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07 - Geheimagent Lennet jagt das Geisterschiff

07 - Geheimagent Lennet jagt das Geisterschiff

Titel: 07 - Geheimagent Lennet jagt das Geisterschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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einem gewissen Sinne auch durchsichtiger.
    Er beeilte sich, zu seinen Freunden im Columna zu kommen.
    Pepito und Grace schienen sich nicht gelangweilt zu haben. Der Pirat erzählte von seinen Abenteuern auf dem Meer, und Grace sparte nicht mit Bewunderung.
    »Woher wissen Sie, daß er nicht einfach alles erfindet, was er Ihnen erzählt?« fragte Lennet die Engländerin.
    »Keine Ahnung", erwiderte sie. »Aber das spielt auch keine Rolle. Wenn Pepito die Wahrheit sagt, dann bewundere ich ihn für seinen Mut. Und wenn er alles erfindet, dann bewundere ich ihn für seine Phantasie.«
    Pepito war begeistert. Als Mac Donald jedoch zu ihnen stieß, wirkte er eingeschüchtert. Aber das herzliche Benehmen des Engländers brachte ihn bald wieder in sein Fahrwasser. Bald daraufkam auch Chiquita in einem roten Kleid, das ihren Teint noch schöner erscheinen ließ und das Blitzen ihrer Augen unterstrich.
    »Senorita", sagte Mac Donald, als sie an den Tisch kam. »Ich bin entzückt, Sie wiederzusehen.«
    »Was für eine hübsche Überraschung", rief Chiquita und drückte ihm kräftig die Hand. »Sie sind also der englische Konsul? Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, als wir am Strand miteinander plauderten. Wahrscheinlich hätte ich mich respektvoller aufführen müssen.«
    »Ich nehme Ihren Respekt entgegen", sagte Mac Donald.
    »Aber wenn ich zu wählen hätte, würde ich Ihre Freundschaft vorziehen... Vorausgesetzt, daß Sie für einen bärtigen Alten wie mich noch etwas übrig haben.«
    »Wo essen wir?« fragte Pepito. »Ich habe nämlich Hunger.«
    »Bei deinem Namensvetter, El Corsario, oben in der Stadt.
    Wir sind zu viele, um uns alle in den Seat zu zwängen. Wenn niemand etwas dagegen hat, werde ich zuerst Mister Mac Donald hinauffahren. Dort lasse ich ihn bei einem Glas Wein zurück und hole die anderen.« Als sie allein im Wagen waren, sagte Lennet: »Monsieur, ich habe für zehntausend Peseten eine Information gekauft, nach der sich die Einrichtung zur Überwachung im Castillo Belver in Palma de Mallorca befindet.«
    Der Engländer zuckte nicht mit der Wimper.
    »Das ist billig für eine echte Information.«
    »Und teuer für eine falsche", fügte Lennet hinzu. »Ich schlage vor, daß Sie mir jetzt die Hälfte der Summe geben, und fünfzigtausend, falls sie sich als echt erweist.«
    »Sie scheinen anzunehmen, daß sie falsch ist, wenn Sie mir in diesem Punkt Vertrauen schenken", sagte der Engländer lächelnd.
    »Ich nehme wirklich an, daß sie falsch ist.«
    »Und daß man sie Ihnen zukommen ließ, um unsere Aufmerksamkeit von Ibiza abzulenken?«
    »Genau das ist meine Meinung. Aber es ist natürlich auch möglich, daß sich das Zentrum wirklich auf Mallorca befindet.
    Technisch wäre ja kaum ein Unterschied. Übrigens biete ich Ihnen eine Möglichkeit an, die Sache selbst zu überprüfen. Ich habe nämlich Gründe anzunehmen, daß Chiquita Cavalcantes mehr über diesen Punkt weiß, als sie bisher gesagt hat. Fragen Sie sie. Sie ist verschwenderisch und wird vielleicht gegen etwas Geld nichts einzuwenden haben.«
    Für kurze Zeit versank der Konsul in Schweigen, während Lennet geschickt den kleinen Wagen durch die kurvigen Straßen von Ibiza steuerte.
    »Jean", sagte der Engländer endlich. »Ich sehe noch nicht ganz, welche Rolle Sie bei der ganzen Geschichte spielen. Sie verschaffen mir Informationsquellen, während Sie doch selbst den Vermittler spielen könnten; Sie geben mir eine Information, für die Sie selbst, wie Sie sagen, zehntausend Peseten bezahlt haben. Aber Sie verlangen von mir nur die Hälfte. Was hat das zu bedeuten? Wenn Sie selbst zu dem Agentennetz um dieses Beobachtungszentrum gehörten, könnten Sie natürlich daran interessiert sein, mich in die Irre zu führen. Andererseits...«
    »Ich versuche keineswegs Sie irrezuführen", sagte Lennet.
    »Ich trete Ihnen die Information für den halben Preis ab, weil ich glaube, daß es falsch war, sie zu kaufen. Im schlimmsten Falle habe ich also nur die Hälfte verloren, im besten Falle gewinne ich fünfundvierzigtausend. Das ist nicht schlecht für einen Anfänger in dieser Sparte. Und was die Informationsquelle angeht, so glaube ich, daß Sie mehr Erfahrung mit Informationen haben als ich. Falls Sie verwertbare Informationen erhalten sollten, so bin ich sicher, daß Sie auch an mich denken werden.«
    »Sie haben viel praktischen Verstand", sagte der Engländer.
    Er zog fünf Tausend-Peseten-Scheine aus der Tasche und gab sie Lennet.
    Nachdem der

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