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0692 - Krieg der Katzenmenschen

0692 - Krieg der Katzenmenschen

Titel: 0692 - Krieg der Katzenmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Barkawitz
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massiven Hindernisse. Allenfalls raste es durch weiche, nachgiebige Dickichte, die sich raschelnd zur Seite bogen.
    Das Luftkissen-Rad musste einen erstklassigen Autopiloten haben. Oder Kooranovian verfügte über eine übermenschliche Reaktionsschnelligkeit.
    Kunststück, dachte sich Zamorra. Er ist ja auch kein Mensch, sondern ein Tiger!
    Ein wenig fühlte er sich an eine Szene aus dem dritten »Star Wars«-Film erinnert - die Verfolgungsjagd im Wald von Enwor mit ähnlichen Fluggeräten. Er hoffte, dass es ihnen nicht so erging wie den imperialen Stormtroopers.
    Nach einigen Minuten hatte er sich halbwegs an den rasend schnellen Flug drei Fuß über dem Erdboden gewöhnt. Er fand sogar Muße, sich die Umgebung anzuschauen.
    Die veränderte sich rasch.
    Nachdem sie eine Weile durch einen scheinbar endlosen Dschungel gerast waren, erschien eine riesige Fläche Ödland vor ihnen. Dabei war das Wort Ödland noch geschmeichelt, fand Zamorra.
    Hier schien ein riesiger Meteor eingeschlagen zu haben. Die Pflanzen- und Tierwelt war so vollständig vernichtet, wie es nur eine gewaltige Umweltkatastrophe vermochte.
    Oder die Zündung einer Atombombe…
    Zamorra fragte sich, ob die Kijnzho gegen Strahlung immun waren. Er selbst war es jedenfalls nicht. Aber der Martor würde seinen menschlichen Helfer wohl kaum tödlichen Strahlen aussetzen, wenn er ihn für die Friedensverhandlungen brauchte.
    Oder?
    Was, wenn er gar nichts von der Strahlungsempfindlichkeit der Menschen wusste? Oder sie ihm einfach egal war, weil Zamorra immerhin lange genug leben würde, um seine Aufgabe zu erfüllen?
    Ob das Wasser der Quelle des Lebens ihn auch vor Strahlenschäden schützte, wagte der Dämonenjäger zu bezweifeln.
    Kooranovian lenkte das Gefährt zu seiner Erleichterung nur ein kleines Stück über die unübersehbare wüste Fläche, die sich bis zum Horizont erstreckte. Plötzlich und abrupt tauchte vor ihnen wieder der Rand des Dschungelgebietes auf.
    Zamorra atmete unwillkürlich auf, als er wieder das Blätterdach des immergrünen Regenwaldes über sich hatte. Diese Fläche da draußen war toter als tot gewesen. Wenn es so etwas gab.
    Nach ein paar weiteren Minuten brachte der Martor das Luftkissen-Rad zum Stehen. Das geschah so abrupt, dass Zamorra gegen Kooranovians Rücken geschleudert wurde.
    Sie befanden sich am Rand eines Militärlagers.
    Es war so perfekt getarnt, dass Zamorra es erst entdeckte, als er wenige Meter davor stand.
    In versetzten Schichten übereinander schützten Unsichtbarkeitsplanen das Camp vor der Entdeckung durch Rotor-Tanks.
    Gleichzeitig waren die Abdeckungen so arrangiert, dass noch genügend Sonnenlicht eindringen konnte. Das Feldlager stand auf einer Lichtung im Dschungel, die es vollständig bedeckte.
    Auf den ersten Blick sah Zamorra ein paar Dutzend großer Hütten, die mit primitivsten Mitteln erbaut worden waren. Dazwischen standen einige Hightech-Waffensysteme herum, deren Funktion dem Dämonenjäger nicht sofort klar war.
    Während Zamorra sich orientierte, sprach Kooranovian mit dem Wachtposten.
    »Keine besonderen Vorkommnisse, Martor!«, meldete der Tiger in Uniform und salutierte mit seiner Strahlwaffe. Dabei warf er Zamorra einen hasserfüllten Blick zu. »Abgesehen von einigen Todesfällen bei den Zivilisten…«
    Wieder starrte er den Dämonenjäger an, als ob er ihn am liebsten sofort in seine Einzelteile zerstrahlen würde. Wahrscheinlich war das auch so.
    Kooranovian erwiderte den Gruß. Dann ließ er sein Fahrzeug mit geringer Geschwindigkeit durch die sich öffnende Pforte ins Lager gleiten.
    Zamorra schätzte, dass sich mindestens tausend Kijnzho in den wenigen Hütten aufhalten mussten.
    Der Anblick erinnerte den Parapsychologen an Flüchtlingscamps in Ländern, wo Krieg, Not und Vertreibung herrschten.
    Und an die falsche Zeitebene, die durch ein Paradoxon entstanden war, als er zusammen mit Ted Ewigk versucht hatte, durch eine Zeitkorrektur die Invasion der DYNASTIE DER EWIGEN ungeschehen zu machen… Damals hatte er selbst vor den Toren von Château Montagne ein Flüchtlingslager eingerichtet, um Menschen mittels der Regenbogenblumen zu anderen Welten zu evakuieren… [3]
    Seltsamerweise waren die Erinnerungen daran geblieben, obgleich sie eigentlich hätten schwinden müssen, als die falsche Wirklichkeit erlosch. Offenbar war die letzte Zeitkorrektur doch nicht ganz so perfekt gewesen, wie vermutet. Bedeutete das, dass sie jederzeit wieder in die Wahrscheinlichkeit der Erde

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