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0693 - In den Höhlen der Ploohns

Titel: 0693 - In den Höhlen der Ploohns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lassen.
    Rorvic würde deshalb weitaus weniger Schlaf gefunden haben als ich. Außerdem war noch immer Alfred bei ihm, und wenn das Scheusal sich nicht sehr beherrschte, würde Alfred ihm sein Drüsensekret ins Gesicht spritzen.
    Ich war gespannt darauf, in welcher geistigen und körperlichen Verfassung ich den Mutanten in seiner Kabine antreffen würde.
    Um für alles gerüstet zu sein, nahm ich die alte zerbeulte Kanne mit, in der wahrscheinlich schon die Neandertaler Kaffee gekocht hatten, so mitgenommen sah sie aus.
    Jemand hatte mir auf eine diesbezügliche Bemerkung einmal erwidert, die Neandertaler hätten niemals Kaffee kochen können, da sie weder den dazu nötigen Kaffee noch die entsprechenden Gefäße gekannt hätten.
    Ich hatte vornehm darauf verzichtet, ihm zu entgegnen, daß unsere eigenen Vorfahren, die den Neandertaler vor zirka vierzig Jahrtausenden ausrotteten, von ihm die wesentlichen technischen Grunderfindungen gelernt und übernommen haben: die Erzeugung von Feuer, die Herstellung von Steinwerkzeugen, die Wandmalerei und die Bestattung der Toten.
    Warum sollten sie von ihm nicht auch das Kaffeekochen und -trinken übernommen haben?
    Außerdem hatte der Neandertaler ein wesentlich größeres Gehirn besessen als die mit ihm konkurrierenden Vorfahren des heutigen Menschen. Was besagte es in diesem Zusammenhang, daß er wegen des besonderen Baus seines Unterkiefers über keine eigene Sprache verfügen konnte? Doch nicht mehr und nicht weniger, als daß er telepathisch begabt gewesen war. Wie wohltuend wäre es doch, wenn die Menschheit aus Neandertalern bestünde, die nicht mit lautem Geschwätz alles zerredeten, sondern ihre Kommunikation auf die vornehme telepathische Art betrieben!
    Unter derlei Gedanken erreichte ich die Kabine des Tibeters, der eigentlich gar kein richtiger Mensch war, sondern das Produkt einer Vereinigung zwischen einem Cyno, der seine menschliche Gestalt hatte stabilisieren können, und einer Terranerin.
    Ich verzichtete darauf, den Türmelder zu betätigen. Dalaimoc Rorvic würde sowieso nicht darauf reagieren, wenn er seinen Schönheitsschlaf hielt.
    Statt dessen benutzte ich meinen Nach-Impulsschlüssel, um das Schott zu öffnen.
    Als es auf glitt, schlüpfte ich in den Vorraum, in dem sich allerlei Krimskrams angehäuft hatte. Taurische Schnupftabaksdosen, ein alghurischer Brustprothesenhalter und die Stiefel eines Cynos gehörten ebenso dazu wie eine aus künstlich destabilisiertem Howalgonium bestehende Statuette des brrungischen Feuergotts, ein bajuwarischer Melkschemel aus dem 20.
    Jahrhundert und sonstige Utensilien.
    Es roch ziemlich streng in diesem Vorraum, und ich hätte es nicht lange darin ausgehalten. Schnell öffnete ich das Schott zum Wohnraum und trat ein. Hinter mir schloß sich das Schott wieder.
    Verwundert blieb ich stehen.
    Dalaimoc Rorvic hockte nicht in der üblichen Meditationshaltung auf seinem abgewetzten Teppich, sondern praktizierte einen Handstand an der Wand. Natürlich arbeitete er mit faulen Tricks, beispielsweise, in-dem er sich mit dem Gesäß, das ein Pferd vor Neid hätte erblassen lassen, an die Wand lehnte.
    Ich schlich langsam und vorsichtig näher.
    Die Kanne stellte ich auf dem Tisch ab. Sie konnte ich bei Rorvics Stellung nicht gebrauchen. Dagegen reizten mich die nach oben gerichteten und aufgeblähten Nasenlöcher des Scheusals.
    Ich eilte in den Vorraum zurück, öffnete die erstbeste taurische Schnupftabaksdose und schüttete mir etwa zehn Gramm in die hohle Hand, dann kehrte ich in den Wohnraum zurück.
    Dalaimoc Rorvic hatte seine Haltung noch nicht verändert, was mich auch sehr gewundert hätte.
    Ich ging zu ihm und schüttete ihm die Hälfte des Schnupftabakpulvers in jedes Nasenloch. Danach verschwand ich in der Naßzelle, deren Tür ich einen Spalt offenließ, um den Tibeter beobachten zu können.
    Dalaimoc Rorvic rührte sich mindestens eine Minute lang nicht.
    Schon fürchtete ich, das uralte Pulver könnte unwirksam geworden sein, als sich die Nasenlöcher des Scheusals noch stärker blähten.
    Im nächsten Augenblick erschütterte ein explosives Niesen das Monstrum mit elementarer Gewalt. Die Magnetsäume der Bordkombination Rorvics öffneten sich, und die herabrutschende Kleidung verhüllte das rot anlaufende Gesicht des Scheusals.
    Das nächste Niesen erschütterte Rorvic noch stärker, so stark, daß er nach vorn kippte und auf den Boden prallte. Seine Hände fuchtelten umher, um den Kopf zu befreien. Als er es

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