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0696 - Horror aus dem Eis

0696 - Horror aus dem Eis

Titel: 0696 - Horror aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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richtige Antwort im Geist des Sergeants lesen können. Aber selbst dazu reichte seine Kraft nicht mehr.
    Sergeant Tagak verschränkte die Arme vor der Brust und sah seinen Constable an. »Ich glaube, wir haben einen Lügner vor uns.«
    Waterman nickte. »Scheiße, ja.«
    Ein Räuspern ließ alle drei herumfahren.
    Aus dem Lichtkegel der Scheinwerfer löste sich eine Gestalt und bewegte sich langsam auf den Felsvorsprung zu.
    »Entschuldigen Sie«, sagte eine kultiviert klingende, dunkle Stimme. »Ich scheine mich verlaufen zu haben.«
    Die Gestalt trat ins Licht.
    Gryf trat überrascht einen Schritt zurück. Obwohl er den Mann noch nie gesehen hatte, erkannte er ihn doch sofort.
    Vor ihm stand Fu Long, der Vampir.
    ***
    Das grünliche Schutzfeld baute sich auf.
    Es floss aus dem Amulett heraus, hüllte Zamorra blitzschnell ein, zeichnete seine Umrisse nach.
    Joamie prallte zurück, als sie damit in Berührung kam, schlug hart auf den Fellen auf und rutschte noch ein Stück über den glatten Boden.
    Die schwere Kleidung und die gefesselten Hände erschwerten Zamorra das Aufstehen, aber er kam schließlich doch hoch. Er wollte auf die Tulis-Yon zugehen, aber etwas riss ihn mit einem Ruck zurück.
    Zamorra drehte sich um und sah, dass die Lederriemen, mit denen er gefesselt war, bis zu einem Metallring reichten, der in die Felswand eingelassen war.
    Er fluchte lautlos.
    »Du kannst mich nicht angreifen, Joamie«, sagte er, um seine Enttäuschung zu überspielen, »aber die Waffe, die mich schützt, kann dich töten.«
    Sie fauchte wütend, blieb aber liegen. Anscheinend flößte das grüne Leuchten ihr Respekt ein.
    Der Dämonenjäger bemerkte eine Bewegung im hinteren Teil der Höhle. Der zweite Tulis-Yon hatte sein Gewehr erhoben und stand jetzt und sicher neben dem Feuer.
    »Wirf die Waffe weg«, herrschte Zamorra ihn an, »oder Joamie stirbt.«
    Was, so gestand er sich ein, leider nicht mehr als Wunschdenken war. Seine Finger berührten zwar die richtigen Hieroglyphen, aber das Amulett rührte sich nicht. Merlins Stern schützte ihn zwar, angreifen wollte er jedoch nicht.
    Aber weshalb nicht? Lag es daran, dass das Amulett auch nicht vor Schwarzer Magie warnte und nicht von sich aus das Schutzfeld errichtet hatte, sodass Zamorra es erst künstlich aktivieren musste?
    Der Tulis-Yon sah zu der am Boden liegenden Wolfsfrau. Sie nickte, und er lehnte das Gewehr sorgsam gegen einen Felsen.
    Joamie setzte sich auf. »Du kannst mich töten, aber damit wirst du dein Leben nicht retten. Die Wunde wird weiter bluten, bis du tot bist.«
    Zamorra stemmte sich mit aller Kraft in die vielfach verknüpften und gebundenen Riemen, aber sie ließen keinen Zentimeter nach.
    Er gab seine Bemühungen auf und wandte sich wieder an Joamie. »Wenn du den Keim von mir nimmst, werde ich dich nicht töten.«
    Die Tulis-Yon stand auf. Zamorra wusste nicht, ob sie seinen Bluff durchschaut hatte oder nicht glaubte, dass er sie töten würde.
    Sie ging auf ihn zu, bis sie dicht vor ihm stand und sagte lächelnd: »Ich kann, den Keim nicht von dir nehmen. Niemand kann das. Du wirst sterben und als Tulis-Yon wiederauferstehen. All deine Waffen werden daran nichts ändern. Finde dich damit ab.«
    Nein, dachte Zamorra, das iverde ich nicht.
    Frustriert beobachtete er, wie sich Joamie von ihm abwandte, zu dem zweiten Tulis-Yon ging und ihm das Gewehr wieder in die Hand drückte.
    »Ich habe von der Waffe, die du trägst, gehört, Zamorra«, sagte sie, ohne ihn anzusehen. »Sie greift Wesen meiner Art nicht an. Hast du das nicht gewusst?«
    Sie hat mich geblufft, nicht ich sie, erkannte der Dämonenjäger. Vermutlich hatte Joamie sich nur in diese Position gebracht, weil sie gehofft hatte, er würde etwas von seinen Plänen verraten. Da er aber keinen Plan hatte…
    Laute Geräusche ließen ihn herumfahren. Die beiden Inuit, die als Späher ausgeschickt worden waren, zwängten sich durch den Höhleneingang. Als sie das grüne Leuchten sahen, blieben sie irritiert stehen.
    »Was ist los?«, fragte Joamie, ohne ihnen eine Erklärung zu geben.
    »Die Vampire«, antwortete der Mann. »Wir haben drei von ihnen gesehen. Sie nähern sich der Höhle.«
    Für einen Moment sah Zamorra die Angst in Joamys Augen. Dann ging ein Ruck durch ihren Körper.
    »Agkar ist nicht bereit zur Flucht«, sagte sie. »Wir dürfen nicht zulassen, dass sie die Höhle erreichen. Dieser Kampf soll eure Bewährungsprobe werden.«
    Sie griff nach einem Holzstab. Der Tulis-Yon, der

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