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07 Von fremder Hand

07 Von fremder Hand

Titel: 07 Von fremder Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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eine helle erleuchtete Insel abgetrennt, die als Ablage für Schlüssel und Post und sonstigen Kleinkram diente, doch das Durcheinander war wohl organisiert.
      Die Wohnzimmermöbel waren in leuchtenden Rot-, Blau-und Grüntönen gepolstert - Kirchenfensterfarben nannte er sie -, die Wände waren mit seiner Sammlung alter Plakate der londoner Verkehrsbetriebe bedeckt, und jeder freie Winkel war mit Büchern voll gestopft. Aber der wahre Blickfang des Zimmers war die Aussicht - zunächst auf den Balkon mit seinen farbenprächtigen Blumenkübeln (ein Beitrag des Majors), und von dort über die Dächer von London, die im Abendlicht dalagen.
      »Kommst du mit nach draußen?«, fragte er. Als sie durch die Balkontür trat, lachte sie laut auf.
      »Du hast eine Plattform für Sid gebaut!« Sid, der schwarze Kater, den Kincaid von seiner verstorbenen Freundin Jasmine Dent geerbt hatte, drehte den Kopf und blickte sie aus smaragdfarbenen Augen unverwandt an. Er lag auf einem maßgefertigten Brett, das am Balkongeländer befestigt war.
      »Ich hatte es satt, jedes Mal einen Herzinfarkt zu kriegen, wenn er auf das Geländer gesprungen ist«, erklärte Kincaid und strich mit der Hand über den Rücken des Katers. »Er hat schon ein paar von seinen neun Leben aufgebraucht, und ich mag mir gar nicht vorstellen, was der Major mit mir anstellen würde, wenn Sid drei Stockwerke tief in eines von seinen preisgekrönten Rosenbeeten plumpsen würde.« Er machte es sich in einem der Gartenstühle bequem, streckte seine langen Beine aus und stützte die Füße am Geländer ab. »Aber die Plattform kann ich mir nicht als Verdienst anrechnen. Das war Kits Idee.«
      Gemma setzte sich neben ihn und war sich seiner körperlichen Nähe sehr bewusst. »Wie geht es Kit?«
      Kincaid runzelte die Stirn. »Ian spielt mit dem Gedanken, einen Job in Kanada anzunehmen. Kit will bei mir bleiben, wenn Ian geht, aber Ian wollte sich mir gegenüber nicht festlegen. Das Letzte, was Kit gebrauchen kann, ist entwurzelt zu werden. Und ich will ihn hier haben.«
      »Aber wie willst du das geregelt kriegen?«, fragte sie. Sie dachte an den Konflikt mit seinem Job - und an die Veränderungen in ihrer Beziehung mit ihm, die sich daraus ergeben würden.
      »Wie viel schwieriger kann es denn sein im Vergleich zu den Wochenenden, die er jetzt schon hier verbringt?«
      Um einiges schwieriger, dachte sie, doch sie sagte lediglich: »Und wenn Ian nicht einverstanden ist?« Sie hatte McClellans plötzlichem Wunsch nach Wiedergutmachung gegenüber Kit nie getraut.
      »Damit setzen wir uns auseinander, wenn es so weit ist. Das mit dem Job ist ja noch gar nicht spruchreif.«
      Gemma beugte sich vor und spähte in den Garten hinunter. Die Rosen blühten in üppiger spätsommerlicher Sinnlichkeit, das Rechteck des Rasens dagegen war so adrett und penibel gepflegt wie immer. »Wo ist Kit heute Abend eigentlich? Ich dachte, er verbringt das Wochenende bei dir?«
      »Er ist in Grantchester und bereitet Tess für morgen auf eine Gehorsamkeitsprüfung vor. Ich fahre morgen früh hin.«
      Gemma fühlte sich plötzlich ausgeschlossen, es kam ihr vor, als sei es den beiden ausnehmend gut gelungen, sich ein Leben ohne sie zurechtzubasteln. Aber zugleich wusste sie, wie unvernünftig das war - denn war nicht sie es, die fortgegangen war? »Ich dachte, ich würde dich heute im Yard sehen«, sagte sie, bemüht, das Gespräch auf sichereren Boden zu lenken. »Schwieriger Fall?«
      »Wir haben ihn heute abgeschlossen, bis auf den Papierkram, und den habe ich meinem Sergeant aufgepackt.« Er grinste sie schelmisch an. »Geschieht ihm ganz recht, dem übermotivierten Arbeitstier.«
      »War ich nicht auch eins?«
      »Nicht so wie der. Er ist ein Privatschulgewächs - Eton, man höre und staune - und platzt fast vor Enthusiasmus und Arbeitseifer. Hat noch nicht gelernt, dass er die Welt nicht verändern kann.«
      »Wie heißt er denn?«, fragte sie beiläufig. Es war doch wohl lächerlich, auf diesen jungen Mann eifersüchtig zu sein, der ihren Platz eingenommen hatte.
      »Doug Cullen. Kein schlechter Kerl eigentlich, und ich glaube, er wird mal ein guter Cop, wenn er sich ein wenig die Hörner abgestoßen hat. Jedenfalls ist er intelligent, und das ist ein enormer Fortschritt gegenüber den letzten beiden, die sie mir vorgesetzt haben.« Er nahm einen Schluck von seinem Bier und betrachtete sie eingehend. »Du wirst in nicht allzu ferner

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