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07 - Old Surehand I

07 - Old Surehand I

Titel: 07 - Old Surehand I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Hieb, daß er auch zusammenbrach. Sie hatten Lassos bei sich; ich legte die Bewußtlosen mit den Rücken gegeneinander und schlang die unzerreißbaren Riemen so fest von oben bis unten um sie, daß sie sich nach ihrem Erwachen gewiß nicht bewegen konnten. Da es ihnen aber möglich war, fortzurollen, so schleifte ich sie bis zu dem nächsten Baum und band sie an denselben fest. Nun konnten sie sich auf keinen Fall losmachen, und ich kehrte nach unserm Lager zurück.
    Dort angekommen sagte ich nichts, sprang über den Bach und legte mich da nieder, wo ich vorhin gelegen hatte. Old Wabble sah mich forschend an; den andern war meine lange Abwesenheit gar nicht aufgefallen.
    „Ihr wart nicht da, Sir, und wißt also nicht, was indessen besprochen worden ist. Ich werde nämlich nicht hinauf nach dem Militärlager reiten“, sagte er.
    „Ist Euch ein anderer Gedanke gekommen?“ fragte ich. „Vielleicht ein neuer Plan?“
    „Ja. Ich hatte etwas vergessen, woran ich sogleich hätte denken sollen. Ihr habt doch von Old Shatterhand gehört?“
    „Gewiß.“
    „Nun, dieser Jäger ist in der Nähe des Rio Pecos, und ich bin entschlossen, ihn aufzusuchen und um Hilfe zu bitten. Meint Ihr, daß er uns diese gewähren wird.“
    „Ich bin überzeugt davon.“
    „Pshaw!“ fiel da Parker in wegwerfendem Ton ein. „Wie kann Mr. Charley wissen, was so ein Mann wie Old Shatterhand tun oder lassen wird! Er hat ja gar keine Ahnung davon, daß Old Shatterhand, wenn er will, ganz allein imstande ist, den Gefangenen zu befreien.“
    „Nun, so unwissend, wie Ihr meint, bin ich doch nicht ganz“, verteidigte ich mich. „Wenn ich auch nicht ganz zu den namhaften Westmännern gehöre, so würde ich doch vielleicht nicht solche Fehler begehen, wie Ihr begangen habt.“
    „Wir? Fehler?“
    „Ja.“
    „Welche denn?“
    „Ihr habt euch von Mr. Cutter überrumpeln lassen, ohne seine Annäherung zu bemerken.“
    „Habt etwa Ihr sie bemerkt?“
    „Ja.“
    „Macht uns nichts weiß, Mr. Charley!“
    „Pshaw! Ich kann es beweisen.“
    „So tut dies doch!“
    „Sehr gern. Mr. Cutter, sagt einmal: Habt Ihr nicht, um besser sehen zu können, einen Zweig abgeschnitten, als Ihr dort im Busch lagt?“
    „Ja, das ist richtig. Ihr habt es also gesehen, Sir; das ist erwiesen, sonst könntet Ihr es nicht wissen.“
    „Wenn Ihr es gesehen habt, warum habt Ihr es uns da nicht gesagt?“ fragte Parker.
    „Weil ich das für überflüssig hielt.“
    „Oho! Wenn es nun ein Roter gewesen wäre!“
    „Ich wußte, daß es ein Weißer war.“
    „Unmöglich!“
    „Ihr wollt ein Westmann sein und wißt nicht, wie man in dunkler Nacht und ohne ihn zu sehen, einen Weißen von einem Roten unterscheidet!“
    „Wollt Ihr mich vielleicht belehren?“
    „Nötig wäre es, daß ich es täte, denn Ihr habt einen noch viel größeren Fehler begangen, als dieser war. Ein solcher Fehler kann das Leben kosten.“
    „Alle Wetter! Macht mich doch, wenn Ihr die Güte haben wollt, mit diesem lebensgefährlichen Fehler bekannt!“
    „Auch diesen Wunsch will ich Euch erfüllen. Könnt Ihr mir vielleicht sagen, was die Roten zu tun pflegen, wenn ihnen ein Weißer echappiert?“
    „Natürlich kann ich das. Sie reiten ihm nach, um ihn festzunehmen. Das weiß doch jedermann!“
    „Ihr scheint es nicht zu wissen.“
    „Wieso? Ihr werdet beleidigend, Sir.“
    „Ich will nicht beleidigen, sondern nur warnen. Mr. Cutter ist den Comanchen entwichen. Glaubt Ihr, daß sie ihn nicht verfolgt haben?“
    „Zounds! Daran habe ich nicht gedacht!“
    „An so etwas soll man aber denken. Die Indsmen werden schon um Old Surehands willen Mr. Cutter verfolgt haben, um ihn unschädlich zu machen.“
    „Thunder-storm!“ rief da Old Wabble aus, indem er sich mit der Hand an die Stirn schlug. „Das ist richtig, sehr richtig, Sir. Wie konnte ich diese Gefahr so ganz und gar außer acht lassen! Sie sind gewiß, ganz gewiß hinter mir her und werden alles versuchen, meiner habhaft zu werden.“
    „Und Ihr habt nicht einmal hier Wachen aufgestellt!“
    „Das soll geschehen, sofort geschehen.“
    „Genügt aber nicht.“
    „Was noch, Sir? Sagt es rasch! Ich werde sogleich tun, was Ihr für richtig haltet.“
    Jetzt war es für mich ein wirklicher Genuß, die Gesichter der andern zu sehen. Sie blickten erstaunt von ihm zu mir herüber und von mir zu ihm hinüber, und Parker fragte ihn, indem er große Augen machte:
    „Was dieser Master für nötig hält? Glaubt Ihr denn, daß Mr.

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