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0702 - Das dunkle Ich

0702 - Das dunkle Ich

Titel: 0702 - Das dunkle Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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allem, dass sie nur unter Gewaltandrohung aktiv wurde. So, wie sie von dem Spiegelwelt-Zamorra redete, war er ihr Feind.
    Aber er selbst, der Zamorra von der realen Erde, war auch nicht ihr Freund…
    Eine vertrackte Situation, und er war froh darüber, dass sie alle weltweit einen zivilisatorischen Standard erreicht hatten, dass sie über solche Dinge reden konnten, ehe sie zur Waffe griffen. Ob dieser Gedanke auch für Dämonen galt, musste er abwarten.
    Zarra sah ihn nachdenklich an.
    »Helfen? Zamorra gegen Zamorra?«
    »Ja.«
    »Du bist verrückt. Du versuchst deinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen.«
    »Würdest du das nicht auch versuchen?«, griff er an. Es war die einzige Chance, die er hatte, er musste weiter in diesem wunden Punkt bohren: Sie hasste den Spiegelwelt-Zamorra.
    »Was könntest du schon gegen ihn ausrichten?«
    Ein Punkt für mich, erkannte Zamorra.
    »Ich bin ihm zumindest ebenbürtig. Vielleicht sogar überlegen. Davor fürchtet er sich. Deshalb hat er dich vorgeschickt. Sei klug, Zarra. Überlege genau, was du tust. Er hat Angst. Hätte er sie nicht, würde er mich persönlich jagen. Du kennst ihn, nicht wahr? Er ist eitel. Viele Dinge nimmt er selbst in die Hand, um sich nicht bei anderen bedanken zu müssen! Er fühlt sich als der Größte. Er will Fürst der Finsternis werden! Aber er schickt dich gegen mich aus, weil er selbst befürchtet, in der Auseinandersetzung zu unterliegen. Er ist nicht so stark, wie du denkst…«
    »Ich kenne ihn! Er hat mich zu dem gemacht, was ich bin. Zu einer Ausgestoßenen.«
    »Und wenn du dich dafür an mir rächst, wird dir das keine Befriedigung verschaffen. Aber gemeinsam können wir ihn unschädlich machen. Du bekommst deine Rache an der richtigen Person durch mich, durch unsere Zusammenarbeit.«
    »Sei still«, fauchte Zarra. »Ich will das nicht mehr hören. Ich will, dass du leidest und stirbst.«
    ***
    In der wirklichen Welt:
    »Einfach«, brummte Michael Ullich. »Einfach, sagt er. Wie stellst du dir das vor, du Obergenie? Zamorra und Nicole können überall und nirgends sein. Wir haben nicht den geringsten Anhaltspunkt, wo wir mit der Suche beginnen können. Oder…?«
    Dabei sah er William an. »Gibt es noch etwas, das Sie wissen und nur vergessen haben oder für unbedeutend halten?«
    Der Butler schüttelte den Kopf.
    »Ich glaube, nicht. - Vielleicht könnte Fooly mit seiner Drachenmagie etwas entdecken«, sagte er nach kurzem Zögern.
    Möbius winkte ab. »Wir brauchen keine Drachenmagie«, sagte er. »Zamorra und Nicole haben die Regenbogenblumen benutzt, nicht wahr? Also müssen sie auch irgendwo sein, wo es weitere Regenbogenblumen gibt. Egal, ob irgendwo auf der Erde oder in einer anderen Dimension. Wir brauchen uns also nur auf die beiden zu konzentrieren, uns vorzustellen, dass wir zu ihnen wollen, und - schwupp, sind wir da.«
    »Oder es schwuppt nicht, weil sie inzwischen zu weit von den Blumen entfernt sind«, gab Ullich zu bedenken. »Und es schwuppt erst recht nicht, wenn sie mittlerweile von irgendwem umgebracht wurden.«
    »In diesem Fall gelangen wir zumindest zu ihren Leichen«, konterte Möbius. »Mann, wir müssen es versuchen! Das ist unsere einzige Chance, sie zu finden.«
    »Außer vielleicht mit Drachenmagie«, wies der Butler erneut auf seinen Schützling hin.
    »Am Ende jedes Weges steht immer ein Drache«, zitierte Ullich aus einem Fantasy-Roman des unvergessenen William Voltz.
    »Aber erst am Ende, aber bis dahin ist dieser Weg vielleicht noch verdammt lang. Wir probieren erst mal die Möglichkeiten aus, die ich am Anfang des Weges sehe. William, können Sie uns die Blaster geben?«
    »Selbstverständlich«, versprach der Butler. »Sie bringen sie aber wieder hierher zurück, ja?«
    »Wir drücken sie Zamorra und Nicole in die Hand«, sagte Möbius. »Sind die Dinger denn neuerdings so wertvoll, dass sie nicht verloren gehen dürfen? Ich dachte immer, in Ted Ewigks Depot lägen ein paar hundert Stück davon herum.«
    »Kein Grund, sie durch Leichtfertigkeit eventuell in unbefugte Hände fallen zu lassen, wenn Sie mir diesen Hinweis gestatten«, erwiderte der Butler.
    Einige Zeit später kam er mit den beiden Waffen zurück und händigte sie Möbius und Ullich aus. »Wann gedenken Sie aufzubrechen?«
    »Sofort. Vielleicht geht es für unsere Freunde um Sekunden.« Möbius wandte sich zum Kellerzugang um, marschierte gleich los.
    »Junge, du hast ein Tempo drauf«, murmelte Ullich. »Lass uns doch erst mal einen Plan

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