0690 - Rückkehr zur Zentaurenwelt
in ihren Gürteln steckten. Die dunklen Uniformen ließen keinen Zweifel daran aufkommen, dass es sich bei den beiden um Soldaten handelte.
Zamorra nickte ihnen freundlich zu. Nach einem Moment erwiderten die Pferdemenschen die Geste.
Das sind wohl Rekocs Leibwächter, dachte der Parapsychologe.
Der Affe war der Geheimdienstchef auf einer Welt namens San. Dort hatten zwei Ewige einen Krieg gegeneinander ausgetragen, der dazu führte, dass der Planet eintausend Jahre lang stillstand. Im wahrsten Sinne des Wortes - nicht nur die Kultur der Bewohner stagnierte, sondern der ganze Planet rotierte nicht mehr. Eine Hälfte lag in immer währender Dunkelheit, auf der anderen war es tausend Jahre lang Tag.
Mit extremen Folgen…
Die magischen Wesen hatten sich auf die Nachtseite geschlagen, wo sie unter dem Einfluss schwarzer Magie langsam degenerierten.
Die Menschen hingegen versuchten, auf der von der Sonne ausgedörrten Tagseite zu überleben.
Schließlich war es Zamorra und Nicole gelungen, den Fluch aufzuheben.
Aber damit endeten die Probleme Sans nicht. Obwohl der Magier Prahil-Gi, der zum Herrscher ernannt worden war, sich bemühte, das Misstrauen zwischen Menschen und Magischen zu zerstreuen, kam es beinahe zu einem neuen Krieg.
Zamorra und Nicole wurden auf unterschiedlichen Seiten in die Auseinandersetzung verwickelt, die schließlich mit dem Opfertod Prahil-Gis endete. Außer ihnen wusste nur Rekoc, dass die zwei verstoßenen Angehörigen der DYNASTIE DER EWIGEN Auslöser des Konflikts gewesen waren. Beide kamen dabei um.
Zamorra hatte dabei noch ein zweites Geheimnis entdeckt, in das nur Nicole und Rekoc eingeweiht waren. Die Zentauren, die den größten Anteil der Magischen stellten, waren durch magische Genexperimente der Dynastie entstanden! Das hatte Zamorrâ in den Aufzeichnungen der Ewigen Araki entdeckt, die von zahlreichen Magischen als Göttin der Weisheit verehrt wurde. [2]
Der Parapsychologe fragte sich, was wohl passieren würde, wenn die Wahrheit eines Tages ans Licht kam.
»Welche Katastrophe führt dich zu uns, Rekoc?«, fragte Nicole nur halb im Scherz und holte Zamorra damit aus seinen Erinnerungen wieder in die Gegenwart zurück.
Der Affe grinste. »Keine Katastrophe, nur eine Einladung. Heute Abend findet die Ernennung des neuen Meisterzauberers von San statt. Inoffiziell ist er zwar schon seit einem halben Jahr im Amt, aber wegen der Trauerzeit nach Prahil-Gis Tod wurden die Festlichkeiten verschoben.«
Er machte eine kurze Pause und räusperte sich. Der Tod des Zauberers war ihm nahe gegangen. Prahil-Gi hatte dem ehemaligen Jäger Intelligenz geschenkt und ihn zu seinem Geheimdienstchef gemacht. Dafür war Rekoc ihm auch nach seinem Tod noch dankbar.
»Nun«, fuhr er fort, »um es kurz zu machen. Der neue Zauberer Habsul-Kornadrusimlak würde sich freuen, euch beide heute als seine Gäste begrüßen zu dürfen.«
Nicole und Zamorra sahen sich einen Moment lang an. Eine kurzer Ausflug nach San klang durchaus verlockend. Die beiden Dämonenjäger hatten sich ohnehin seit einiger Zeit gefragt, wie sich die Verhältnisse dort entwickelt hatten. Jetzt gab ihnen Rekoc die Gelegenheit, sich vor Ort ein Bild zu machen.
Zamorra runzelte die Stirn, als er an den Aufwand dachte, den der neue Zauberer betrieb, um ihnen diese Einladung zukommen zu lassen. Schließlich hatte er ein Weltentor erschaffen müssen, damit Rekoc und seine Begleiter zur Erde reisen konnten. Das kostete Zeit und Energie.
»Ist das nicht etwas viel Aufwand, nur um zwei Menschen, die Habsul-Kornadrusimlak noch nicht einmal persönlich kennt, zu einer Party einzuladen?«, fragte er dann auch.
Dabei verblüffte es ihn, dass er den zungenbrecherischen, ellenlangen Namen des Zauberers hatte herunterrasseln können, ohne sich dabei zu verhaspeln. War hier etwa eine Art Erinnerungs-Magie im Spiel? Unwillkürlich lächelte Zamorra.
Aus den Augenwinkeln bemerkte er, dass Nicole nickte. Sie hatte anscheinend den gleichen Gedanken zum Thema Aufwand gehabt.
»Euer Misstrauen ist nicht ganz unberechtigt«, entgegnete der Affe ehrlich. »Ich habe den Zauberer gebeten, euch einzuladen. Er ist noch sehr jung und manche befürchten, er sei seiner schweren Aufgabe nicht gewachsen. Ihr habt einen größeren Einfluss auf San, als ihr vielleicht wisst. Wenn ihr bei seiner Ernennung anwesend seid und damit dem Volk zeigt, dass ihr Habsul-Kornadrusimlak unterstützt, werden es seine Kritiker wesentlich schwerer haben, Gehör zu
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