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0699 - Das Erwachen der Hexe

0699 - Das Erwachen der Hexe

Titel: 0699 - Das Erwachen der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatten etwas anderes mit ihr vor…
    »Was soll das?«
    Der Kerl rechts von ihr sprach. Sie roch sogar sein Aftershave. Und sie mochte diesen Geruch nicht, denn er kam ihr irgendwie düster und abgeschmackt vor.
    »Wir wollen dich.«
    »Das ist doch verrückt!«
    »Nein, wir wollen dich!« Das sagte der linke Kerl.
    »Gut, dann werde ich schreien. Ich werde es nicht zulassen, dass Sie mich hier…«
    »Du wirst mit uns kommen!«
    »Tatsächlich?« Es gelang Tricia sogar, Spott in ihre Frage zu legen. »Wohin denn?«
    »Sie braucht dich!«
    Mit jeder Antwort hatte Tricia gerechnet, nur nicht mit einer derartigen. Plötzlich hatte sie das Gefühl, einen Tritt in den Magen bekommen zu haben. Für einen Moment wurden ihre Knie weich, dann schüttelte sie den Kopf.
    »Wer braucht was?«
    »Sie - deinen Körper.«
    »Bitte?«
    Tricia zwinkerte. War sie verrückt geworden? Standen hier zwei Irre neben ihr? Das gab es ja, dass irgendwelche Typen aus Anstalten ausbrachen und sich unter die Menschen mischten. Urplötzlich schlugen sie dann zu, wenn alles in ihnen wieder aufbrach.
    Aber die Männer sahen eigentlich nicht so aus wie Leute, die aus der Nervenheilanstalt geflohen waren. Sie wirkten sogar elegant und distinguiert.
    »Verschwinden Sie!«, fuhr Tricia die beiden an und bewegte dabei ihren Kopf schnell von rechts nach links. »Ich will, dass Sie verschwinden und mich fahren lassen. Kapiert?« Sie ärgerte sich selbst darüber, dass in ihrer Stimme eine leichte Hysterie mitschwang.
    Die Männer gaben die Antwort auf ihre Weise. Sie rückten noch dichter an Tricia heran und engten ihre Bewegungsfreiheit ein. Tricia spürte den Druck ihrer Arme, die harten Muskeln, die straffe Haut, und sie sah ein, dass ihre Chancen um einen gewaltigen Prozentsatz gesunken waren.
    Diese Klammern konnte sie nicht durchbrechen.
    Auf einmal kehrte die Angst wieder zurück. Das Gefühl schoss wie eine Säure durch ihre Kehle und breitete sich im Mund aus. Es schmeckte bitter, erinnerte auch an Galle. Als sie nach vorn schaute, verschwammen die Umrisse vor ihren Augen.
    »Nun?«
    »Ich gehe nicht mit. Ich werde schreien, ich…«
    »Dazu wird es nicht kommen. Wir haben Sie auserwählt. Sie will dich haben, daran gibt es nichts zu rütteln!«
    »Nein, verdammt!« Tricia Bell raffte ihren Mut zusammen. »Ich kenne Sie nicht, verflucht!«
    »Das macht nichts, denn sie wartet!«
    »Wer ist sie?« Tricia hatte ihre Arme angewinkelt und angespannt, aber es war ihr unmöglich, den Druck zu lindern. Die Kerle waren noch enger zusammengerückt.
    Das Sonnenlicht bekam Schatten. Die gute Laune hatte sie längst wieder verlassen. Der herrliche Frühsommertag wirkte so grau wie eine Herbstnacht, bevor der Sturm losbrauste.
    Auch in ihrem Innern toste ein Sturm. Es war ein Sturm der Gefühle, zugleich eine Botschaft, die ihr sagte, dass sie aus dieser Klemme mit eigener Kraft nicht herauskam.
    Für einen Moment löste sich der Druck der beiden Arme, um jedoch an einer anderen Stelle und auch anders wieder zuzufassen. Die Hände verwandelten sich in Zwingen, die ihre Oberarme festhielten und ihr so bewiesen, dass sie keine Chance hatte.
    »Du musst zu ihr. Du bist auserwählt. Es hat keinen Sinn, sich zu wehren, denn alles würde sich nur verschlimmern. Hast du mich gehört?«
    »Ja.«
    »Dann komm!«
    Einer hatte gesprochen, aber beide Männer reagierten gleichzeitig. Sie zerrten Tricia zurück. Nicht einmal mit den Händen konnte sie sich am Wagendach festklammern, so sehr wurde ihre Bewegungsfreiheit eingeengt. Sie waren zu grausam, zu hart…
    Keiner half ihr. Die beiden Kerle hatten diesen Überfall sehr geschickt getimt. Es fiel einfach nicht auf, dass man sie in die Zange genommen hatte.
    Sie hörte trotzdem Schritte. Die Geräusche drangen durch das dumpfe Brausen in ihrem Kopf.
    Gleichzeitig versuchte sie, die Füße einzustemmen und sich so schwer wie möglich zu machen.
    Dann sprach sie jemand an.
    »Kann ich Ihnen helfen, Madam?«
    ***
    Der Sprecher war ich!
    Es gibt Situationen, die nimmt man wahr oder man übersieht sie einfach. Ich möchte mich nicht in den Himmel heben oder mich selbst loben, aber ich gehörte schon von Berufs wegen zu den Menschen, die immer die Augen offen hielten. Nicht wie einer, der befürchten musste, auf der Abschussliste zu stehen, obgleich das auch der Fall war, denn es gab verdammt viele Schwarzblüter, die mein Leben wollten, aber was sich auf diesem Parkplatz zwischen der jungen Frau und den beiden Männer

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