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0693 - Höllen-Amazonen

0693 - Höllen-Amazonen

Titel: 0693 - Höllen-Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Barkawitz
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Telepathie-Versuche gesichert. Nur wenn Nicole wollte, konnte sie sich darauf konzentrieren, diese Barriere zu senken, um beispielsweise ihren Gefährten oder einen der anderen Telepathen der Zamorra-Crew ihre Gedanken lesen zu lassen; aber warum sollte sie das ausgerechnet jetzt wollen?
    Bisher hatte es noch kein Dämon oder Schwarzmagier geschafft, diese Sperre zu durchbrechen. Und auch Balgha war dazu offenbar nicht in der Lage. Also konnten ihre Fähigkeiten doch nicht so groß sein, wie die Dämonenjägerin zunächst befürchtet hatte.
    Ein selbstsicheres Lächeln huschte über Nicoles Gesicht. Ansonsten blieben ihre Lippen versiegelt.
    Balgha fletschte die Zähne vor Wut.
    »So, du willst also nicht reden! Dann wird es eben anders gehen!«
    Einen Augenblick später kam eine Wächterin herein. Die Hohepriesterin musste sie telepathisch gerufen haben.
    »Tove soll das Wasser der Wahrheit bringen!«
    Die Kriegerin verneigte sich und machte dann eine korrekte Kehrtwendung, über die sich jeder Ausbildungs-Unteroffizier gefreut hätte.
    Wasser der Wahrheit?
    Nicole schwante Übles. Und der Gesichtsausdruck, mit der diese Frau auf dem schwebenden Kissen sie anstarrte, gefiel ihr überhaupt nicht.
    Wieso eigentlich Frau?, dachte Nicole Duval. Balghas Anwesenheit war vor allem deshalb so unheimlich, weil die Französin tief in ihrem Inneren spürte, dass ihr Gegenüber gar kein Mensch war…
    Gerne hätte die Dämonenjägerin Merlins Stern zu sich gerufen, um sich damit zur Wehr setzen zu können. Doch sie wollte das Amulett bei Zamorra lassen. Er hatte momentan gewiss noch größere Schwierigkeiten als sie. Immerhin war er gelähmt…
    Während sie auf die Rückkehr der Wächterin warteten, schwebte Balghas Sitzkissen in Richtung Fenster.
    »Du wolltest doch wissen, was aus den englischen Soldaten geworden ist, Nicole Duval? Dann komm und sieh…«
    Die Neugierde siegte über das Misstrauen. Die Dämonenjägerin erhob sich aus der knienden Position und trat an eines der Fenster Es bot den Blick auf einen engen Innenhof.
    Dort schufteten einige Männer, indem sie schwere Fässer mit einem primitiven Flaschenzug bewegten. Diese Mechanik war ein krasser Gegensatz zu der Hochtechnologie, mit der Rasoyia erbaut worden war.
    Doch das war es nicht, was Nicole Duval schockierte.
    Die Männer waren nämlich bei näherem Hinsehen keine Menschen mehr. Ihre toten und halbverwesten Körper unter den zerrissenen Uniformen wiesen sie als lebende Leichname aus.
    Die Amazonen hatten die Soldaten zu Zombies gemacht!
    ***
    Zwei Kriegerinnen trugen Zamorra in einen kleinen Raum ohne Fenster. Der Parapsychologe musste seine Muskeln anspannen, um die Illusion der Lähmung aufrechtzuerhalten. Denn Merlins Stern hatte inzwischen ganze Arbeit geleistet.
    Zamorra war wieder hundertprozentig Herr über seinen Körper. Er versuchte allerdings, weiterhin erstarrt zu wirken. Davon versprach er sich einen taktischen Vorteil.
    Die Amazonen warfen Zamorra auf eine harte Pritsche, gingen hinaus und schlossen die Tür. Es klang, als ob ein Riegel vorgeschoben würde.
    Der Dämonenjäger atmete tief durch.
    Dann schnellte er vom Boden hoch und machte ein paar Lockerungsübungen. Es war ein herrliches Gefühl, sich wieder bewegen zu können.
    Nach einigen Minuten hörte er erneut Schritte vor der Tür. Lautlos glitt er wieder auf die Pritsche zurück.
    Die Tür wurde geöffnet.
    Eine Amazone trat ein. Sie blickte sich verstohlen um und schloss die Tür. Es war eine von den Kriegerinnen, die Zamorra in sein Gefängnis geschafft hatten.
    Die Riesin ging neben Zamorras Lager in die Knie. Sie blickte ihm ein paar Minuten lang schweigend ins Gesicht.
    »Ich werde dir helfen, zu entkommen«, sagte sie endlich.
    Zamorra blinzelte. So recht konnte er sich über dieses Angebot nicht freuen. Denn die Amazone hatte plötzlich ein Messer in der Hand, dessen Spitze auf Zamorras Herz gerichtet war.
    ***
    Der Anblick der Zombie-Soldaten steckte Nicole noch in den Knochen, als die Wächterin zurückkehrte.
    In ihrer Begleitung befand sich ein kleines blondes Mädchen. Die Dämonenjägerin schätzte es auf sechs oder sieben Jahre. Das Kind trug eine mit Wasser gefüllte Karaffe vor sich her.
    »Tove ist eine unserer jüngsten Dienerinnen«, sagte die Hohepriesterin beiläufig. »Aber sie ist schon ganz mit ihren Aufgaben verwachsen.«
    Das war Nicole herzlich egal. Sie wollte auf keinen Fall irgendeine Wahrheitsdroge eingeflößt bekommen.
    Dies war ein absoluter

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