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07 - Die Angel Chroniken 2

07 - Die Angel Chroniken 2

Titel: 07 - Die Angel Chroniken 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richie Tankersley Cusick
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ich meine!”
    Wütend stolzierte sie davon, während Oz unbeeindruckt zurückblieb. „Warum kann ich nicht mal so eine tolle Tussi kennenlernen?" murmelte er vor sich hin.
    Im Aufstehen drehte er sich um und stieß geradewegs mit Willow zusammen. Dabei verhedderte er sich in ihrem Geisterlaken.
    „Sorry", sagte Oz und versuchte, sich zu befreien.
    „Sorry", sagte auch Willow und versuchte, ihm dabei behilflich zu sein.
    „Sorry."
    „Mir tut es leid."
    Verstört lief Willow weiter. Oz sah ihr einen Augenblick lang nach, dann trabte er in die entgegengesetzte Richtung.
    Am Ende des Korridors bereitete Xander unterdessen seine Gruppe auf das bevorstehende Ereignis vor.
    „Okay", begann er mit wichtiger Miene. „Wie man besonders viele Bonbons schnorrt. Der Trick heißt: Heulen. Tränen werden euch die Tüten doppelt füllen. Ihr könnt es auch mit der uralten ,Sie haben mich vergessen' -Masche versuchen, aber das läuft nicht immer. Haltet euch immer schön an die Schokolade." Er hielt inne und sah seine Schützlinge fragend an. „Verstanden?"
    Die Kleinen nickten eifrig.
    „Gut." Xander richtete sich auf. „Bereit zum Ausschwärmen, Leute?"
    Innerhalb weniger Minuten hatte sich Xanders Gruppe zu den übrigen auf der Straße gesellt. Während die freiwilligen Helfer sich bemühten, Schritt zu halten, rasten die verkleideten Kinder selig von Haus zu Haus. Ihre Freudenjauchzer und das Buhgeschrei hallten zwischen den Häusern wider. Alle hatten so viel Spaß, daß die Zeit förmlich dahinflog, und ehe man sich's versah, war es dunkel geworden, und unheimliche dunkle Schatten lagen auf den Straßen.
    Als Buffys inzwischen erschöpfte Gruppe von einem Haus zurück zur Straße kam, sah sie nur enttäuschte Gesichter.
    „Was hat Mrs. Davis euch denn gegeben?" fragte sie mitfühlend.
    Die Kinder öffneten ihre Hände. Es waren brandneue Zahnbürsten.
    „Der sollte man mal die Meinung sagen", rief Buffy ärgerlich. Sie führte ihre Gruppe weiter die Straße entlang. „Noch ein Haus. Wir haben noch wenige Minuten Zeit, dann müssen wir zurück."
    Die Mienen der Kleinen hellten sich auf. Froh sprangen sie durch den Vorgarten. Buffy lächelte über ihre Begeisterung. Nun war sie doch froh, zu diesem Dienst verpflichtet worden zu sein: Der Abend war dadurch viel lustiger geworden, als sie ursprünglich geglaubt hatte.
    Sie konnte ja nicht ahnen, daß der Spaß schon bald ein Ende haben würde . ..
    ... und daß gerade in diesem Moment eine Gestalt mit schwarzer Kapuze im Hinterzimmer von Ethan's Costume Shop vor einer Reihe schwarzer Kerzen kniete und eine Beschwörung sang.
    „Janus, höre meine Gebete." Es war Ethan Rayne, der nun Latein sprach. „Mach dir diese Nacht zu eigen. Komme zu uns nieder und zeige uns deine Wahrheit."
    Buffy spürte einen unerklä rlichen Schauder.
    Im Eckhaus kam die freundliche Mrs. Parker an die Tür. Sie lächelte und verteilte Bonbons an eine Gruppe kichernder Ungeheuer. Willow wartete geduldig auf der Vorderveranda. Der Wind nahm an Stärke zu, und es wurde merklich kälter. Willow wickelte sich fester in ihr Laken und wünschte, sie hätte sich darunter etwas Wärmeres angezogen.
    „Schaden oder Spott! Süßes oder Saures!" riefen die Kinder. „Ach, du meine Güte!" strahlte Mrs. Parker die kleinen Racker an. „Seid ihr niedlich!"
    Im Costume Shop nahm Ethan die Büste in die Hand. Seine Finger hinterließen blutige Abdrücke auf dem kalten Stein. Der Schweiß stand ihm auf der Stirn, und Fieberschauer schüttelten seinen Körper. Und dann sang er wieder auf Latein: „Die Maske werde Fleisch. Deine heilige Gegenwart lasse das Blut in den Adern gerinnen. Janus, diese Nacht ist dein!"
    Ein plötzlicher Windstoß ließ Buffy frösteln. Mit gerunzelten Brauen blieb sie stehen.
    Hier stimmte etwas nicht.
    Im Eckhaus blickte Mrs. Parker ungläubig auf den Plastikkürbis, den sie in den Händen hielt. Bestürzt schüttelte sie den Kopf. „Ach, du je. Waren die denn schon alle? Ich hätte schwören können, daß ich noch ein paar Bonbons hatte."
    In Ethan's Costume Shop erloschen die Kerzen. Das einzige Licht ging nun von der gräßlichen Büste aus. Es war ein grünliches Glühen, das die Dunkelheit kaum zu durchdringen vermochte.
    Ethan Rayne nahm die Kapuze ab. Auf seinem Gesicht breitete sich ein zufriedenes Grinsen aus.
    „It's Showtime”, flüsterte er.

8. KAPITEL
    Mrs. Parker blickte auf die kleinen Gestalten, die rings um sie versammelt standen: kleine Dämonen, Vampire,

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