07 - Die Angel Chroniken 2
ins Haus einer Freundin gehen."
Kurze Zeit später schoben sie sich durch die Hintertür in Buffys Küche. Xander verriegelte das ganze Haus, dann stellte er sich ans Fenster und hielt Wache. Buffys Blick glitt über Arbeitsflächen und Elektrogeräte. Sie war völlig überwältigt von den geheimnisvollen Dingen, die sich in dieser Behausung befanden.
„Ich glaube, hier sind wir sicher!" verkündete Xander.
„Hallo?" rief Willow laut. „Mrs. Summers?" Und als keiner antwortete: „Gut. Sie ist nicht da."
„Wo sind wir?" fragte Buffy.
„Bei dir", sagte Willow knapp. „Jetzt müssen wir nur noch..."
Mit einem Male wurde heftig an die Haustür geklopft. Erschrocken blieben sie einen Moment reglos stehen, dann schlichen sie langsam weiter, zuerst Xander, dann Willow, und Buffy trödelte hinterher. Im Eßzimmer blieb sie ganz zurück, während Xander und Willow tapfer weitergingen.
„Mach bloß nicht auf!" mahnte Willow.
Xander zögerte. „Es könnte doch ein Zivilist sein."
„Oder ein Minidämon."
Das Klopfen hörte auf.
Sie warteten und lauschten.
Schließlich ging Xander zum Fenster und spähte hinaus. Im Eßzimmer erregte etwas auf dem Kaminsims Buffys Aufmerksamkeit. Sie ging näher, um es anzusehen.
Es war ein Foto. Das Foto einer jungen Frau, die ihr verblüffend ähnlich sah. Buffy nahm es verwirrt vom Kaminsims herunter. Willow trat auf sie zu.
„Das ...", flüsterte Buffy, „das könnte ja ich sein."
„Das bist du", betonte Willow. „Buffy, kannst du dich denn an gar nichts mehr erinnern?"
„Nein, ich ... ich verstehe das alles nicht, und ich ..." Buffy zögerte und sah sich das Foto noch einmal genauer an. „Das muß ein anderes Mädchen sein, ich würde niemals so etwas tragen..." .
Sie begann zu wimmern und murmelte unzusammenhängendes Zeug. Sie war kurz davor, in Tränen ausbrechen. Willow starrte sie ungläubig an.
„Dieses armselige Gewand!" schmollte Buffy. „Und ich mag dieses Haus nicht, und ich mag dich nicht, und ich will jetzt heim\”
„Du bist hier daheim!" wiederholte Willow.
Jetzt brach Buffy endgültig in Tränen aus. Da setzte plötzlich das Klopfen wieder ein. Buffy kreischte auf.
Ihre Hilflosigkeit steckte auch Willow an. „Hättest du dich nicht als Xena verkleiden können?" murmelte sie und eilte zurück zu Xander.
Sie kam gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie die Hand eines Dämons krachend durch das Fenster fuhr, direkt neben Xanders Kopf. Die Hand griff nach ihm, aber Xander schaffte es gerade noch, zurückzuspringen.
„Das war kein Zivilist", bemerkte Willow.
Xander nickte kurz. „Richtig."
Er hielt den Lauf des MG durch das zerbrochene Fenster nach draußen.
„Hey!" fuhr ihn Willow an. „Was hatten wir beschlossen?"
Xander ignorierte sie. Willow hörte eine laute Maschinengewehrsalve und dann den Dämon davontrampeln.
Xander sah äußerst zufrieden aus. „Großer Lärm verscheucht Monster. Erinnerst du dich?"
„Hab's kapiert."
Plötzlich hörten sie draußen Schreckensschreie. Xander spähte vorsichtig hinaus und spannte alle Muskeln an. Bevor Willow ihn aufhalten konnte, war er aus dem Fenster gesprungen.
„Er wird uns doch nicht im Stich lassen?" rief Buffy völlig aufgelöst.
Willow reichte es jetzt. Sie warf Buffy einen verächtlichen Blick zu, zuckte mit den Achseln und ließ sie stehen.
Draußen in der Dunkelheit hatte Xander die Quelle der schrecklichen Schreie ausgemacht: Es war Cordelia, die auf der Flucht war. Ihre Haare waren aufgelöst, ihr Kostüm zerrissen, und im Gesicht hatte sie Kratzspuren. Einige Meter hinter ihr holte eine riesige haarige Gestalt allmählich auf.
Xander rannte auf die beiden zu. Mitten auf der Straße standen verlassene Autos, und in der Ferne sah man verschwommene Gestalten - die einen jagten, die anderen rannten um ihr Leben. Als Xander Cordelia erreichte, schrie sie auf und versuchte ihn abzuwehren - bis sie erkannte, wer er war.
„Xander?”
„Komm rein!” befahl Xander. Er hatte nicht den leisesten Schimmer, wer dieses Mädchen war.
Er schleppte sie zum Haus, schubste sie hinein und schlug krachend die Tür hinter sich zu.
„Cordelia!” rief Willow aus.
Cordelia blickte sie völlig irritiert an. „Was ist denn hier los?”
„Okay”, beeilte sich Willow zu erklären, „du heißt Cordelia, du bist keine Katze, du gehst auf die High School, und wir sind deine Freunde - na ja, jedenfalls so halb.”
„Das ist ja nett von dir, Willow”, schnitt Cordelia ihr das Wort ab.
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