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0701 - Draculas Blutgemach

0701 - Draculas Blutgemach

Titel: 0701 - Draculas Blutgemach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wartende Polizist hatte das Geräusch gehört und drehte sich um.
    Als er uns erkannte, nahm er sofort Haltung an. Er schwitzte in der Sonne, daß ihm das Wasser über das Gesicht lief.
    Als er seinen Chef zwischen Suko und Marek hergehen sah, bekam er große Augen. Es sah so aus, als hätten ihm die beiden etwas getan, aber Marek beruhigte den Mann mit wenigen Worten.
    Der Polizist nickte. Er ging zur Seite, wo etwas mehr Schatten war.
    Dort blieb er dann stehen, den Blick auf Luka gerichtet. Suko und Marek hatten ihn losgelassen.
    Luka blinzelte in die Sonne. Seine Lippen zuckten, dann lachte er, und einen Augenblick später verzerrte sich sein Gesicht in einem namenlosen Schrecken. Wir verstanden seine Reaktion nicht, auch nicht seine abgehackt klingenden Schreie, aber wir merkten, daß er unter einem wahnsinnigen Druck stand.
    Plötzlich geschah es.
    Auch wir bekamen es mit, aber wir schafften es nicht zu reagieren, denn der Ball der Sonne explodierte förmlich.
    Es war Luka, der direkt im Weg stand.
    Es gelang ihm noch, aufzubrüllen, dann erwischte ihn die andere Kraft mit aller Wucht.
    Bevor er sich zur Seite drehen konnte, hatte ihn das Feuer erreicht.
    Für einen Moment strahlte sein Gesicht auf, nicht der gesamte Kopf.
    Feuer verdrängte die Sicht auf Nase, Augen, Lippen und Ohren.
    Auch die Haare verschwanden hinter den zuckenden Flammen, dann hörten wir ihn schreien und sahen, wie er in die Knie sank, wobei er die Arme nicht in die Höhe bekam, sondern sie ausgestreckt hielt und seine Handflächen gegen den heißen Boden stemmte.
    Langsam kippte er nach vorn.
    Erst jetzt bekam ich mit, was vorgefallen war.
    Ich hatte mich nach links gedrückt, weil ich aus dem Schatten eines Hauses hervor besser sehen konnte.
    Assunga stand in der Sonne.
    Für mich jedenfalls sah es so aus. Sie schwebte zwischen mir und dem Glutball, eine wabernde Gestalt, aus deren Augen etwas hervorstrahlte, das nur mit dem Begriff Feuerlanzen umschrieben werden konnte. Und die hatten Luka voll erwischt.
    Der Tod des Mannes war fürchterlich, und er spielte sich innerhalb von wenigen Sekunden ab.
    Es gelang ihm nur mühsam, sich zu halten. Dann knickten seine Arme in Höhe der Ellenbogen ein, und einen Moment später fiel er auf das verbrannte Gesicht.
    Assunga war verschwunden!
    Ich blinzelte gegen den Glutball am Himmel, hörte Sukos Schritte und Mareks Flüche.
    Der nahe bei uns stehende Polizist begriff die Welt nicht mehr. Er jammerte vor sich hin, seine Augen waren weit aufgerissen, dann drehte er sich um und lief weg.
    Wir blieben zurück.
    Der Platz des Todes lag unter dem gnadenlosen Licht. Ich bückte mich und schaute auf den Körper. Suko faßte ihn an und rollte ihn auf den Rücken.
    Wir sahen ein Gesicht, das keines mehr war, sondern nur eine verbrannte Fläche.
    Die Kraft der Hexe hatte ganze Arbeit geleistet. Die gesamte Haut war verbrannt, eine einzige, verkohlte Fläche, weich und hart zugleich, ein schauriges Zeichen des Todes.
    Da war nichts mehr zu machen…
    Ich stand auf. Trotz der Hitze lag auf meinem Rücken der Schauer.
    Suko und Marek erging es ebenso. Bei ihnen hatte sich die Gänsehaut bis zu den Gesichtern vorgearbeitet.
    Suko flüsterte einen Fluch, während ich die Lippen zusammenpreßte und nichts sagte. Sehr langsam drehte ich mich um. Auch Marek konnte sich nicht mehr regen. Er hatte seine alte Waffe gezogen, in deren Magazin auch geweihte Silberkugeln hineinpaßten. Er stand da und schaute ins Leere, wobei er flüsterte, daß er nichts, aber auch gar nichts mehr begriff. Alles war so anders geworden.
    »Sie räumt auf«, erklärte er. »Sie räumt auf, denn sie will jeden von uns erwischen. Sie wird diesen Ort entvölkern. Da könnt ihr sagen, was ihr wollt.«
    »Und welchen Sinn sollte das haben?« fragte Suko.
    »Um sich vor Mallmann zu beweisen«, erklärte Marek. »Sie will nicht mit leeren Händen bei ihm erscheinen. Sie will zeigen, daß sie etwas vorzuweisen hat.« Marek lachte wütend auf. »Vielleicht braucht sie sogar eine gewisse Anzahl von Leichen, verstehst du? Gewissermaßen als Eintrittsgeld für eine Welt des Schreckens.«
    So schlimm sich Mareks Worte auch angehört hatten, ich sah sie nicht einmal als übertrieben an. Assunga war eine Unperson, mit der wir rechnen mußten.
    Noch einmal stellte ich sie mir vor.
    Ich sah sie in ihrem langen Mantel und glaubte mich daran erinnern zu können, daß sie den Umhang auch für einen Moment geöffnet hatte. Außen war er schwarz, innen hatte

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