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0693 - In den Höhlen der Ploohns

Titel: 0693 - In den Höhlen der Ploohns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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spät ist, Sir."
    „Lebt wohl!" ertönte eine leise Stimme in meinem Kopf.
    Die Sensoreinheiten sammelten sich über den Schleiern des Sees, ballten sich zu einer kompakten Masse zusammen, die aufleuchtete und sich in eine Wolke glühenden, rasch erkaltenden Gases verwandelte.
    Ich bedauerte die Zerstörung dieser Gebilde. Nicht nur, weil sie uns dadurch der Möglichkeit beraubten, ihren Ursprung und ihre Herkunft zu ergründen, sondern vor allem deshalb, weil sich zwischen ihnen und mir ein vertrautes Verhältnis entwickelt hatte, das man schon fast als Freundschaft hätte bezeichnen können.
    Abermals geriet der Boden der Gasse in Bewegung. Ein Schwall violetter Flüssigkeit wallte auf, schwappte über das Ufer und gab eine triefende nackte Gestalt frei.
    Die Gestalt war niemand anderes als der fette tibetische Albino, der prustend und schnaufend aus dem See stieg, mich zornig anfunkelte und mit tiefer Stimme grollte: „Länger konnten Sie wohl nicht warten, Sie flügellahme marsianische Staubamsel?"
    Er stieg ganz aus dem Wasser, salutierte vor Tschubai, was wegen seiner Nacktheit absolut lächerlich wirkte, und meldete: „Sir, Sonderoffizier Rorvic steht wieder zur vollen Verfügung.
    Wie lauten Ihre Befehle, Sir?"
    Ras Tschubais Mundwinkel zuckten verdächtig, als er sagte: „Mein erster Befehl lautet: Ziehen Sie Ihren Kampfanzug an, den wir mitgebracht haben. Im übrigen freue ich mich sehr, Sie wieder gesund und in Ihrer menschlichen Gestalt vor mir zu sehen."
    „Ich auch", erklärte ich.
    Das leichenhäutige Monstrum nieste schallend, dann richtete es seinen stechenden Blick auf mich und meinte: „Sie freuen sich bestimmt zu früh, Captain Hainu. Los, reichen Sie mir schon meinen Kampfanzug! Oder soll ich vor Ihren Augen erfrieren?"
    „Mit Ihrer Speckschicht, Sir?" fragte ich zurück, während ich den Kampfanzug vom Aggregattornister Tschubais losband.
    Dalaimoc Rorvic lachte, griff nach seiner Kleidung und versetzte mir mit dem nackten Fuß einen Tritt ins Gesäß, der mich in die Gasse zwischen den undefinierbaren Schleiern beförderte.
    Ich erschrak, doch dann merkte ich, daß der Boden der Gasse mich trug.
    Rorvic grinste, aber diesmal war es ein freundliches Grinsen, das er mir widmete.
    „Hatten Sie gedacht, ein Floh würde untergehen, Tatcher?" rief er.
    „Und wir?" fragte Tschubai ernst.
    „Wir gehen auch nicht unter", antwertete der Tibeter. „Ich bin nur versunken, weil ich die Gestalt eines Ploohns angenommen hatte, wenn auch der Urform eines Ploohns. Kayzihr Mandaynah weiß viel, aber diesen Umstand hatte sie nicht beachtet."
    „Kayzihr Mandaynah, ist das die blinde Königin?" erkundigte sich der Teleporter.
    Rorvic nickte und schloß den Magnetsaum seines Kampfanzugs.
    „Sie ist die einzige Überlebende aus einem Königinnenstock, der ursprünglich dreiundachtzig Königinnen beherbergte. Alle anderen wurden von einem ploohnschen Selektionskommando getötet.
    Die Mandaynah entging dem gleichen Schicksal nur, weil sie parapsychisch begabt ist und sich hier unten ein vielfach abgesichertes Reich errichtet hat."
    „Dann dürften wir in Sicherheit sein, wenn wir ihr folgen", sagte ich.
    Rorvic kam auf mich zu, tätschelte meine Wangen und erklärte: „Jedenfalls für einige Zeit, Tatcher. Ich denke, daß Tschubais Manipulation der Schlüssel zu unserer Befreiung sein wird. Und nun vorwärts. Sie Marsfloh!"
     
    ENDE
     

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