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0691 - Die Werwölfe aus Atlantis

0691 - Die Werwölfe aus Atlantis

Titel: 0691 - Die Werwölfe aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sieht sich auch jetzt noch als Vater an. Verstehst du das? Diejenigen, die schon einmal in Atlantis gelebt haben, sind auch für ihn heute noch seine Kinder, die er beherrschen will. Die Familie des Jungen gehört dazu, gleichzeitig auch andere Menschen. Du wirst sie möglicherweise bei den Ruinen treffen. Sprich mit Sings Vater darüber.«
    Suko nickte. »Gut, das werde ich machen. Aber du bleibst außen vor und willst uns nicht helfen?«
    »Ich kann nicht. Es gibt da eine Blockade. Selbst die Fläming Stones helfen mir nicht. Was du hier siehst, bin nicht ich als Person, ich habe meinen Geist lösen können. Du siehst jetzt meinen Astralleib, der allmählich an Kraft verliert. Ich kann dir und John nur viel Glück wünschen, das ist alles.«
    Suko wollte noch etwas fragen, er war zu langsam, denn die Brücke brach blitzartig zusammen.
    Es gab kein Licht mehr.
    Es gab keine Kara mehr.
    Neben sich hörte er Sing seufzen, als wäre der Junge aus einem tiefen Schlaf erwacht, obwohl die Dunkelheit wieder über beide hereingebrochen war.
    Bevor Suko Sing ansprach, ließ er eine Weile verstreichen, damit sich der Junge erholen konnte. »Ist es das gewesen, was du mir hast zeigen wollen?«
    »Ja, das war es.«
    »Kann ich mit deinem Vater reden?«
    »Sicher.«
    »Warum ist er nicht gekommen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Oder mag er keine Polizisten?«
    »Das kann es auch gewesen sein.«
    Suko lachte. »So schlimm wird es schon nicht kommen. Laß uns jetzt gehen. Oder können wir mit dem Wagen auch rückwärts fahren?«
    »Nein, das geht nicht.«
    Sie stiegen beide aus. Suko hatte seine Lampe eingeschaltet und leuchtete dorthin, wo er die Schöne aus dem Totenreich gesehen hatte. Aber da war nichts mehr zu sehen. Kara hatte sich buchstäblich in Luft aufgelöst. Es gab sie nicht mehr.
    Auf dem Rückweg dachte Suko über das Erfahrene nach und mußte zugeben, daß ihm nicht sehr wohl dabei war. Er hätte jetzt gern mit seinem Freund John gesprochen und sicherlich der auch mit ihm, leider waren beide zu weit voneinander getrennt.
    Links von ihnen, getrennt durch eine Wand, rumpelten die Wagen des normalen Fahrbetriebs über die Schienen.
    Da hörten sie auch die Schreie der Fahrgäste, wenn sie durch die Gestalten in der Geisterbahn zu sehr erschreckt wurden. Daß die Familie des Jungen, die schon einmal in Atlantis gelebt hatte, gerade eine Geisterbahn führte, war Zufall.
    Es gab eine kleine Seitentür, die der Junge öffnete und Suko den Vortritt ließ.
    Die Helligkeit des Tages schwang ihnen entgegen. Suko holte tief Luft.
    Die Geräusche der Kirmes kamen ihm vor, als wären sie weit entfernt.
    »Jetzt sag mir endlich deinen Namen.«
    »Ich heiße Sing.« Der Junge lächelte.
    »Nichts weiter?«
    »Man nennt mich so.«
    »Und wie nennt man deinen Vater?«
    »Er heißt Krystos.«
    »Das hört sich griechisch an.«
    »Ist es auch.«
    »Gut.« Suko nickte. »Dann tu mir jetzt den Gefallen und bring mich zu deinem Vater.«
    »Ja, gern…«
    ***
    Auch Nora Shane hatte die Veränderung an mir bemerkt. Den starren Blick und die ebenfalls starre Haltung.
    »Was ist mit Ihnen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nichts weiter. Ich… ich war nur von dem Bild überrascht.«
    Sie bewegte ihre Augen. »Von welchem Bild?«
    »Das hier.« Ich hob das Buch an und zeigte ihr den Deckel. »Das ist eine Fratze.«
    Sie schaute hin, sie schluckte, sie wollte sich bewegen, aber sie blieb starr auf der Bettkante hocken. Aus ihrem Mund drang ein pfeifendes Geräusch.
    »Haben Sie etwas?«
    »Nein, nein, eigentlich nicht.«
    »Aber?«
    Sie atmete tief ein, räusperte sich und sah aus, als wolle sie fortlaufen, blieb aber sitzen.
    Der Schmerz auf meiner Brust hatte nachgelassen. Das Kreuz hatte mich nur einmal gewarnt, das mußte reichen. Nora Shane war jetzt wichtiger, und ich fragte sie nach diesem Bild, das eigentlich keines war, sondern nur eine Gravur auf dem Deckel. »Was hat Sie daran so erschreckt, Nora?«
    Sie rang die Hände. »Ich… ich glaube es zu kennen.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja, John, ja. Ich kenne es. Es ist wie in einem Meer, wo etwas schwimmt, das verlorengegangen ist. Aber plötzlich wird es von den Wellen wieder hochgespült. Ich habe es noch nie gesehen, und trotzdem kommt es mir bekannt vor.«
    »Denken Sie nach.« Ich hielt ihr das Buch direkt hin, damit sie den Blick nicht von der Oberfläche lassen konnte. Sie mußte sich auf die Fratze konzentrieren.
    Wenn ich ehrlich war, so hatte ich schon schlimmere Köpfe oder Fratzen

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