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0693 - Höllen-Amazonen

0693 - Höllen-Amazonen

Titel: 0693 - Höllen-Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Barkawitz
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Notfall. Daher rief sie jetzt Merlins Stern zu sich!
    Selbst die Hohepriesterin war erstaunt, als sie plötzlich die Silberscheibe in Nicoles Händen sah. Schon verschob die Dämonenjägerin einige der Hieroglyphen. Ein silbern flammender Strahl schoss aus der Mitte des Drudenfusses und traf Balgha mit voller Wucht!
    Allerdings reichte die Energie bei weitem nicht aus, um dieses Wesen zu vernichten.
    Immerhin kippte die Hohepriesterin von ihrem Schwebekissen und knallte unsanft auf den Boden.
    Die Wächterin senkte ihren Speer und stieß damit nach Nicole. Die Dämonenjägerin steppte zur Seite, packte die Waffe mit der linken Hand und zog ruckartig daran. Die Amazone verlor das Gleichgewicht. Mit einem gezielten Tritt gegen das linke Knie brachte Nicole ihre Gegnerin zu Fall.
    Inzwischen musste Balgha per Gedankenbefehl Verstärkung herbeigerufen haben.
    Ein Dutzend Amazonen stürmte in den Saal. Drohend schwangen sie ihre Schwerter.
    »Fangt sie lebend!«, kreischte die Hohepriesterin.
    Sie rappelte sich gerade wieder auf. Nicole wandte sich ihr zu. Balgha war ein schwarzmagisches Wesen. Und somit der gefährlichste Feind in diesem Raum.
    Die Dämonenjägerin richtete das Amulett auf die Hohepriesterin. Diese Kreatur sollte die Kraft von Merlins Stern zu spüren bekommen.
    Aber wieder geschah das, was schon Zamorra erleben musste.
    Die silbernen Blitze der Zauberscheibe verpufften sinnlos an der magischen Abwehr der Hohepriesterin.
    Und dann war es zu spät für eine Flucht.
    Denn jetzt stürzten sich die Amazonen auf Nicole. Die Dämonenjägerin kämpfte wie eine Löwin. Aber gegen die Übermacht von einem Dutzend im Nahkampf ausgebildeter Kriegerinnen hatte sie keine Chance. Eine von ihnen riss Nicole das Amulett aus der Hand und hielt es triumphierend mit beiden Händen über den Kopf.
    Dann warf sie es nach einer kurzen Verneigung der Hohepriesterin zu, die es lässig mit einer Hand auffing.
    Die Amazonen stießen im Chor einen schrillen Kriegsschrei aus.
    Nicole rang nach Luft. Die Kriegerinnen hatten sie zu Boden geworfen. Einige von ihnen knieten auf ihren Armen und Beinen.
    Die Französin spannte die Muskeln an. Doch es war ihr unmöglich, freizukommen.
    Aus den Augenwinkeln bemerkte Nicole plötzlich Tove.
    Das Kind hatte die ganze Zeit regungslos auf demselben Fleck gestanden. Mit gleichmütigem Gesicht hatte es dem Kampf zugesehen. Nun kam es näher. Und es hielt immer noch die Wasserkaraffe in den kleinen Händen.
    »Neeeiiiinnn!!!«, schrie Nicole, obwohl es sinnlos war. Sie fürchtete sich vor der Wirkung dieser Wahrheitsdroge, sie wollte nicht ihre innersten Gedanken einer dämonischen Kreatur wie Balgha preisgeben.
    Die Zeit schien stillzustehen. Kleinste Details prägten sich Nicole ein. Sie sah die rote Pluderhose und die grüne Weste, mit der das Kind bekleidet war. Nicole roch den Achselschweiß der Amazone, die ihr brutal den Kiefer nach unten bog und ihr die Nase zuhielt. Und sie hörte das laute Pochen ihres eigenen Herzens, das ihre Brust fast zu sprengen schien.
    Tove beugte sich über Nicole und begann damit, das Wasser der Wahrheit in ihren brutal aufgezwungenen Mund zu gießen. Dabei ging sie so sorgfältig vor, als ob sie eine Zimmerpflanze wässern würde.
    Nicole bäumte sich auf, sodass die Kriegerinnen sie kaum bändigen konnten. Sie spuckte die Flüssigkeit aus. Etwas von dem Wasser bekam sie in den falschen Hals. Die Französin hustete sich fast die Seele aus dem Leib.
    Doch irgendwann erlahmte ihr Widerstand.
    Nicole trank das Wasser der Wahrheit. Es ging immer noch viel daneben. Aber schließlich war die Karaffe leer. Die Dämonenjägerin hatte den größten Teil der Flüssigkeit trinken müssen.
    Vielleicht lag es ja daran, dass die kleine Tove ihr zugezwinkert hatte.
    ***
    Die Amazone mit dem Messer hielt Zamorra für gelähmt.
    Umso überraschter war sie, als die Arme des Nachkömmlings hochschnellten, um den Angriff mit der tödlichen Waffe abzublocken. Zamorras Finger verdrehten das Handgelenk der Angreiferin.
    Die Klinge klirrte zu Boden.
    Das Gesicht der Amazone verzerrte sich vor Schmerz. Gleichzeitig zeigte es aber auch grenzenloses Erstaunen.
    »Der Tod ist eine Erlösung!«, fuhr sie Zamorra an. »Du solltest mir dankbar sein!«
    Mit diesen Worten hechtete sie nach ihrem Messer. Zamorra kam ihr zuvor. Der Dämonenjäger trat der Riesin in die Seite und schnellte von der Pritsche. Die Amazone packte ihn an der Kehle. Ihre kräftigen Finger quetschten seinen

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