stieß Nicole überrascht die Luft aus. Auch sie hatte wohl nicht damit gerechnet, sich vor einem halben Kind zu verneigen.
    Der Dämonenjäger sah Rekoc verärgert an, aber der wich seinem Blick aus. Dass er das Alter des neuen Meisterzauberers bei seiner Einladung unterschlagen hatte, bereitete ihm offensichtliches Unbehagen.
    Das sollte es auch, dachte Zamorra.
    Habsul-Kornadrusimlak deutete eine knappe Verbeugung an und lächelte. »Zamorra, Nicole, es freut mich, dass ihr meiner Einladung gefolgt seid und ich bin glücklich, endlich die beiden Menschen kennen zu lernen, von denen Prahil-Gi soviel erzählt hat. Bitte begleitet mich in den Festsaal.«
    Er drehte sich um und rammte dabei mit seinem Pferdehintern einen der Leibwächter. Der Zentaur prallte gegen die Wand und nahm Habsul-Kornadrusimlaks hastige Entschuldigung mit einem gequält wirkenden Lachen hin.
    Zamorra schloss zu Rekoc auf, der sich an den beiden vorbeischieben wollte und griff nach seinem Arm.
    »Wir beide unterhalten uns noch«, knurrte er.
    Der Affe hob die Schultern.
    »Was sollte ich denn machen?«, flüsterte er etwas hilflos, während die drei Zentauren langsam den Gang heruntertrabten. »Habsul-Kornadrusimlak ist Prahil-Gis Nachfolger. Ich muss ihm loyal ergeben sein und alles tun, um seine Interessen zu schützen.«
    »Sind das nicht eher deine Interessen?«, mischte sich Nicole ebenso leise ein. »Ein fünfzehnjähriger Junge hat doch wohl kaum den Weitblick, über das Schicksal einer ganzen Welt zu entscheiden.«
    Rekoc löste sich aus Zamorras Griff. »Er ist vierzehn und nein, er hat diesen Weitblick noch nicht.«
    Er wartete einen Moment, bis Habsul-Kornadrusimlak

Weitere Kostenlose Bücher