0693 - In den Höhlen der Ploohns
entsprechen mochte.
„Ich bin Captain Tatcher a-Hainu", sagte ich schließlich. „Wer oder was auch immer du bist, Schuyt-34027, melde dich!"
Doch niemand antwortete mir. Die Stimme in meinem Kopf war verstummt.
Ich setzte mich in einen Sessel und überlegte.
Das blinkende Ding war ein Mikrospion gewesen, denn schließlich stellte auch ein Sensor so etwas wie einen Mikrospion dar. Aber ich glaubte nicht mehr daran, daß es sich um einen Streich von Dalaimoc Ror-vic handelte. Das plumpe Scheusal war derart diffiziler Scherze gar nicht fähig.
Doch wer hatte es dann geschickt?
Die Ploohns?
Auch das kam mir unwahrscheinlich vor. Die Ploohns hätten sicherlich eine Mikrobombe geschickt, aber kaum einen Mikrospion. Außerdem gab es keinerlei Anhaltspunkte dafür, daß ihre Technik in der Lage gewesen wäre, irgendwelche Geräte unbemerkt in unsere Raumschiffe zu praktizieren und wieder zu entfernen.
Ich entschied, daß ich der Versicherung der Stimme glauben durfte, daß ich keine Feindseligkeiten zu erwarten hatte. Beruhigt legte ich mich wieder auf mein Pneumobett.
Sekunden später war ich eingeschlafen.
*
In der Hauptzentrale der MARCO POLO herrschte hektische Betriebsamkeit.
Dennoch war es relativ ruhig. Die hektische Betriebsamkeit ging nicht von der menschlichen Besatzung aus, sondern von den Instrumenten und Geräten der Hauptzentrale und ihrer Nebenzentralen.
Ras Tschubai stand neben dem Kommandanten und beobachtete die Ortungsreflexe auf den Projektionsschirmen der Ortungsgeräte. Das Schiff war vor wenigen Sekunden nach einem kurzen Linearflug zwecks Orientierung in den Normalraum zurückgefallen.
„Der Energiewirbel ist noch einwandfrei auszumachen", meinte Tschubai. „Wir können ihn also weiterhin als Orientierungspunkt benutzen."
„Nur leider nicht als Rückkehrtransmitter", erwiderte Elas Korom-Khan. „Die Ploohns haben starke Kräfte um ihn zusammengezogen."
Der Teleporter runzelte die Stirn.
„Ich bezweifle ohnehin, daß wir diesen Kontraschlund einfach als Rückkehrtransmitter benutzen können", sagte er. „Es ist meiner Meinung nach kaum anzunehmen, daß ein bloßes Hineinfliegen ausreicht, um genau im Schlund-Transmitter herauszukommen. Wahrscheinlich wird der Kontraschlund irgendwie von den Ploohns gesteuert."
Korom-Khan nickte. - „Ich bin sogar sicher, daß er gesteuert wird", erklärte er. „Wir wissen aus dem Bericht des Kommandanten der ARCADIA, daß die Flotte der Ploohns nicht unmittelbar am Schlund wiederverstofflichte, sondern in unterschiedlichen Entfernungen. Anders wäre die schlagartige Einschließung unseres Aufklärungsverbandes nicht möglich gewesen. Die Insekten müssen also den Kontraschlund beziehungsweise dessen Energien steuern, um mehr oder weniger weit zu springen."
Ras Tschubai wollte etwas erwidern, unterließ es aber, als sich die Ortungszentrale meldete.
„Achtung! Sonnensystem voraus geortet!" sagte der diensthabende Cheforter. „Gelbweiße Sonne mit vier Planeten.
Planet Nummer zwei dürfte ungefähr terrestrische Bedingungen haben."
Tschubai und Korom-Khan blickten sich bedeutungsvoll an, dann sagte der Teleporter: „Das sehen wir uns genauer an. Cheforter, messen Sie das System genau durch. Vor allem möchte ich wissen, ob und wie viele Raumschiffe der Ploohns sich in ihm aufhalten."
„Verstanden, Sir", antwortete der Cheforter.
„Linearmanöver, Sir?" fragte der Kommandant.
Tschubai nickte.
„Gehen Sie im Linearflug bis auf eine Entfernung von dreihundert Lichtstunden heran, Korom-Khan!" befahl er. „Dann sehen wir weiter."
„Ja, Sir!" erwiderte der Kommandant.
Er ließ die SERT-Haube über seinen Kopf gleiten, verschränkte die Arme vor der Brust und steuerte alle Antriebs- und Lenksysteme des riesigen Schiffes allein durch seine disziplinierten Gedanken mittels einer positronischen Übertragungsanlage. Auf umgekehrtem Weg empfing er alle wichtigen Informationen aus den Schalteinheiten und Ortungsgeräten des Schiffes, so daß eine permanente Rückkopplung gewährleistet war.
Die MARCO POLO beschleunigte mit mittleren Werten, wechselte nach Erreichen der günstigsten Geschwindigkeit in den Linearraum über und kehrte nach kurzer Flugzeit ins vierdimensionale Raum-Zeit-Kontinuum zurück.
Diesmal erfaßten die Ortungssysteme die fremde Sonne und ihre vier Planeten erheblich genauer - und sie erfaßten auch die zahlreichen ploohnschen Raumschiffe, die mit langsamer Fahrt das System
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