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0699 - Das Erwachen der Hexe

0699 - Das Erwachen der Hexe

Titel: 0699 - Das Erwachen der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hockte auf einer Stange, die durch seine hektischen Bewegungen stark hin und her schwang. Das kleine Tier wirkte wie ein Automat, es nickte heftig mit dem Kopf, und im selben Rhythmus bewegten sich auch seine Schwanzfedern.
    Dabei schrie es zum Steinerweichen, als wäre eine Faust dabei, den kleinen Körper zusammenzupressen.
    Anders der blaue Sittich!
    Er versuchte, an der Wand des Käfigs in die Höhe zu klettern, was normalerweise kein Problem für ihn darstellte. In diesem Fall jedoch hatte er große Mühe, schaffte vielleicht einige Zentimeter an den dünnen, senkrechten Stäben und fiel dann wieder zurück, wobei dies mehrmals geschah, er aber nicht den mit Sand ausgestreuten Boden berührte, sondern sich zwischendurch immer wieder festklammern konnte.
    Tricia war aufgesprungen. Sie hatte nur noch Augen für die Vögel. Wie zur Salzsäure erstarrt, stand sie auf dem Fleck. In ihr Gesicht hatte die Furcht scharfe Linien gegraben.
    Sie wusste nicht, was sie tun sollte, die Reaktionen der Vögel waren ihr unbegreiflich. Mit kehliger Stimme sprach sie gegen den schrillen Krach der Tiere an:
    »Das verstehe ich nicht. Nein, das ist unmöglich. Das haben sie nie zuvor getan. Das ist…«
    Sie verstummte mitten im Satz, denn der weiße Sittich bewegte sich nicht mehr.
    Auf einmal hockte er bewegungslos auf der Stange. Und dann kippte er langsam nach vorn. Es sah so aus, als hätte er einen leichten Schubs erhalten.
    Er verlor sein Gleichgewicht, fiel vornüber, überschlug sich noch einmal in der Luft und fiel in den weißen Sand.
    Dort blieb er liegen, ohne sich zu bewegen.
    »Er - ist - tot!«
    So wie Tricia die Worte ausstieß, beinhalteten sie all die Furcht, die sie empfand.
    Ich war natürlich längst aufgestanden. Im Gegensatz zu Tricia traute ich mich, auf den Käfig zuzugehen. Noch lebte der zweite Sittich, nur gab ich ihm keine Chance mehr. Sein Kreischen war verstummt. Zwar bewegte er seinen Schnabel, aber jetzt ertönten nur hohe Pieptöne. Die Kraft hatte ihn verlassen.
    Er rutschte an den beiden Stangen entlang. Die kleinen Füße fanden keinen Halt mehr.
    Dann landete er auf dem Boden.
    Der Sand wölkte noch als kleine Wolke hoch, danach war es still. Der Sittich lag auf dem Rücken.
    Tot…
    Ich schluckte, drehte den Kopf und sah Tricia Bell, die sich nicht zu rühren wagte. Tränen liefen über ihr Gesicht. Die Sittiche waren ihre Freunde gewesen, sie hatten auch kerngesund ausgesehen, an ein schnelles Ende war überhaupt nicht zu denken gewesen, und jetzt dies.
    Beide lebten nicht mehr. Sie waren binnen einer Minute gestorben, als hätte der zweite Sittich den Tod des Ersten nicht verkraften können. Doch daran wollte ich nicht glauben. Ich nahm es einfach nicht hin, dass das Ableben der Tiere eine natürliche Ursache hatte. Dahinter musste etwas anderes stecken.
    Tricia setzte sich wieder. Ihr Gesicht verschwand hinter den Händen. Sie weinte lautlos. Ich hatte Zeit, mich um die Sittiche zu kümmern. Helfen konnte ich ihnen nicht, aber mir fiel etwas auf, als ich mir die Sittiche aus der Nähe anschaute.
    Das Gefieder war für meinen Geschmack starr, zu starr. Winzige, flaumige Federn hätten noch nachzittern und sich bewegen können, doch das war nicht der Fall.
    Die Tür befand sich an meiner Seite. Ich öffnete sie vorsichtig und griff in den Käfig. Gern tat ich dies nicht, aber es war nichts zu machen.
    Ich drehte mein Gelenk etwas, um den schmalen Vogel anfassen zu können. Er wirkte in der Tat noch schmaler als sonst. Schon nach der ersten Berührung zuckte ich zurück.
    Der schmale Körper war kalt wie Gletschereis!
    Der Schauer fuhr wie ein Messer durch meinen Körper. Was ich hier erlebte, konnte nicht als natürlich angesehen werden. Ein toter Körper kühlte nicht innerhalb von Sekunden derartig schnell ab, dass er schon wie vereist wirkte. Nein, das hier musste eine andere Ursache haben.
    Aber welche?
    Ich dachte an die beiden Männer, an das Buch, an die Hexe, an die Schattenkirche. Wenn ich all diese Teile addierte, gab es nur eine Lösung.
    Schwarze Magie!
    Jemand hatte es geschafft, dank einer unheimlichen Kraft in dieses Haus einzudringen.
    Mir fiel das Buch ein.
    Ich musste es haben, sofort haben, denn darin schien die Lösung zu stehen.
    Ich schloss die schmale Tür wieder und drehte mich um. Tricia saß noch immer wie ein Häufchen Elend auf dem Stuhl. Sie bekam nicht mit, wie ich den Raum verließ. Sie hatte von ihrem Schlafzimmer gesprochen, wo das Buch lag.
    Ich öffnete die

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