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0697 - Der Elefanten-Dämon

0697 - Der Elefanten-Dämon

Titel: 0697 - Der Elefanten-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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Tätowierungen verziert.
    Nicole war aufgesprungen.
    Sie öffnete den Mund, um ihrer Empörung Luft zu machen.
    Die Visagen der Smokingpiraten blieben regungslos. Einer stach mit seinem Haumesser in Richtung Zamorra.
    Der Parapsychologe rührte sich nicht von der Stelle. Und dafür gab es einen Grund.
    Zamorra hatte bemerkt, dass auf die Spitze der Stichwaffe eine Visitenkarte gespießt war!
    Der Dunkelmann stoppte seine Waffe eine Handbreit vor Zamorras Kehle. Der Dämonenjäger zog die Visitenkarte ab und überflog sie stirnrunzelnd.
    »Ich lasse bitten«, sagte Zamorra auf Englisch zu dem Smokingpiraten.
    Der Mann gab ein würgendes Geräusch von sich, das wohl Zustimmung signalisieren sollte. Jedenfalls machte er auf dem Absatz kehrt, riss die Tür noch einmal auf und verneigte sich devot vor dem Mann, der nun den Raum betrat.
    Ty Seneca!
    ***
    Durch zusammengekniffene Augen musterte Zamorra seinen Freund, der ihm in letzter Zeit immer fremder geworden war.
    Ty Seneca trug seine vollständig lederne Westernkleidung. Jeans, Fransenhemd, hochschäftige Cowboystiefel und den unvermeidlichen Stetson. So, wie in der guten alten Zeit, als er sich noch Robert Tendyke genannt hatte.
    Äußerlich bist du noch derselbe, dachte Zamorra, während er das bärtige Gesicht seines Freundes musterte. Doch in seinem Wesen hatte sich Ty Seneca verändert. Er war radikaler geworden, härter, kompromissloser.
    Als Oberboss der Tendyke Industries war Seneca einer der reichsten Männer der Welt. Doch früher hatte er das menschliche Maß nie verloren, wie Zamorra fand. Das war nun anders.
    Der Dämonenjäger traute es seinem Freund inzwischen zu, für Geld und Macht über Leichen zu gehen…
    Der beste Beweis für diese Befürchtungen waren die beiden Halsabschneider, die ihren Chef nun einrahmten wie zwei Bodyguards.
    Auch das hatte er früher nie nötig gehabt…
    Seneca nickte dem Dämonenjäger zu. Auch Nicole schenkte er einen kurzen, kalten Blick. Zamorras Lebensgefährtin hatte inzwischen das völlig eingeschüchterte Khmer-Mädchen etwas beruhigt.
    »Hallo, Zamorra. Nicole.«
    »Bei der Kotzkralle der Panzerhornschrexe - was soll denn dieser Auftritt, Ty?«, platzte Nicole heraus. »Und wo hast du diese Galgenvögel her? Aus einem drittklassigen Gruselkabinett auf dem Jahrmarkt?«
    Seneca griente. Aber seine Augen lachten nicht, mit.
    »Lo und Mo sind die beste Lebensversicherung, die man sich in einer Stadt wie Phnom Penh wünschen kann. Malaiische Piraten sind die einzigen Bastarde, vor denen diese hinterhältigen Khmer wirklich Schiss haben. Die Stadt ist immer noch ein heißes Pflaster, Nicole. Sonst wäre wohl deine Freundin kaum spurlos verschwunden.«
    Zamorra hob die Augenbrauen.
    »Du weißt davon?«
    »Natürlich. Wäre ich sonst hier?«
    Ty Seneca stiefelte quer durch das Hotelzimmer und ließ sich auf das Sofa fallen. Lo und Mo stellten sich hinter die Couch.
    »Du bist hier, weil Yvonne Berthemy entführt wurde?«, vergewisserte sich Zamorra.
    Ty Senecas Miene verdüsterte sich.
    »Die Kleine hat in einem Spiel mitgemischt, das ein paar Nummern zu groß für sie ist, Zamorra. Ich bin hier, weil ich mich für das Kleinod von König Chapei interessiere…«
    »Von wem?«
    Nun hob Seneca die Augenbrauen. Sie verschwanden fast unter seinem Stetson.
    »Ihr wisst also wirklich nicht, worum es hier geht? Dann muss ich euch wohl aufklären.«
    »Tu das. Dürfen wir uns setzen?«, fragte Zamorra sarkastisch.
    Der Abenteurer und Multimillionär ging auf die Ironie nicht ein.
    »Natürlich, natürlich.«
    Zamorra und Nicole ließen sich in zwei Sessel fallen, die links und rechts vor dem Sofa standen. Wenn sie Seneca anschauten, hatten sie gleichzeitig seine schrill tätowierte Piraten-Leibwache im Blickfeld.
    Dieser Mann hatte sich wirklich unglaublich verändert.
    Und zwar nicht zu seinem Vorteil…
    ***
    Der Landrover rumpelte über eine ungepñasterte Straße.
    Yvonne Berthemy lag flach auf dem Bodenblech im geräumigen Fond des Wagens. Aus ihrer Froschperspektive konnte sie nur einen Teil des bewölkten Himmels sehen. Links und rechts der Fahrbahn ragten die Kronen von Ebenholzbäumen, Schwarzholzbäumen und niedrigen Palmen in ihr Blickfeld.
    Nur zögerlich, nach und nach, erwachte die UNESCO-Mitarbeiterin aus ihrer Ohnmacht. Für Momente hatte sie gehofft, nur einen Albtraum zu durchleben.
    Doch dieser Angsttraum war nur allzu reale Wirklichkeit.
    Yvonne Berthemy lag in einem Auto, das in hoher Geschwindigkeit durch

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