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0693 - Höllen-Amazonen

0693 - Höllen-Amazonen

Titel: 0693 - Höllen-Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Barkawitz
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damit Zamorras Lähmung zu lösen.
    Er fühlte, wie die Beweglichkeit in Arme und Beine zurückkehrte…
    ***
    Nicole Duval wurde von zwei Wäehterinnen in einen großen Saal gebracht. Breite Panoramafenster aus unbekanntem Material boten einen herrlichen Blick über die seltsame Stadt Rasovia.
    Die Frauen traten Nicole in die Kniekehlen, sodass die Dämonenjägerin auf die Knie fiel. Der Fußboden war zum Glück nicht aus Stein oder Gold, sondern aus einem undefinierbaren Kunststoffmaterial. Das war nicht ganz so hart, aber Nicole reichte es trotzdem.
    »Was soll der Unsinn?«, knurrte sie.
    Die Wächterinnen hatten sie verstanden. Und Nicole verstand auch deren Sprache, wie sie nun feststellte.
    »Du bist ein Nachkömmling! Du gehörst auf die Knie, wenn die Hohepriesterin dir sogleich die Ehre ihres Anblicks zuteil werden lässt!«
    »Ich bin ein was?«, fragte Nicole zurück.
    Die Antwort der Wächterin bestand aus einem Tritt in den Hintern, Die Französin fiel auf die Hände. Sie überlegte, ob sie es dieser Amazone heimzahlen sollte. Aber Nicole war unbewaffnet, während die beiden Kriegerinnen über Breitschwerter, Speere und Brustpanzer verfügten. Ihre Beine steckten in roten Pluderhosen, die Füße in Halbstiefeln mit hochgebogenen Spitzen. Dafür waren die Oberkörper aber nackt.
    Nicole beschloss, den Tritt erstmal wegzustecken und es diesen verdammten Schnallen später zu zeigen.
    Die Wachtennnen strafften sich.
    Ein Sitzkissen glitt in der Luft durch zwei Türflügel, die sich automatisch geöffnet hatten. Und auf diesem Schwebekissen thronte die Anführerin der Amazonen, die sich Balgha und Hohepriesterin der Welt nannte.
    Allerdings hatte sie ihre Kriegerinnen-Kleidung gegen ein weites Gewand vertauscht, das ihr ein sakrales Aussehen gab.
    Mit unbewegter Miene starrte sie Nicole ins Gesicht.
    »Lasst uns allein«, sagte die Hohepriesterin zu den Wächterinnen.
    Nicole Duval hörte nur die sich entfernenden Schritte hinter ihr Zehn Fuß über dem Boden schwebte Balgha auf ihrem Kissen. Die Dämonenjägerin blickte mit wütend funkelnden Augen zu ihr auf. Das hätte Nicole in jedem Fall tun müssen. Auch wenn sie nicht am Boden hätte kauern müssen, und wenn die Amazonenführerin nicht über ihr in der Luft geschwebt hätte. Denn Balgha war ja eine Riesin.
    Die Hohepriesterin lachte.
    »Du solltest deine Gefühle lieber unter Kontrolle halten, Nachkömmling-Frau! Ich könnte dich töten, wie man eine Spinne zertritt! Du bist besser freundlich zu mir - oder du wirst es bitter bereuen!«
    Da war es wieder, dieses Wort.
    »Was soll das überhaupt, Balgha? Warum nennen mich hier alle Nachkömmling?«
    »So bezeichnen wir die Menschen in eurer Welt«, erläuterte die Hohepriesterin. »Weil es vor euch schon einmal eine Menschheit gegeben hat. Aber von dieser Menschheit ist fast nichts übrig geblieben - leider. Also seid ihr die Nachkömmlinge - weil ihr nach dieser ersten Menschheit gekommen seid.«
    Nun war Nicoles Neugier geweckt.
    »Wieso ist von der ersten Menschheit nichts übrig geblieben?«
    Die Amazone machte eine ungeduldige Handbewegung.
    »Sie hat sich selbst vernichtet, was sonst? Also genau das, was ihr jetzigen Menschen auch bald schaffen werdet. - Aber lassen wir das. Jetzt zu euch. Warum seid du und dein Gefährte in unsere Welt eingedrungen? Und deinen Namen kenne ich auch noch nicht.«
    Die Dämonenjägerin beschloss, der Hohepriesterin reinen Wein einzuschenken. Jedenfalls zum Teil.
    »Ich bin Nicole Duval aus Frankreich, Balgha. Mein Gefährte ist Professor Zamorra. Wir sind hier, weil wir wissen wollten, was aus der englischen Patrouille geworden ist. Die Männer, die sich im Jahre 1885 hierher verirrten.«
    Wieder lachte die Hohepriesterin. Diesmal klang es noch schriller.
    »1885! Ich kenne die Jahreszahlen von euch Nachkömmlingen! Sie sind so lächerlich winzig! Tausend Jahre oder zehntausend Jahre oder eine Million Jahre sind für meine Oberen nur ein flüchtiger Moment!«
    »Wer sind denn deine Oberen?«
    »Ich stelle hier die Fragen!«, schnauzte Balgha. »Meine Oberen - sie haben diese Stadt erbaut. Sie sind die Herren von Rasovia. - Ich will jetzt alles über diese Metallscheibe wissen! Woher hat Zamorra diesen Zauber?«
    Nicole Duval zögerte mit der Antwort. Trotz ihrer nur gering ausgeprägten Para-Fähigkeit spürte die Französin deutlich, wie die Hohepriesterin sie telepathisch abzutasten versuchte. Aber Nicoles Geist war durch eine Para-Sperre gegen fremde

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