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0697 - Der Elefanten-Dämon

0697 - Der Elefanten-Dämon

Titel: 0697 - Der Elefanten-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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Türklinke umfasste und ohne anzuklopfen in das Billardzimmer stürmte.
    Zamorra und Nicole waren gerade intensiv miteinander beschäftigt.
    Allerdings benötigte man für das Spiel, was sie gerade miteinander trieben, kein Billard-Queue. Und auch keine bunten Kugeln.
    Die bildhübsche Lebens- und Kampfgefährtin des Parapsychologen stand dicht an Zamorra geschmiegt und hatte die Arme in seinem Nacken verschränkt. Der Parapsychologe selbst wiederum lehnte an dem Billardtisch.
    Zamorra und Nicole fuhren auseinander, als plötzlich Fooly in der Tür stand. Die dunkelhaarige Französin zerrte an ihrem Minirock. Vergeblich versuchte sie, den schmalen Stoffstreifen etwas tiefer zu ziehen. Mit der anderen Hand knöpfte sie ihre Bluse zu.
    »Hat William dir nicht beigebracht, dass man anklopft?«, tadelte Zamorra den Jungdrachen. Butler William war sozusagen der Ziehvater von Fooly, seit er diesen gewissermaßen ›adoptiert‹ hatte. [1]
    Fooly blickte mit seinen Telleraugen unschuldig drein.
    »Doch, natürlich. Aber ich dachte, ihr spielt gerade Billard.«
    »Alles zu seiner Zeit.« Nicole hatte den letzten Knopf an ihrer Bluse geschlossen und begann nun damit, die Billardkugeln aufzubauen. »Hast du schon mal Billard gespielt?«
    »Natürlich!« Fooly warf sich in die Brust, wobei er eher seinen Bauch vorstreckte. Der kleine Drache war wohlbeleibt. »Ich spiele Billard, seit ich mein erstes Flämmchen ausgespien habe!«
    Zamorra befürchtete, dass Fooly sogleich wieder eine Kostprobe seiner Flammenwerf-Kunst zum Besten geben würde. Daher fragte er betont beiläufig: »Willst du mitspielen?«
    Foolys machte aus seiner Begeisterung kein Hehl.
    »Wenn du es ertragen kannst zu verlieren, Chef…«
    Nicole maß den Jungdrachen mit den Augen.
    »Wie willst du überhaupt an den Filz kommen?«, fragte sie mit liebevollem Spott in der Stimme. Und wirklich befand sich die Kante des Billardtisches ziemlich genau auf gleicher Höhe mit Foolys Krokodilschädel. Er konnte zwar die Spielfläche überschauen, aber zum Mitspielen musste er die Arme doch schon erheblich recken und praktisch ›über Kopf‹ spielen - was die Sache für ihn erheblich erschwerte.
    »Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!«
    Für einen Moment befürchtete Zamorra, Fooly würde sich mit seinen Stummelflügeln in den Luftraum von Château Montagne erheben. Doth stattdessen packte der Drache mit einer seiner Hände ein Queue und kletterte gewandt an einem der Tischbeine hoch, wobei er seine Krallen ausfuhr.
    Großzügig übersah der Schlossherr die Macken in dem antiken Holz.
    Die weiße Kugel lag bereits auf ihrem Stammplatz. Die übrigen Billardbälle waren in einem Dreieck angeordnet. Im Gegensatz zu vielen seiner französischen Landsleute bevorzugte Zamorra das amerikanische Pool Billard.
    Fooly fixierte sich nun selbst mit seinen Hinterpfoten auf dem Tischrand. Wild fuhrwerkte er mit dem Queue in Richtung weiße Kugel herum. Jetzt war er natürlich viel zu hoch, um vernünftig spielen zu können…!
    »Ich habe den ersten Stock!«, krähte er.
    Bevor Zamorra oder Nicole protestieren oder sonst wie reagieren konnten, war das Unglück geschehen.
    Das von Fooly missbrauchte Queue hackte einen armlangen Riss in den grünen Filz.
    »Das ist ein Billardqueue und kein Entermesser!«, gab Nicole trocken zu bedenken.
    »Der Tisch hat sich bewegt!«, behauptete Fooly. »Ich bin unschuldig!«
    Während Zamorra noch überlegte, ob er seinem kleinen Hausgenossen böse sein sollte, klopfte es an der Tür.
    »Herein!«, erwiderten Zamorra und Nicole im Chor. Fooly sagte nichts. Er versuchte, den Riss wieder zusammenzuziehen, wobei er ihn allerdings nur erweiterte.
    Butler William trat ein. Er balancierte ein Schnurlos-Telefon auf einem silbernen Tablett. Das Billardzimmer war einer der ganz wenigen Räume, die nicht an die computergesteuerte Kommunikationsanlage angeschlossen waren, wo von überallher telefoniert oder Zugriff auf das Computersystem genommen werden konnte.
    »Ein Gespräch für Mademoiselle Duval«, sagte der Bedienstete. Dann warf er einen tadelnden Blick auf Fooly und den lädierten Billardtisch. »Was hast du schon wieder angestellt, Mister MacFool?«
    Der kleine Drache hielt es für diplomatischer, nicht zu antworten.
    Nicole trat auf William zu. »Wer ist es, William?«
    »Eine gewisse Yvonne. Sie behauptet, Mademoiselle zu kennen.«
    »Yvonne, Yvonne«, murmelte Nicole nachdenklich, während sie das Telefon in die Hand nahm und durch eine schmale

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