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0696 - Botschafter des Friedens

Titel: 0696 - Botschafter des Friedens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Insel befand. Er blieb reglos liegen und fragte sich, was in der Zwischenzeit passiert sein mochte. Nur dunkel konnte er sich daran erinnern, daß er an einem Seeufer das Bewußtsein verloren hatte.
    Er stand auf, und das Lichtbett, plötzlich ohne materielle Belastung, erlosch.
    Kroiterfahrn verließ den Raum durch den Ausgangsschlitz und betrat die Gartenhalle, in die der Raum eingebettet lag.
    Um eine Kersavonablüte von ungewöhnlicher Pracht hatten sich drei Greikos versammelt und meditierten.
    Kroiterfahrn sah, daß er sich in einer Klinik befand.
    Er gesellte sich zu den drei Patienten und blickte auf die Blüte.
    Sie wurde übermächtig groß und schien sich wie ein farbiger Schlund vor ihm zu öffnen. Aber der letzte Schritt in den stillen Rausch gelang Kroiterfahrn nicht. Das quälende Verlangen nach dem neuerschlossenen Paradies war zu stark, es überlagerte alle anderen Gefühle.
    Er gab ein klagendes Geräusch von sich und wandte sich von der Blüte ab.
    In diesem Augenblick erschien ein Arzt im Garten.
    Er sah Kroiterfahrn Vor der Blüte stehen und kam sofort zu ihm.
    „Ich habe gerade wieder einen Versuch gemacht", eröffnete ihm Kroiterfahrn. „Er ist mißlungen."
    Der Arzt sah ihn nachdenklich und verständnisvoll an.
    „Du hast dich bereits zu sehr auf deinen Besuch in der befriedeten Galaxis konzentriert", erklärte er. „Auf diese Weise blockierst du jene Teile in deinem Gehirn, die eine Meditation erst möglich machen. Wir hatten dich in Tiefschlaf versetzt, weil wir dachten, daß wir dir auf diese Weise helfen könnten. Aber es gibt keine Hilfe."
    „Also werde ich sterben?" fragte Kroiterfahrn bestürzt.
    „Wir haben uns entschlossen, etwas zu unternehmen", erwiderte der Arzt. „Zweifellos müßtest du sterben, wenn du auf dieser Insel bliebest. Doch wir werden dich retten."
    „Was wird geschehen?" wollte Kroiterfahrn wissen.
    „Wir haben die Laren unterrichtet", berichtete der Arzt. „Wir haben ihnen begreiflich machen können, daß sie in deinem Fall eine Ausnahme machen müssen. Du wirst lange vor der offiziellen Abordnung in die neu befriedete Galaxis reisen können."
    „Das ist..." Mehr brachte der junge Greiko nicht heraus.
    Er war überwältigt von einem plötzlichen Glücksgefühl.
    Er brauchte nicht länger auf die Reise in das neue Paradies zu warten. Allein und vor allen anderen Mitgliedern des vierten Konzilsvolks würde er aufbrechen.
    „Kehr jetzt in dein Lichtbett zurück!" ordnete der Arzt an. „Du mußt erholt sein, wenn der SVE-Raumer der Laren hier eintrifft, um dich abzuholen."
     
    2.
     
    „Das ist Wahnsinn!"
    Hotrenor-Taak schnellte aus seinem Sitz empor und starrte auf den Bildschirm, von wo ein gleichgültig blickender Lare ihm soeben die Nachricht übermittelt hatte, daß ein Larenschiff mit einem Greiko an Bord in die Heimatgalaxis der Terraner unterwegs war.
    „Es ist gegen jede Abmachung!" protestierte Hotrenor-Taak weiter. „Hier ist längst nicht alles in Ordnung. Der Greiko würde schon bald nach seiner Ankunft merken, was wirklich gespielt wird.
    Sie wissen, was dann geschehen würde."
    „Das", sagte der Sprecher, „ist nicht mein Problem. Sie sind der Verkünder der Hetosonen in der gerade eroberten Milchstraße.
    Lassen Sie sich etwas einfallen, wie Sie mit dieser Situation fertig werden wollen."
    „Die Greikoabordnung sollte erst in zehn terranischen Jahren hier eintreffen!"erinnerte Hotrenor-Taak wütend.
    „Dabei bleibt es auch", sagte der Sprecher. Er war ein hohes Mitglied der larischen Regierung. „Sie werden es nicht mit einer Abordnung, sondern nur mit einem einzelnen Greiko zu tun haben, der, wenn unsere Berichte stimmen, zudem noch krank ist. Ich kann mir nicht vorstellen, daß es Ihnen nicht gelingen sollte, einem kranken Greiko ein Schauspiel vorzuführen, das ihn vollauf befriedigen wird."
    Seine Argumentation trug nicht dazu bei, Hotrenor-Taaks Empörung einzudämmen.
    „Die Regierung muß verrückt sein, wenn sie ein derartiges Risiko eingeht!" rief Hotrenor-Taak. „Ich lebe jetzt lange genug in dieser Galaxis, um die Situation richtig beurteilen zu können."
    „Ihren Berichten glaubten wir bisher immer entnehmen zu können, daß Sie alles fest im Griff haben", sagte der Regierungssprecher ironisch.
    „Sie verdammter Theoretiker!" schrie der Verkünder der Hetosonen.
    „Die Regierung hat das Für und Wider genau abgewogen", erklärte der Sprecher. „Den Wunsch der Greikos abzulehnen, wäre unter Umständen gefährlicher

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