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0693 - Höllen-Amazonen

0693 - Höllen-Amazonen

Titel: 0693 - Höllen-Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Barkawitz
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Kehlkopf.
    Mit einem Handkantenschlag schüttelte der Parapsychologe seine Gegnerin für wenige Momente ab. Er packte das Messer. Es ähnelte seinem eigenen Bowie-Knife, war allerdings noch um einiges länger. Die Waffe einer Riesin eben.
    Die Amazone wollte sich noch einmal auf Zamorra stürzen. Doch plötzlich hatte sie ihre eigene Messerklinge vor dem Hals. Die Kriegerin verharrte in der Bewegung.
    »Was soll das alles?«, knurrte Zamorra.
    Gleichzeitig versuchte er, die Riesin telepathisch zu sondieren. Obgleich seine Fähigkeit des Gedankenlesens nur sehr schwach ausgeprägt war und speziell in Stress-Situationen selten funktionierte, klappte es diesmal auf Anhieb. Dabei stieß er auf ein Gefühlswirrwarr im Inneren der Kriegerin.
    Die wichtigste Emotion war eine Art Hassliebe zu ihm, Zamorra. Die Amazone wollte ihn einerseits ganz für sich haben. Andererseits wünschte sie sich, den Dämonenjäger zu vernichten. Vor allem deshalb, weil er in Begleitung einer Frau - Nicole Duval -gefangen genommen worden war. Niemals wieder sollte diese Frau Zamorra besitzen. Das hatte sich die Amazone fest vorgenommen.
    Seine Nerven waren zum Zerreißen angespannt. Er musste jeden Moment mit einem Überraschungsangriff seiner lästigen Verehrerin rechnen.
    Doch vorerst öffnete sie nur ihren Mund.
    »Vapa ist deine Freundin. Vapa will dir nichts Böses.«
    »Du heisst Vapa?«
    Die Amazone nickte. Zamorras Wachsamkeit ließ nicht nach.
    »Warum wolltest du mich dann töten, Vapa?«
    »Um dich zu retten, Nachkömmling. Wenn ich dich töte, stirbst du nur. Wenn aber die Hohepriesterin dein Leben beendet, bist du bis ans Ende aller Tage ihr willenloser toter Sklave! So wie Tausende vor dir!«
    Zamorra biss die Zähne zusammen. Die Hohepriesterin der Amazonen als Herrin über Zombieheere? Das würde zu einer schwarzmagischen Kreatur passen.
    Falls diese Vapa ihm keine Lügengeschichten auftischte…
    Der Parapsychologe wollte weiter mit der Riesin sprechen. Er wusste nur nicht, ob er es riskieren konnte, das Messer wegzustecken. In Vapas Seele tobte immer noch ein heftiger Gefühlswettstreit.
    »Balgha - ist das eure Anführerin?«
    Wieder nickte die Amazone. In ihren Augen glitzerte es. Zamorra konnte nicht genau erkennen, was sie vorhatte. Wahrscheinlich, weil sie es selbst nicht wusste.
    »Warum dienst du ihr, wenn sie so schrecklich ist?«
    »Weil ich nicht selbst zur Untoten werden will!«, zischte Vapa ihn an. »Ich habe es mir nicht ausgesucht, Kriegerin zu werden. Vor langer Zeit war ich… ist ja auch egal…«
    Vapa unterbrach sich selbst und startete einen blitzschnellen Angriff.
    In diesem Moment wurde das Amulett durch Nicole gerufen. Das jähe Verschwinden von Merlins Stern brachte Zamorra für Momente um die Konzentration.
    Außerdem hatte er nicht vor, eine unbewaffnete Gegnerin mit dem Messer zu verletzen.
    Jedenfalls konnte Vapa Zamorra packen und gegen die Wand schmettern. Den Messerarm drückte sie zur Seite. Obwohl der hoch gewachsene und breitschultrige Parapsychologe kein Schwächling war, ging sein Gegenangriff ins Leere.
    Die Amazone hielt ihn in ihrem Griff wie in einem Schraubstock.
    Ihr Kopf näherte sich dem seinen. Zamorra glaubte bereits, Vampirzähne aufblitzen zu sehen. Doch die Riesin war kein Blutsauger.
    Sie versuchte, den Parapsychologen zu küssen!
    Plötzlich wurde die wilde Kriegerin anschmiegsam und sanft, während ihre Zunge sich den Weg zwischen Zamorras Lippen bahnte.
    Zamorra war nicht prüde, doch er liebte keine Frau außer Nicole Duval.
    Andererseits - wenn er gegenüber Vapa leidenschaftliche Gefühle heuchelte, konnte er vielleicht…
    Da ertönte irgendwo am Ende des Ganges ein lautes saugendes Geräusch. Es klang wie eine Turbine.
    Die Tür zu Zamorras Gefängnis stand noch immer offen.
    »Der Aufzug!«, keuchte Vapa und blickte sich ängstlich um. »Sie kommen, um dich zu holen! Sie werden dich zur Hohepriesterin schaffen!«
    »Dann lass uns gemeinsam fliehen!«, drängte Zamorra. Er versuchte immer noch, sich aus Vapas Griff zu befreien. Doch die Amazone war nicht so leicht zu überwinden.
    Plötzlich ließ sie Zamorra los. Der Dämonenjäger wäre beinahe gestrauchelt.
    »Versuchen wir es!«, stieß die Kriegerin hervor. »Wenn ich erwischt werde, bin ich sowieso verloren!«
    Sie packte Zamorra am Handgelenk und zerrte ihn hinter sich her. Die Amazone und der Parapsychologe hetzten einen langen Gang entlang.
    Zamorra fragte sich, was mit Nicole geschehen war. Sie hatte Merlins

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