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0694 - Die Anti-Molkexbomben

Titel: 0694 - Die Anti-Molkexbomben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schienen sie in Sicherheit zu sein. Sie steckten in der Spalte des schrägen Hanges und beobachteten die Ameisenwesen, ihre Maschinen und die rege Betriebsamkeit, mit der das Teymer-Molkex abgebaut, abgefüllt und abtransportiert wurde.
    „Warum meldet sich Rhodan nicht? Da muß etwas schiefgegangen sein!" stieß der kahlköpfige Mann hervor und wischte wieder über seinen Schädel.
    „Er wird seine Gründe haben!" murmelte Gucky. Er fühlte sich ebenfalls nicht sonderlich wohl.
    Sie warteten mehr als eine Stunde. Bisher waren die Abbauarbeiten in normaler Geschwindigkeit weitergeführt worden. Nichts deutete darauf hin, daß die Ploohns gemerkt hatten, daß sich Fremde auf Gragh Schanath befanden.
    „Wie lange müssen wir denn noch warten!" rief Cam.
    „Ich weiß es auch nicht!"
    Inzwischen war es fast Mittag geworden. Die Sonne hatte ihren höchsten Stand erreicht und brannte erbarmungslos auf dieses riesige Feld aus Molkex herunter. Der Mausbiber wußte inzwischen genau, daß es sich um Molkex handelte, aber er zögerte, es Rhodan und der Besatzung der CRUISEN ZANDER mitzuteilen. Er fürchtete die Entdeckung durch die Ploohns.
    „Ich kann nicht mehr warten!"
    Der Ilt starrte den Terraner an. Dieser Mann würde bei der geringsten Belastung versagen und erstarren, weil die Furcht ihn lahmte. Er beschloß, alles allein zu tun und auch für alles die Verantwortung zu übernehmen.
    Er konzentrierte sich auf die vielfältigen Bewegungen in der Ebene. Auf die Raumschiffe, die Transporter, die Arbeitskollonnen und die Roboter, die Techniker der Insektenwesen und den Staub des zermahlenen Molkex. Was ging inzwischen in dem riesigen Raumschiff vor?
    Was plante Rhodan? Und warum funkte er nicht?
     
    *
     
    Der Raumanzug der Königin, dieses prächtige Kleidungsstück mit allen seinen wertvollen Verzierungen, bewegte sich. Fünf Meter Chitinpanzer, sechs Gliedmaßen und die teilenden Ringe des Körpers setzten sich in Bewegung. Die Königin ließ sich kurz auf das untere Armpaar nieder und ging die wenigen Meter hinüber zu einem der Posten.
    Ihr dreieckiger Insektenmund öffnete sich. Sie stieß in großer Schnelligkeit eine Reihe von zischenden und knackenden Lauten aus. Sie waren so leise und schnell, daß die Übersetzungsgeräte versagten.
    Der Posten legte einen Arm in der Geste des Gehorsams vor seine hochgewölbte Brust und verließ den Raum, auf den kurzen Beinen schnell laufend. Hinter ihm schob sich das Schott zu.
    Die Königin schwieg. Ihre Augen, die übergangslos aus dem hellbraunen Chitinpanzer herauswuchsen, musterten scheinbar Rhodan. Es war nicht zu erkennen, was sie dachte oder plante.
    Rhodan und Daiana witterten einen Trick, eine Falle. Offen sagte der weißhaarige Terraner mit den blauen Augen zum Großadministrator: „Ich denke, die Königin und Sie haben ein Stillhalteabkommen geschlossen?"
    „Das denke ich auch!" erwiderte Perry.
    Im Raum herrschte noch immer eine abartige Stille. Nur hin und wieder bewegte sich ein Terraner oder einer der Ploohns. Hin und wieder knackte einer der hornigen Kiefer. Ununterbrochen schlängelten und bewegten sich die filigranhaften Fühlerbündel, wie Pflanzen in strömendem Wasser.
    „Ich bin der Ansicht, daß Sie von Königin Jaymadahr betrogen werden."
    Langsam hob die Königin beide Arme und legte sie an die Halseinschnürung ihres Oberkörpers.
    „Wie meinen. Sie das, Janner?" erkundigte sich Rhodan. Er hatte denselben Verdacht, aber er spielte noch mit. Noch. Es würde ihm in entscheidender Sekunde einen Vorteil geben. Es war ein Psychoduell voller entscheidender Bedeutung.
    „Ich glaube, daß der Wachtposten die Besatzung des Planeten warnt. Sie werden nach unseren Waffen suchen."
    „Sie werden sie nicht finden können!" beharrte Rhodan. Er wandte sich wieder an die Königin und legte den Kopf nach hinten.
    „Haben Sie zu diesen Vorwürfen etwas zu sagen, Königin?"
    Die Königin schwieg lange. Die Spannung wuchs. Niemand konnte erkennen, ob sie reagieren und wie sie handeln würde - falls sie es tat.
    Diese Ploohns waren rätselhaft, und dadurch, daß sie tatsächlich mehr der terranischen Auffassung von Insekten mit allen ihren unbegreiflichen Verhaltensweisen entsprachen, verwirrten sie die Terraner noch mehr. Ein Leben galt bei ihnen kaum etwas, und sie handelten mit der kalten Präzision von Maschinen.
    „Ich habe nichts zu sagen. Ihre Annahme ist irrig. Eine Königin der Ploohns hat mehr Ehre, als Sie vermuten."
    „Es sollte mich freuen."
    Das

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