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0694 - Lavalles Todesspur

0694 - Lavalles Todesspur

Titel: 0694 - Lavalles Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dunkelheit, der alten Götzen, die das Licht scheuten und sich in den Tiefen der Erde ihre neue Heimat gesucht hatten, wo sie lauerten und hin und wieder, wenn sie gerufen wurden, an die Oberfläche stiegen.
    Gab es eine Klinke?
    Ich traute mich nicht, die kleine Lampe anzuschalten. Den runden Knauf konnte ich auch ohne Licht sehen, berührte ihn vorsichtig mit einer Fingerspitze und spürte die Kälte, aber keinen Stromstoß, denn ich hatte auch damit gerechnet, daß Lavalle eine derartige Falle aufbauen würde. Einer Person wie ihm traute ich alles zu.
    Der Knauf ließ sich drehen.
    Ein gutes Zeichen…
    Ich hatte meine Jacke geöffnet, um im Bedarfsfall so schnell wie möglich an meine Waffe heranzukommen. An die Beretta und den Dolch.
    Bisher war ich der festen Überzeugung, daß ich bei der großen Auseinandersetzung alle Waffen benötigte, vor allem aber das vor der Brust hängende Silberkreuz.
    Ich zog die Tür nach außen, hielt den Atem an.
    Jetzt hätte sie eigentlich knarren oder quietschen müssen, aber dieser Alptraum erfüllte sich glücklicherweise nicht. Sie schwang mir ohne einen Laut entgegen.
    Schon ein Vorteil…
    Hinter der Tür regte sich nichts. Aber ich entdeckte doch den Lichtschein. Eine Kerze gab ihn ab.
    Sie stand ziemlich weit von mir entfernt und schien ihren Platz in einer Ecke gefunden zu haben.
    Bisher hatte die Flamme ruhig gebrannt, aber der leichte Wind, der durch den Türspalt wehte, ließ sie zittern, so daß sich winzige Schattenmuster auf dem Boden und an den Wänden abzeichneten, als wären es kleine teuflische Dämonenfiguren, die schon jetzt aus den Tiefen der Erde nach oben gestiegen waren, um mir einen entsprechenden Empfang zu bereiten.
    Das aber war nicht der Fall.
    Ich sah auch Lavalle nicht, kroch förmlich in die Baracke hinein und zog die Tür so leise wie möglich hinter mir zu.
    Jetzt war ich da.
    Und, verdammt noch mal, ich fühlte mich wie ein Gefangener, den jemand in die Höhle des Löwen geschickt hatte.
    Irgend etwas ging hier vor…
    Ich blieb geduckt stehen und konzentrierte meine Sinne, weil ich dies unbedingt herausfinden wollte.
    Leider war es nicht zu fassen.
    Ich fand auch keine Erklärung, aber es war mehr als nur ein Gefühl, denn es war vorhanden.
    Unter mir?
    Ich schaute erst gegen mein Kreuz, das sich deutlicher von meiner dunklen Kleidung abhob.
    Dann war es der Boden.
    Er zitterte unmerklich, als wären böse Geister dabei, von unten her gegen die Decke zu klopfen.
    In der Erde tat sich etwas. Der alte Zauber war da, Lavalle mußte die Götter gerufen haben, die mich, ihren Feind, erwarteten.
    Noch ließen sie mich in Ruhe, und meine Augen hatten sich mittlerweile gut an die Verhältnisse gewöhnt. Es war doch nicht so dunkel; das Licht der einsamen Kerze strahlte sogar so weit ab, daß es mit seinen Ausläufern einen Schatten am Boden erreichte, der aber keiner war, wie ich bei genauerem Hinsehen feststellen konnte.
    Es war ein Loch!
    Ich sah den schwarzen Rand und überlegte, weshalb man es ausgerechnet hier gegraben hatte.
    Das Loch war wichtig, es war das Tor, das ich wieder verschließen mußte.
    Ich wunderte mich weiterhin über eine gewisse Veränderung in der unmittelbaren Nähe des Lochs.
    Zwar war der Boden dort wie auch an den anderen Stellen, er zeigte dennoch auf seiner Oberfläche eine Veränderung, und die hing mit den Zeichnungen zusammen, die der Bocor hinterlassen hatte.
    Es waren einige der berühmten Vèvès, die einfach sein mußten, um die Brücke zwischen einem Schwarzen Voodoo-Priester und den Menschen zu schlagen.
    Der Schwarze Zauberer hieß Lucien Lavalle. Ihn aber hatte ich bisher nicht entdecken können.
    Befand er sich überhaupt hier im Raum, oder hatte er es vorgezogen, das Weite zu suchen, um sich voll und ganz auf seine von ihm gestartete Magie zu verlassen?
    Sehr vorsichtig und nach allen Seiten sichernd, obwohl dies in der Dunkelheit kaum möglich war, näherte ich mich dem geheimnisvollen Zentrum. Nur das Licht der Kerze wies mir den Weg, aber da veränderte sich ebenfalls etwas, denn in dem Loch mußte es in der Tiefe aufglosen, weil sich dicht an den Rändern ein rötlicher Schein zeigte, als hätte jemand sehr tief in der Erde ein Feuer angezündet.
    Das war das Zentrum!
    Ich ging vorsichtig weiter. Auch die Luft in dieser Baracke gefiel mir nicht. Sie hätte eigentlich kühl sein müssen, statt dessen lastete sie wie ein dumpfer Nebel über mir und umschloß mich wie mit pressenden Zangen.
    Jeder Atemzug

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