Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
070 - Schreie des Grauens

070 - Schreie des Grauens

Titel: 070 - Schreie des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Hausschönheit."
    „Verstehe. Mata?"
    „Richtig. Ich klingle wie ein Verrückter, aber es scheint niemand da zu sein."
    Der Mann lehnte sich an den Türrahmen und hob die mageren Schultern. Er roch ungewaschen. Schließlich murmelte er: „Mata ist ein komisches Geschöpf. Vermutlich liegt sie im Bett und schläft. Sie arbeitet nachts. Sie können sie aber mit Sicherheit nach zehn finden."
    „Wo? Hier?"
    „Nein. Zuerst in der Schwabinger Dreizehn. Oder im Hammer. Oder anschließend im Käpten Colombo. Schließlich im Lagü, in der Waldeule, im Tiffany und im Morgengrauen im Casey. Mit Sicherheit treffen Sie in einem der Lokale unsere Freundin."
    „Ist sie so ein Nachtklubfan?" fragte Dorian etwas irritiert.
    „Nein. Sie verkauft Figuren. Aus Holz. Sie schnitzt sie selbst. Irre Dinger, irgendwie verrückt, aber gut. Sie macht ein ziemlich gutes Geschäft damit."
    „Ich verstehe", sagte Dorian, noch stärker beunruhigt. „Hat es einen Sinn, wenn ich an ihrer Wohnungstür klingle oder klopfe?"
    „Versuchen Sie's, Mann!" sagte der Junge.
    Er stieß sich mit den Schultern ab und schlenderte uninteressiert weiter.
    Dorian trat ein und kletterte vier Stockwerke hoch. Er stand vor einer hohen Holztür mit abblätternder Farbe. Einige Scheiben waren durch Faserplatten ersetzt worden, auf der bunte Malerei glänzte. Wieder läutete Dorian, erhielt aber keine Antwort. Dann klopfte er hart mit den Knöcheln an die Tür. Nichts.
    Er drehte sich um. Eine uralte Holztreppe führte vermutlich auf den Dachboden des Hauses. Überall blätterte die Farbe ab. Die Treppe und die verwitterte Holztür zum Speicher sahen unbenutzt aus und waren schmutzig.
    „Offensichtlich niemand in der Wohnung. So tief kann nicht einmal eine Barbesucherin schlafen", murmelte Dorian.
    Er wartete noch eine Zeitlang und entschloß sich schließlich zu einem Schritt, den er keineswegs für richtig hielt. Er zog einen Spezialschlüssel heraus, bückte sich und schob, nachdem er einige Einstellungen verändert hatte, den Dietrich ins Schloß. Gespannt drehte er sich um, hielt den Atem an und lauschte konzentriert. Er hörte nur die Geräusche von der Straße, einen startenden Jet, ferne Stimmen und seinen eigenen Herzschlag. Dorian drehte den Schlüssel um. Es war kein kompliziertes Schloß. Nach dem vierten Versuch schnappte der Riegel zurück. Dorian hatte bereits eine Entschuldigung bereit, falls er entdeckt würde.
    Die Tür knarrte auf. Der Dämonenkiller trat ein und drückte die Tür zu. Er stand in einem dunklen Flur. An den Wänden hingen Plakate, billige Reproduktionen surrealistischer Gemälde, eine Menge fernöstlicher Kunst. Ein grober, Kokosteppich bedeckte den leise knarrenden Boden.
    Dorian atmete unruhig ein und aus. Es roch nach dem erkalteten Rauch jener Räucherstäbchen oder Räucherkerzen und schwerem Parfüm.
    Dorian stolperte über einen Damenschuh und öffnete die erste Tür. Es war das Bad. Ein Altbaubad, aber herausfordernd kühn angestrichen, mit einem riesigen Spiegel und mehreren teuren Kugelstrahlern. Ein orangefarbener Vorhang bedeckte die Fensterwand von der Decke bis zum Boden.
    Dorian konnte nichts Bemerkenswertes feststellen und schloß die Tür möglichst leise. Die nächste Tür führte in eine Küche, die ganz bestimmt nicht dazu diente, mit vielen Freunden umfangreiche Gastmähler einzunehmen. Schmutziges Geschirr stand herum. Die Herdplatten waren schwarz und verkrustet. Die Küche stank nach kaltem Fett, Kaffeesatz und kaltem Tee. Und sie roch natürlich auch nach den fernöstlichen Stäbchen.
    Dorian ging zurück in den dunklen Gang. Die nächste schmale Tür war, nicht nur verschlossen, sondern sogar vernagelt oder verschraubt. Dorian öffnete die letzte Tür am Kopfende des Korridors. Er blieb stocksteif stehen, als er etwas zu hören glaubte. Drei Sekunden vergingen, aber nur im Stockwerk unter ihm rührte sich etwas. Eine Tür krachte zu.
    Dorian betrat einen sehr großen Raum. Das letzte Sonnenlicht strahlte ihm ins Gesicht. Er ließ die Tür geöffnet und trat zur Seite. Das Zimmer war überraschend gemütlich. Ein offener Durchgang führte in einen kleinen Schlafraum, von dessen Decke ein Baldachin hing.
    „Das hätte ich nicht vermutet", flüsterte Dorian, stellte sich in die Mitte des Zimmers und sah sich um.
    Ein sonnengelber, hochfloriger Teppich bedeckte den Boden des Wohn-Arbeitsraumes und des Schlafzimmers. Darauf standen ein Zeichenbrett, verschiedene moderne Sessel, ein Fernsehgerät.
    An den

Weitere Kostenlose Bücher