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0693 - Höllen-Amazonen

0693 - Höllen-Amazonen

Titel: 0693 - Höllen-Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Barkawitz
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Neuseeland, Australien, Indien, Madagaskar, Afrika, Südamerika und Antarktika bestanden haben sollte. Wissenschaftler hatten errechnet, dass er vor etwa 130 Millionen Jahren auseinander gebrochen war.
    Mit einer unvorstellbaren Urgewalt aus Lava und Feuer waren die Teile von Gondwanaland auseinander gedriftet, bis die Kontinente der Erde die heute bekannte Form angenommen hatten. Der Himalaya war zum Beispiel entstanden, als sich der indische Subkontinent gegen die Landmasse Asiens drückte.
    Selbst heute noch setzte sich diese Kontinentaldrift fort; Indien drängte sich immer noch fast ungebremst mit einem Tempo von rund zehn Zentimetern pro Jahr weiter nordwärts in die asiatische Landmasse hinein. An sich vernachlässigbar, aber im Laufe von Jahrmillionen kamen doch erhebliche Veränderungen zustande.
    Nicole schaute sich um. Die Welt unter ihr war kein anderer Planet, sondern die Erde. Eine Erde allerdings, deren Tier- und Pflanzenreich kaum etwas mit dem heutigen zu tun hatte.
    Unwillkürlich fühlte sie sich an die Echsenwelt erinnert, die durch ein Experiment der DYNASTIE DER EWIGEN entstanden war. Die Ewigen hatten damals die Erde in zwei Wahrscheinlichkeiten aufgeteilt; in der einen war die Menschheit zur dominierenden Lebensform aufgestiegen, in der anderen die Saurier nicht ausgestorben, sondern intelligent geworden, und die Säuger spielten dort allenfalls die untergeordnete Rolle, wie sie Reptilien auf Nicoles Erde zukam. [2]
    Aber im Laufe der Jahrmillionen hatte sich die Existenzwahrscheinlichkeit in Richtung der Menschenwelt verschoben; während, ihre Wahrscheinlichkeit stetig zunahm, war die der Echsenwelt stetig gesunken. Abgesehen davon, dass dort die Zeit immer langsamer ablief, schrumpfte die Echsenwelt auch zusammen, zerfaserte, ihre Ränder lösten sich in absolutes Nichts auf, je mehr ihre Wahrscheinlichkeit abnahm. Mittlerweile gab es sie nicht mehr; die letzten Sauroiden, die intelligenten Echsenwesen als Pendant zu den Menschen der Erde, waren über eine Regenbogenblumenbrücke zum Silbermond evakuiert worden und lebten nun dort weiter. [3]
    Vielleicht war die Welt dieser Amazonen einst auf eine ähnliche Weise von der Erde der heutigen Menschen abgespalten worden, nur viel früher als die Echsenwelt und von allen unbemerkt?
    Aber auch hier schien der Zeitablauf langsamer zu sein als in Nicoles Welt, oder die Evolution war zum Stillstand gekommen.
    Riesenfarne von üppiger Pracht und leuchtende Blumenmeere wucherten an den Hängen von zerklüfteten Gebirgsketten. Ein riesiger Strom glitzerte weit unter den Reittieren der Amazonen. Er war noch viel breiter als der Amazonas, der Ganges oder der Mississippi.
    Seltsame Tiere wie das Wollnashorn tummelten sich an seinen grünen Ufern.
    Doch dieses Idyll konnte Nicole Duval nicht darüber hinwegtrösten, dass sie sich in den Händen von unberechenbaren Riesenamazonen befand.
    Zumindest die Anführerin dieser Kampfgruppe war durch und durch böse. Das hatte Nicole bei dem flüchtigen telepathischen Herantasten sofort festgestellt.
    Die Französin zerbrach sich den Kopf darüber, wie sie und Zamorra diesen Kriegerinnen möglichst unbeschadet wieder entkommen konnten.
    Aber dann wurde ihre Aufmerksamkeit von einem unglaublichen Anblick gefangen genommen.
    Die Ozalas hatten einen Höhenzug überflogen und glitten nun zum. Landeanflug über eine Stadt, die Rasovia sein musste.
    Nicole kam aus dem Staunen nicht heraus.
    ***
    Niemals hätte die Dämonenjägerin erwartet, in dieser unberührten, unzivilisierten Landschaft eine derart hoch technisierte Stadt zu sehen. Der Entwicklungsstand von Rasovia war ein krasser Gegensatz zu der primitiven Bewaffnung der Amazonen, die zudem auf fliegenden Tieren ritten.
    Nachdem Nicole die Skyline von Rasovia erblickt hatte, hätte sie eher mit Elektrogleitern oder anderen Hightech-Fortbewegungsmitteln in den Händen der Amazonen gerechnet.
    Dieses Rätsel konnte sie später lösen.
    Zunächst gab sich die Dämonenjägerin ganz dem Zauber dieser Stadt hin.
    Rasovia hatte keine Stadtmauern. Die Bebauung begann abrupt mitten in der Savanne. Es gab anscheinend auch keine Straßen, die zur Stadt der Amazonen führten. Sollten die Ozalas die einzigen Fortbewegungsmittel sein?
    Auf jeden Fall waren die Häuser das seltsamste, was Nicole Duval jemals an Architektur gesehen hatte. Als Baumaterial hatte man offenbar pures Gold genommen, was die Dämonenjägerin nicht recht glauben konnte. Und doch schien es so zu sein.
    Die

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