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0692 - Krieg der Katzenmenschen

0692 - Krieg der Katzenmenschen

Titel: 0692 - Krieg der Katzenmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Barkawitz
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auch den Dreck von meinem Stiefel fressen, Nackthäuter!«
    Zamorra trat einen Schritt zurück. Es war klar, dass diese drei Kijnzho Ärger wollten. Aber er hatte keine Lust, sich von den Raubkatzen die Haut vom Leib ziehen zu lassen.
    »He! Nackthäuter! Wir reden mit dir«, fauchte einer der Rekruten.
    Wieder einmal fragte sich Zamorra, wieso er sich überhaupt mit Kooranovian und den anderen Kijnzho verständigen konnte. Wahrscheinlich hatten die Tiger auch für die Kommunikation zwischen Mensch und Tier eine technische Lösung gefunden. Sie war ihm bisher nur verborgen geblieben.
    Nicht zu übersehen war hingegen die Pranke, die plötzlich auf Zamorras Hals zujagte!
    Der Parapsychologe wich seitlich aus. Er kickte gegen das Bein des Jungtigers. Aber der Karatetritt, der einen Menschen aus den Stiefeln geworfen hätte, bewirkte bei dem Kijnzho überhaupt nichts.
    Nun kamen die beiden anderen Rekruten von links und rechts. Sie umringten Zamorra.
    Und dann stürzten sich alle drei gleichzeitig auf den Dämonenjäger.
    Zamorra verteilte wild Tritte und Handkantenschläge um sich. Aber seine Abwehr machte den Tigern kaum etwas aus. Das wunderte ihn nicht. Der Parapsychologe musste sich eingestehen, dass diese Raubtier-Kämpfer viel wendiger und auch stärker waren als er selbst.
    Das hatte er schon im Turm des Hohen Volkes bei Kooranovian feststellen müssen.
    Ob dafür auch das verantwortlich war, was Dondez Kombu Neupflanz genannt hatte?
    Zamorra kam momentan nicht dazu, diesen Gedanken weiter zu verfolgen. Denn nun durchbrach eine Tigerpranke seine Deckung. Sie bohrte sich in seine Magengrube.
    Zum Glück hatte der Rekrut seine Krallen nicht ausgefahren. Sonst hätte er Zamorra die Gedärme aus dem Leib reißen können. Überhaupt schienen sie ihn wohl nicht sofort töten zu wollen, sondern eher mit ihm spielen wie die Katze mit der Maus, wollten ihren Hass ausleben und ihre Geschicklichkeit an ihm erproben. Denn sonst hätten sie ihn schon längst mit weniger Mühe zerfleischen können. Aber wenn er tot war, konnten sie sich nicht mehr an seinem Leid weiden.
    Aber der Hieb war auch so schmerzhaft genug. Die drei Kijnzho wollten sich fast, totlachen, als sich Zamorra zusammenkrümmte.
    Es tat zwar weh, aber der Dämonenjäger war noch nicht am Ende. Er hatte die Erfahrung gemacht, dass man im Kampf die eigene Schwäche besser übertrieb. Und die eigenen Kräfte herunterspielte. Dadurch konnte man den Gegner aus der Reserve locken.
    Das schaffte er auch diesmal.
    Einer der Rekruten wollte Zamorra mit einem leichten, fast scherzhaften Prankenhieb zu Boden strecken.
    Doch plötzlich schossen Zamorras Hände vor. Sie zogen ruckartig an dem muskulösen Tigerarm. Gleichzeitig stellte der Parapsychologe seinem Gegner ein Bein.
    Damit hatte der Tiger nicht gerechnet.
    Er wurde durch seinen verstärkten Eigenschwung nach vorn gerissen und stolperte. Mit einem dumpfen Knall fiel er auf die Nase.
    Trotz ihrer größeren Kraft und Schnelligkeit waren die Tiger also nicht unbesiegbar. Das war ein gutes Gefühl.
    Allerdings stürzten sich die beiden anderen Rekruten nun umso wutentbrannter auf Zamorra. Einer hielt den Dämonenjäger von hinten fest. Zamorra keilte aus. Aber das nützte nichts.
    Die Tigerpranken pressten seine Arme wie Eisenklammern an den Körper.
    Der andere Kijnzho baute sich vor dem Parapsychologen aus. Er hob die Pranke. Und diesmal waren die Krallen ausgefahren.
    Der erste Hieb zerfetzte Zamorras Uniform an der Brust. Die Spitzen der Krallen ritzten eine blutige Spur in seine Haut.
    Der Tiger ließ sein Raubtiergebiss sehen.
    »Wir werden es langsam machen, bis der Nackthäuter um Gnade winselt. Und dann beiß’ ich ihm seinen hässlichen Kopf ab!«
    Inzwischen war auch der dritte Tiger wieder auf die Beine gekommen. Er funkelte Zamorra Unheil verkündend an.
    »Jetzt wird abgerechnet!«
    Zamorra überlegte fieberhaft, wie er sich aus der Affäre ziehen könnte. Da ertönte eine donnernde Kasernenhofstimme.
    »Stillgestanden!«
    Wie Marionetten nahmen die drei Rekruten ruckartig Haltung an. Sie pressten ihre Vorderpranken gegen die Hosennaht, die Stiefel knallten auf den Boden, sie glotzten stur geradeaus wie Automaten.
    Menschen hätten es nicht besser gekonnt, dachte Zamorra sarkastisch. So groß scheint der Unterschied zwischen edlen Kijnzho und barbarischen Nackthäutern doch nicht zu sein…
    Er wurde losgelassen und stürzte zu Boden, fing sich aber gleich wieder.
    Kooranovian Sint Martor und Dondez

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