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0702 - Das dunkle Ich

0702 - Das dunkle Ich

Titel: 0702 - Das dunkle Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Carsten - oder war es Möbius? - noch eine weitere Entität zu erfassen, deren Ausstrahlung das Nichts berührte. Es war etwas Nichtmenschliches. Etwas Magisches, das in völlig anderen Bahnen dachte und das den Schmerz des Zerrissenwerdens aufnahm.
    Ein Drache.
    Fooly?
    Nein. Dieses magische Wesen war abgrundtief böse und voller Verzweiflung.
    Und plötzlich war es vorbei!
    Er, der auseinander gerissen worden war, wurde wieder zusammengesetzt.
    Er konnte den Drachen nicht mehr spüren.
    Er konnte Michael und Ullich und Michael Ullich nicht mehr spüren.
    Von einem Moment zum anderen war er am Ziel.
    Seinem Freund erging es nicht anders.
    Auch Michael Ullich war wieder er selbst und am Ziel.
    ***
    Draußen auf dem Vorplatz des Châteaus Montagne rappelte sich ein Jungdrache mühsam wieder auf. Er versuchte sich zu erinnern, was geschehen war.
    Was er hatte tun wollen, hatte er vergessen. Aber er erinnerte sich an den furchtbaren Schmerz, der plötzlich wieder vorbei war.
    Was auch immer bei den Regenbogenblumen geschehen war - es hatte aufgehört.
    Fooly schüttelte sich. Er hatte Angst, dass der Vorfall sich wiederholte.
    Vielleicht gab es ja eine Möglichkeit, das zu verhindern.
    Er musste zu den Regenbogenblumen, musste mit ihnen sprechen und herausfinden, was geschehen war.
    Noch etwas angeschlagen, tapste er mühsam zurück ins Hauptgebäude und in Richtung Kellerzugang.
    »Wo willst du hin?«, stoppte ihn Butler Williams energische Stimme.
    Fooly blieb stehen und verdrehte die Augen. »Eine Flasche Wein suchen«, flunkerte er. »Mich dürstet.«
    Er wollte William nicht erzählen, was er draußen gespürt hatte. Er musste erst selbst begreifen, was da passiert war.
    »Bei deinem speziellen Talent zerdepperst du nur das ganze Regal. Außerdem bist du noch nicht erwachsen, also gibt's keinen Wein«, entschied William.
    »Ich bin schon hundert Jahre alt!«, protestierte der Jungdrache.
    »Und damit für deine Spezies noch ein Kind. Nichts da, du gehst nicht in den Keller. Hol in der Küche was zu trinken, wenn du Durst hast.«
    Fooly nickte ergeben. Jetzt einen Streit mit seinem »Adoptivvater« anzufangen, war alles andere als das, was er wollte…
    Aber Butler William würde bestimmt nicht eine ganze Ewigkeit lang in der Halle warten!
    ***
    Spiegelwelt:
    Michael Ullich trat zwischen den Regenbogenblumen hervor.
    Er schüttelte sich, als könne er damit die Erinnerungen an die Hölle, durch die er hatte gehen müssen, um hierher zu gelangen, von sich abwerfen.
    »Es hat nicht funktioniert«, murmelte er verblüfft, als er sich umschaute und feststellte, dass er sich immer noch in dem Kuppeldom befand.
    Aber von seinem Freund war nichts zu sehen!
    »Carsten?«, fragte er halblaut.
    Keine Antwort.
    Es gab keine Möglichkeit, sich in diesem Raum zu verstecken, und Ullich konnte sich auch nicht vorstellen, dass Carsten schnell genug in den Gang gestürmt und weit genug gekommen war, um sich hinter der nächsten Biegung oder Abzweigung vor Ullichs Blick zu verbergen.
    Außerdem hatte Ullich seine Präsenz bis zum letzten Moment in dem chaotischen, vernichtenden Nichts gespürt !
    War Carsten dort zurückgeblieben?
    »Verdammt!«, murmelte der blonde Hüne. »In letzter Zeit geht aber auch alles schief, was der Junge anpackt. Fast schon ein Wunder, dass wir letztes Jahr noch mit Amun-Re fertig geworden sind…«
    »Carsten!«, rief er etwas lauter.
    Der Verdacht, dass der immer noch in der Nichts-Hölle steckte, wurde in Ullich immer größer. Denn er konnte sich nicht vorstellen, dass Carsten Zamorra erreicht hatte, während er selbst zurückgestoßen worden war. Das passte nicht zu dem, was er durch Zamorra von den Regenbogenblumen wusste. So etwas war einfach unmöglich!
    Aber war es nicht auch unmöglich, dass ein Transport länger als nur einen Herzschlag dauerte?
    »Scheiße«, murmelte Ullich. »Was jetzt?«
    Erst verschwanden Zamorra und Nicole, jetzt auch noch Carsten. Stimmte mit den Regenbogenblumen etwas nicht? Funktionierten sie aus irgendeinem Grund nicht mehr richtig?
    Er fragte sich, was er tun sollte. Er konnte doch nicht einfach zurückgehen und Carsten im Stich lassen! Aber wenn er sich auf ihn konzentrierte, um ihn durch die Regenbogenblumen wieder zu erreichen - würde er dann nicht vielleicht erneut in dem schwarzen Nichts landen?
    Oder - wo…?
    Ich muss es tun, dachte er. Er konnte einfach nicht über seinen Schatten springen. Also, zurück zwischen die Blumen, an Carsten denken und…
    »Wen

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