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0697 - Der Elefanten-Dämon

0697 - Der Elefanten-Dämon

Titel: 0697 - Der Elefanten-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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gezeigt.
    Der Dämonenjäger und seine Lebensgefährtin betraten die luxuriöse Hotel-Lobby. Wachsam beobachteten sie das pulsierende Leben um sie herum.
    Hier im ›Holiday International‹ bemerkte man nichts von dem Elend, das teilweise auf den Straßen von Phnom Penh herrschte…
    Der Gestank des Mülls, der auf offener Straße verbrannt wurde, drang nicht in die klimatisierten Hallen. Und von den unzähligen Bettlern und Kriegsversehrten war ebenfalls nichts zu sehen.
    Zamorra trug einen, leichten Baumwollanzug, Nicole ein lindgrünes Sommerkleid. Die Kleidung für den Dschungel-Trip hatten sie in Reisetaschen bei sich, die ihnen ein eifrig dienernder Khmer-Page bereits abgenommen hatte.
    Der uniformierte Angestellte an der Rezeption warf ihnen einen freundlichen Blick zu. Er schenkte ihnen das unverwechselbare geheimnisvolle Khmer-Lächeln.
    »Mademoiselle? Monsieur?«
    Der Einheimische sprach fließend Französisch. Immerhin war Kambodscha einst eine Kolonie der Grande Nation gewesen. Und die Touristen, die seit dem Ende von Pol Pots Schreckensherrschaft wieder ins Land strömten, kamen immer noch zu einem großen Teil aus Frankreich.
    »Mademoiselle Berthemy wollte ein Zimmer für uns reservieren«, sagte Zamorra. »Auf die Namen Duval und Zamorra.«
    »Oui, Monsieur.« Das Lächeln des Khmer gefror für einen Moment auf seinem tadellos rasierten Gesicht. »Die arme Mademoiselle Berthemy…«
    Nicole horchte auf.
    »Was ist mit ihr?«
    »Wir wissen es nicht.« Der Hotelangestellte senkte seine Stimme. »Mademoiselle Berthemy ist spurlos aus ihrem Zimmer verschwunden… die Polizei geht von einer Entführung aus…«
    »Vielleicht ist sie nur in die Stadt gegangen?«, schlug Zamorra vor, obwohl auch er bereits weiteres Unheil witterte.
    Der Khmer verneinte bedauernd.
    »Das Zimmermädchen hat Mademoiselles Zimmer als Trümmerwüste vorgefunden. Ein Überfall offenbar. - Aber seien Sie unbesorgt. Auf unsere Hotel-Security ist Verlass!«
    Der Portier deutete auf zwei hünenhafte Khmer in Fantasieuniformen, die sich bei den Aufzügen herumdrückten. Doch die beiden Muskelpakete hatten offenbar das Verschwinden von Yvonne Berthemy nicht verhindern können.
    Zamorra und Nicole checkten ein.
    Der Dämonenjäger hatte die ganze Zeit das Gefühl, beobachtet zu werden. Doch es war in der turbulenten Hotelhalle unmöglich festzustellen, wer sie im Visier hatte.
    Sie würden es früh genug erfahren.
    »Zimmer 208!« Der Angestellte winkte den Pagen herbei, der sich mit dem Gepäck in der Nähe herumgedrückt hatte.
    Der Junge geleitete Zamorra und Nicole in das zweite Stockwerk und führte sie zu ihrem Zimmer.
    Zamorra drückte ihm eine Dollarnote in die Hand. Der Page verabschiedete sich mit einer derart untertänigen Verbeugung, als ob Zamorra Buddha höchstpersönlich wäre.
    Dann waren der Dämonenjäger und seine Lebensgefährtin allein in ihrem klimatisierten Hotelzimmer.
    Die Einrichtung entsprach amerikanischem Standard. Außer einem großen gerahmten Foto von Angkor deutete nichts darauf hin, dass sie sich in Kambodscha befanden.
    »Die Sache gefällt mir nicht, Cheri«, sagte Nicole und ließ sich auf das Bett fallen.
    Zamorra nickte. Mit Hilfe von Merlins Stern überprüfte er kurz das Zimmer. Es gab keine Hinweise auf schwarzmagische Aktivität. Auch auf nichtdämonische Bedrohungen wurde er nicht aufmerksam. Allerdings machte sich der Parapsychologe nichts vor. Eine Hightech-Abhörwanze konnte man so gut verstecken, dass selbst ein Geheimdienst-Spezialteam mindestens einen Tag benötigte, um sie zu finden.
    Sie mussten das Risiko eingehen, abgehört zu werden.
    »Jemand weiß, dass Yvonne uns um Hilfe gebeten hat«, fasste Zamorra zusammen. »Und das gefällt diesem Jemand überhaupt nicht.«
    »Kein Wunder, Chef. Es geht um ein magisches Artefakt, das für unendlichen Reichtum sorgen kann. Menschen sind schon aus viel nichtigeren Gründen grausam ermordet worden. Zum Beispiel, weil sie eine Brille getragen haben.«
    Nicole spielte auf die Massenmorde der Roten Khmer an. Zamorra bemerkte, wie sich auf ihren nackten Oberarmen einen Gänsehaut bildete.
    Der Dämonenjäger setzte sich neben seine Gefährtin auf das Bett. Er legte einen Arm um ihre Schultern.
    »Wir werden Yvonne finden«, tröstete Zamorra Nicole. »Wenn ihre Feinde deine Freundin töten wollten, hätten sie das gleich im Hotelzimmer erledigen können.«
    Nicole schwieg. Sie bemerkte, dass ihre Augen feucht wurden. Normalerweise war Tapferkeit

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