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0700 - Aphilie

Titel: 0700 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ironside, als müsse er sich erst entscheiden, ob er dessen Worte ernst nehmen sollte oder nicht.
    „Das ist seltsam", sagte er nach einer geraumen Weile. „Erst gelangen wir zu der Erkenntnis, daß es einer aus den oberen Rangstufen der Administration gewesen sein muß, der den Simbot aus dem Karakorum-Werk entführt hat. Und jetzt wird uns klargemacht, daß die Information über Silas Pranther und Vater Ironside ausgerechnet aus diesem Kreis nach draußen gelangt sein muß! Wer findet dafür eine Erklärung ...?"
    Sein Blick fiel zuerst auf Galbraith Deighton. Da sah er, wie der Halbmutant plötzlich zusammenzuckte und seine Augen sich in ungläubigem Schreck weiteten. Im selben Augenblick erklang hinter ihm eine eigentümlich harte Stimme - eine bekannte Stimme, die er noch nie in diesem Tonfall hatte sprechen hören.
    „Machen wir Schluß mit diesem Theater!" sagte die Stimme.
    „Es ist der Vernunft unwürdig. Das Signal ist gegeben, und die Revolution wird sich mit unwiderstehlicher Wucht über dieses Land ergießen, bis sie das Licht der reinen Vernunft auch in den hintersten Winkel getragen hat. Der Mann, den ihr sucht... dieser Mann bin ich!"
    Mit langsamen, mechanischen Bewegungen drehte Perry Rhodan sich um. Sein Gesicht war steinern. In diesem Augenblick, und nur diese eine Sekunde lang, wirkte der große Mann der Menschheit wie einer, den alle Kraft verlassen hatte. Er musterte den, der vor ihm stand und ihm den Lauf eines mittelschweren Blasters entgegenhielt - den Freund, den Kameraden, der den langen Weg von der Fahrt der STARDUST bis zum heutigen Tag Seite an Seite mit ihm gegangen war.
    „Du ...?"
    „Ich", antwortete Reginald Bull mit einer Kälte, die jedermann im Raum schaudern machte. „Ich bin Bruder-eins!"
    Das Urteil Mit fürchterlicher Präzision wickelte sich die Revolution ab.
    Reginald Bull hatte noch vor dem kritischen Gespräch erkannt, daß die Bewegung der Söhne der reinen Vernunft sich höchstens noch ein oder zwei Tage lang werde geheim halten lassen. Seine Fachleute hatten ihm übrigens die Information zugespielt, daß die Aphilie rascher voranschreite, als bisher erwartet worden war.
    Nach den neuesten Hochrechnungen würde es nicht mehr, wie zuerst angenommen, vierzehn, sondern nur noch zwei Monate dauern, bis die Hälfte der Menschheit in den Zustand der reinen Vernunft übergewechselt war. Bereits jetzt war die Vierzig-Prozent-Marke schon fast erreicht.
    Nicht aus Furcht oder weil er die Gefahr, die es eigentlich noch gar nicht gab, überschätzte, sondern aus kühler Überlegung heraus hatte Reginald Bull, der Bruder-eins, das Signal gegeben, das die erbarmungslose Maschinerie der Revolution in Bewegung setzte. Mit einer Präzision, wie nur Menschen sie entwickeln können, deren logischer Denkprozeß von jeglicher Emotion unbelastet bleibt, waren die einzelnen Details und Phasen des Aufstands vorgezeichnet. Längst ruhten in den sicheren Verstecken der Verantwortlichen Befehle, von Staatsmarschall Bull selbst unterzeichnet, die im entscheidenden Augenblick Generale und Admirale veranlassen würden, auf Dienstreise zu gehen und ihre Truppen allein zu lassen. Ihre Stellvertreter, zuverlässige Söhne der reinen Vernunft, hatte Reginald Bull ebenfalls bereits bestimmt und ihnen klargemacht, daß ihnen die Aufgabe zufalle, die Truppen ruhig zu halten.
    So war es kein Wunder, daß der Revolution nirgendwo ernstzunehmender Widerstand erwuchs. Mehr noch: die Menschen merkten vielerorts nicht einmal, daß überhaupt eine Revolution stattfand. Die Menschheit wurde zum ersten Mal auf den außergewöhnlichen Vorgang aufmerksam, als die Nachrichtenmagazine nicht zur gewohnten Zeit über die Fernsehstationen verbreitet wurden. Ein paar Stunden lang herrschte Ruhe auf allen Bildschirmen. Und als die Empfänger wieder aufleuchteten, da war die Revolution „schon gelaufen".
    „Das Amt des Großadministrators ist abgeschafft und der entsprechende Absatz der Verfassung gestrichen worden!" war die erste Neuigkeit, die die staunende Menschheit erfuhr.
    Kein Wort über den, der das Amt innehatte. Was war aus Perry Rhodan geworden? Die Nachrichten schwiegen sich darüber aus. Erst eine Stunde später kamen weitere Andeutungen: „Erste Untersuchungen ergeben, daß die bisherige Administration von einer Korruption atemberaubenden Ausmaßes beherrscht wurde ..."
    Und dann schließlich ließen sie die Katze aus dem Sack: „Es ist undenkbar, die Verantwortung für das Wohl und Wehe der

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