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07 - Geheimagent Lennet jagt das Geisterschiff

07 - Geheimagent Lennet jagt das Geisterschiff

Titel: 07 - Geheimagent Lennet jagt das Geisterschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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uns bezahlt hat.«
    »Dann ist also Orlando schuld", sagte Manuel. »Ich werde ihn umbringen. Er wird morgen das Tageslicht nicht mehr sehen.«
    »Nicht so schnell", fuhr Lennet dazwischen. »Chiquita, es ist ganz klar, daß Orlando das nicht zum reinen Vergnügen tut. Für wen arbeitet er?«
    »Ich schwöre dir, daß ich es nicht weiß. Er wollte nie damit herausrücken.«
    »Bist du sicher, daß seine Arbeit lediglich im Sammeln von Informationen bestand?«
    »Wir haben nie von etwas anderem gesprochen.«
    »Hat er dir nie zu verstehen gegeben, daß er weniger Interesse daran hatte, Informationen zu sammeln, als vielmehr, falsche Nachrichten zu verbreiten, um damit irgendeine Gruppe zu unterstützen?«
    »Niemals. Ich schwöre es beim Haupt meines Vaters.«
    »Wenn ich dich ihm gegenüberstelle, wärst du dann bereit, alles zu wiederholen, was du eben Manuel erzählt hast? Und würdest du auch Einzelheiten eurer Zusammenarbeit preisgeben?«
    »Lieber tausendmal als einmal", sagte Chiquita, blind vor Wut. »Und du mußt mir dabei die Hände festhalten, daß ich mich nicht auf ihn stürze. Ich habe nämlich Krallen.« Und sie zeigte ihre Fingernägel mit drohender Geste.
    »In diesem Fall", sagte Lennet, »müssen wir uns nur noch Orlando schnappen.«
    »Ich bin dabei", schrie Manuel.
    »Ich lasse mir gerne von dir helfen", sagte Lennet. »Aber nur unter einer Bedingung: Daß du nicht wieder anfängst, mit dem Messer herumzufuchteln. Für dich ist Orlando ein Rivale, aber für mich ist er jemand, von dem ich etwas erfahren will. Du kannst dich mit ihm Mann gegen Mann auseinandersetzen, wenn ich mit ihm fertig bin.«
    Die Augen Manuels glänzten in finsterem Zorn.
    »Mann gegen Mann", wiederholte er. »Und dann kann er etwas erleben!«
    »Wo können wir ihn ungestört befragen?«
    »Bei mir", schlug Manuel sofort vor.
    »Manuel bewohnt ganz allein ein Haus auf dem Land", erklärte Chiquita. »Seine Eltern haben eine Wohnung in Ibiza.«
    »Wie soll man ihn dorthin bringen?« fragte Manuel.
    »Darum kümmere ich mich", sagte Lennet. »Und wie bist du hierher gekommen?«
    »Mit meinem Motorroller.«
    »Kannst du Chiquita mitnehmen?«
    »Aber natürlich.«
    »Gut. Ihr fahrt eine Viertelstunde voraus. Du suchst in deinem Haus das finsterste Zimmer aus und verbirgst Chiquita im Zimmer nebenan. Wenn wir kommen, machst du uns auf und begleitest uns ins Untersuchungszimmer. Und du machst, was ich dir sage. Und vor allem: kein Messer!«
    »Verstanden", sagte Manuel finster.
    »Wo ist dein Haus?«
    Manuel beschrieb kurz den Weg zu dem alten weißen Bauernhaus, in dem er lebte.
    »Gut", sagte Lennet. »Ich finde es schon. Auf bald.« Lennet sah zu, wie die beiden jungen Spanier weggingen, Manuel mit energischen Schritten, den Kopf ein wenig zwischen die Schultern gezogen, während Chiquita ergeben hinter ihm hertrottete.
    Er wartete etwa eine Viertelstunde. Dann erhob er sich, wischte den Sand von der Kleidung und machte sich auf den Weg zu der Stelle, wo Grace und Orlando saßen und offenbar vergnügt miteinander schwatzten. Die Rolle, die sie zu spielen hatte, schien Grace gar nicht zu mißfallen.
    »Monsieur Orlandini, endlich treffe ich Sie", rief Lennet. »Ich habe Sie schon überall gesucht. Ich hatte allerdings nicht erwartet, Sie in Begleitung dieser jungen Dame zu finden.« Und er warf Grace einen gespielt mürrischen Blick zu.
    Die Konsulstochter gab die Antwort, die er von ihr erwartete:
    »Ich war gerade dabei, mich bei Herrn Orlandini zu entschuldigen, weil ich ihn damals so plötzlich stehen ließ.
    Wenn man irgendwo ankommt, ist man immer ein bißchen verloren, und man macht dann schon komische Sachen.
    Glücklicherweise hat er es mir nicht übelgenommen, und ich glaube, wir sind gute Freunde geworden.«
    Sie schenkte Orlando ein liebenswürdiges Lächeln, und der strich mit einer Hand über seine Frisur und ergriff mit der anderen wie beschützend den Arm von Grace.
    »Ich bin untröstlich, ein so bewegendes Gespräch stören zu müssen", sagte Lennet. »Aber ich muß Ihnen Herrn Orlandini entreißen.«
    »Wenn ich damit einverstanden bin", erwiderte Orlando.
    »Und ich werde es wahrscheinlich nicht sein.«
    »Reden Sie keine Dummheiten und kommen Sie", sagte Lennet.
    »Pardon for eine Minute", murmelte Orlando Grace zärtlich ins Ohr. »Ich get los diesen aufdringlichen Menschen und dann bin ich wieder bei you. Wir könnten auch zusammen to lunch.«
    Er ging mit Lennet einige Schritte zur Seite.
    »Was soll diese

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