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07 - Die Angel Chroniken 2

07 - Die Angel Chroniken 2

Titel: 07 - Die Angel Chroniken 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richie Tankersley Cusick
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Gargoyles und Hexen. Alle starrten sie und den leeren Bonbonbehälter an.
    „Es tut mir leid, Mr. Monster”, seufzte Mrs. Parker. „Vielleicht sollte ich ...”
    Doch ehe sie ihren Satz beenden konnte, schoß eine schleimige grüne Hand hervor, packte sie an der Kehle und riß sie nach vorn. Ein erstickter Schrei drang aus ihrer Kehle, als sie erkannte, daß die Hand dem als Gargoyle verkleideten Kind gehörte.
    Nur, daß es jetzt kein verkleidetes Kind mehr war.
    Es war ein echter, grauenhaft aussehender Gargoyle. So scheußlich wie der Rest der Kreaturen, die auf ihrer friedlichen Veranda herumliefen.
    Willow wollte ihren Augen nicht trauen. „Laßt sie los!” schrie sie und versuchte, zu Mrs. Parker vorzudringen.
    Ein gehörnter Dämon verstellte ihr den Weg. Aber Mrs. Parker hatte sich mittlerweile selbst befreit und war ins Haus geflüchtet. In panischer Eile verschloß sie die Tür.
    „Was ...” murmelte Willow, „was ist...”
    Langsam wic h sie von der Veranda zurück. Ihr war seltsam zumute. Sie stolperte und schnappte nach Luft. Im nächsten Augenblick kippte sie um, ein schlaffer, lebloser Körper in einem weißen Laken.
    Die ganze Gegend war in Aufruhr.
    Aus jeder Straße, von jeder Ecke ertönten Schreckensschreie, Hupen, Hilferufe, schnelle Schritte, Geheul und das Splittern berstender Scheiben. Die Luft war förmlich aufgeladen mit Panik und dem Geruch von Angst.
    Als hysterisch gewordene Kinder auf der Suche nach einem Unterschlupf an ihm vorbeirasten, wirbelte Xander verwirrt um die eigene Achse und nahm sein Spielzeuggewehr von der Schulter. Für den Bruchteil einer Sekunde spürte er eine seltsame Benommenheit im ganzen Körper. Er schwankte ein wenig und versuchte das Gleichgewicht zu halten. Als die Benommenheit nachließ, war er sofort wieder klar im Kopf.
    Er richtete sich kerzengerade auf. Er hob das Gewehr. Es war nicht mehr das Plastikspielzeug, das er gerade noch in den Händen gehalten hatte, sondern ein voll funktionstüchtiges M-16 Maschinengewehr.
    Xander sah nicht einmal überrascht aus. Seine Haltung war nun die eines Soldaten: Er biß die Zähne zusammen, und seine Augen glitzerten kalt wie Stahl.
    Vor Mrs. Parkers Haus setzte sich Willow langsam auf. Ihr war immer noch seltsam zumute, aber wenigstens war diese scheußliche Benommenheit verschwunden. Langsam kam sie auf die Beine und versuchte sich zu erinnern, was passiert war. Und dann blickte sie auf ihre Füße.
    „Oh. Oh mein Gott. . ."
    Sie lag immer noch auf der Veranda. Oder zumindest ihr Geist.
    Willow starrte auf die leblose Gestalt im Geisterlaken. Und dann blickte sie an ihrer eigenen Kleidung herab.
    Die Willow, die hier stand, trug einen Minirock und ein Wickeltop
    - das Rockerbrautkostüm, das Buffy für sie ausgewählt hatte. Aber die Willow, die dort lag, regte sich nicht - und die stehende Willow sah, daß ihre Stiefel in der liegenden Willow verschwanden, als seien beide auf rätselhafte Weise immer noch miteinander verbunden.
    Willows Stimme war kaum noch ein Flüstern. „Ich bin ein ... ch bin ein echter Geist."
    Hinter ihr ratterte ein Maschinengewehr. Willow drehte sich um und sah Xander, der in Panik die Straße entlanglief.
    „Xander!"
    Voller Freude und Erleichterung rannte Willow auf ihren alten Freund zu. Aber zu ihrem Entsetzen fuhr Xander herum und richtete das Gewehr auf sie.
    „Xander, ich bin's doch! Willow!"
    Xander blickte sie argwöhnisch an. Vorsichtig senkte er die Waffe. „Ich kenne keine Willow", erklärte er.
    „Jetzt hör auf mit den Witzen, Xander", bat Willow. „Dafür haben wir jetzt keine Zeit."
    Xander maß sie mit kaltem Blick. „Was zum Teufel geht hier vor?"
    „Kennst du mich denn nicht?" Willow suchte nach einem Zeichen des Wiedererkennens in seiner Miene, aber vergeblich.
    „Lady, ich schlage vor, daß Sie sich einen Unterschlupf suchen." „Nein, warte!" Bevor sich Xander davonmachen konnte, trat ihm Willow in den Weg. Aber statt ihn aufzuhalten, geschah etwas Unglaubliches.
    Sie spürte, wie Xander durch sie hindurch ging.
    Hinein - und auf der anderen Seite wieder hinaus.
    Ungläubig blickte Willow an sich hinab. Die Berührung hatte sie erzittern lassen: Es war eine körperliche Lust, die sie von Kopf bis Fuß erfüllte.
    „Ohhhh", keuchte sie.
    Xander hingegen geriet in Panik. Er wirbelte herum und richtete von neuem die Waffe auf Willow.
    „Was bist du?" wollte er wissen.
    „Xander." Willow hob beide Hände hoch, damit er sie sehen konnte. „Hör mir zu.

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