Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
07 Von fremder Hand

07 Von fremder Hand

Titel: 07 Von fremder Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
Vom Netzwerk:
kommen, wollen in dem friedvollen grünen Kirchenschiff der Abtei dem Staub der Heiligen ihre Reverenz erweisen; andere sind dort, um ihre Seelen den feurigen Kräften zu öffnen, die wie dunkle Flammen aus dem Tor emporschlagen. Wer soll Richter sein über sie?
     
    Dion Fortune, aus: Glastonbury
     
    Als Kincaid in Garnets Küche zurückkam und sie verlassen vorfand, da nahm er zunächst an, Gemma sei hinausgegangen, um dem Notarztwagen entgegenzugehen. Dann jedoch schaute er zur Tür hinaus und sah, dass der Hof leer und still dalag; das einzige Fahrzeug war Gemmas Escort, der am Straßenrand geparkt war. Er überquerte den Hof und öffnete das Tor, wobei er das Absperrband losriss.
      Er blickte die Straße hinunter, doch auch dort rührte sich nichts. Daraufhin ging er ins Haus zurück und kniete sich neben Andrew Catesby. Die Haut des Mannes hatte eine ungesunde Färbung angenommen. Fluchend wählte Kincaid erneut die Notrufnummer. Die Zentrale versicherte ihm, dass Hilfe unterwegs sei.
      Er stand auf und rief nach Gemma. Keine Antwort. Er sah im Klo und den übrigen Erdgeschossräumen nach und nahm im Vorbeigehen eine Decke von der Wohnzimmercouch mit. Als er Andrew Catesby zudeckte, fiel sein Blick auf die verstreuten Papiere unter dem Tisch.
      Er raffte die Blätter auf und hielt sie in das Licht der Öllampe. Er las Garnets Aufzeichnungen, dann die Buchseiten, und seine Faszination wuchs. Als er den Zeitungsartikel erblickte, hielt er inne und überlegte. Kinnersley... Wo hatte er diesen Namen vor kurzem noch gehört? Es war Buddy gewesen, der erwähnt hatte, dass Garnet das alte Kinnersley-Grund-stück gekauft habe. Also war der Unfall hier passiert, direkt vor diesem Haus. Er las weiter... Sarah Kinnersleys Leiche wurde von Charles Barnes, einem Nachbarn, gefunden, der die Eltern informierte, bevor er die Polizei anrief. Von dem Schuldigen fehlt jede Spur.
      Charles Barnes? Natürlich, Buddy. Buddy... Garnet... zwei Unfälle mit Fahrerflucht - und zwischen all dem gab es eine Verbindung, wenn er sie nur hätte erkennen können. Das schloss die Möglichkeit nicht aus, dass Garnet Andrew dabei beobachtet hatte, wie er Winnie anfuhr, aber allmählich neigte er zu der Vermutung, dass sich zwischen Andrew und Faith ein ganz anderes, eigenes Drama abgespielt hatte.
      Er grübelte immer noch darüber nach, als er plötzlich das Aufheulen der Sirenen hörte.
      »Sie haben nicht zufällig Gemma gesehen, als Sie hier hochkamen?«, fragte Kincaid, als er und DCI Greely zusahen, wie die Sanitäter Andrew Catesby in den Krankenwagen luden. Inzwischen machte er sich ernsthafte Sorgen.
      »Wie, haben Sie sie etwa verloren?« Greely klang amüsiert.
      »Ich dachte, sie wäre vielleicht ein Stück die Straße runtergegangen, um dem Krankenwagen den Weg zu zeigen«, erwiderte Kincaid knapp.
      »Und Sie sagen, das Mädchen ist auch verschwunden? Meine Vermutung ist, dass Ihre Partnerin irgendetwas gesehen oder gehört hat und hingegangen ist, um nachzusehen.«
      »Ich fürchte sehr, dass Sie Recht haben.« Besorgt spähte Kincaid in die undurchdringliche Dunkelheit hinaus, die den Hof einhüllte. »Aber wie -«
      Von den Polizisten auf der Straße kam ein lauter Ruf, und einen Augenblick später erschienen sie am Gatter, in ihrer Mitte eine fluchende Gestalt, die sich verzweifelt zu wehren suchte.
      »Lasst ihn los«, befahl Greely. »Wie sind Sie denn hierher gekommen, junger Mann?«
      Nick Carlisle riss sich mit einem Ruck los und knurrte: »Unten am Abhang des Tor entlang. Ist sie hier? Ist ihr etwas zugestoßen?«
      »Faith ist nicht hier, Nick«, antwortete Kincaid. »Aber wir haben Andrew schwer verletzt aufgefunden. Und jetzt ist auch Gemma verschwunden.«
      »Glauben Sie vielleicht, dass sie beide auf den verdammten Tor raufgeklettert sind - im Dunkeln und bei diesem Sauwetter?« Greely schüttelte den Kopf.
      »Gemma hatte ihre Taschenlampe dabei«, erinnerte sich Kincaid. »Wir müssen ihnen nachgehen. Haben Sie einen ausgebildeten Rettungstrupp? Faith ist vielleicht verletzt -«
      »Das Baby«, unterbrach ihn Nick. »Die Geburt stand unmittelbar bevor. Sie hätte diesen Anstieg nie geschafft -«
      »Aber wenn sie es doch geschafft hat, dann müssen wir mit einer weiteren Komplikation rechnen. Wie steht’s mit einer Trage?«
      Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sie endlich mit Greely in dessen eigenem Wagen hinunter ins Tal fuhren, gefolgt von dem

Weitere Kostenlose Bücher