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0702 - Das dunkle Ich

0702 - Das dunkle Ich

Titel: 0702 - Das dunkle Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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haben wir denn da?«, vernahm er eine vertraute Stimme. »Das ist ja sehr seltener Besuch!«
    Irritiert wirbelte er herum.
    »Zamorra…?«
    ***
    Carsten Möbius trat zwischen den Regenbogenblumen hervor.
    »Was zur Hölle…«, entfuhr es ihm.
    Er war in der Hölle!
    Zumindest sah die Umgebung für ihn genau so aus, wie er sich die Hölle vorstellte, und in dieser Hölle gab es auch einen Teufel!
    Genauer gesagt, eine Teufelin.
    Eine nackte Gestalt mit rötlicher Haut und einem hässlichen Insektenschädel, der aber anstelle der Mandibeln ein gefletschtes Vampirgebiss zeigte und über bunt schillernde Schmetterlingsflügel verfügte.
    Diese Schmetterlingsteufelin fuhr zu ihm herum, kaum dass sie seinen Ausruf vernommen hatte.
    Hinter ihr sah Möbius etwas, das ihn noch mehr erschreckte.
    Ein auf dem Boden liegendes Skelett - und ein auf dem Boden liegender Zamorra!
    Unwillkürlich richtete Möbius den Blaster auf das Hybridwesen.
    Das hob eine Hand. Riss das Maul auf, dass die mörderisch spitzen Zähne noch deutlicher hervortraten, und im nächsten Moment vernahm Möbius nicht nur das bösartige Fauchen, sondern spürte auch einen magischen Schlag, der ihn zu Boden warf.
    Er hatte das Chaos im schwarzen Nichts noch nicht verarbeitet, und jetzt wurde er schon wieder angegriffen - es musste ein Angriff sein, denn wie sonst hätte sich die Schwerkraft hier plötzlich verdoppeln oder vervielfachen können?
    Möbius überlegte nicht lange.
    Er richtete die Waffe auf das Monster und berührte den Strahlkontakt.
    Die Waffe gab einen schrillen Ton von sich, und ein blassroter Energiefinger spannte eine tödliche Brücke vom Abstrahlpol zu der Teufelin. Möbius sah, wie die Laserenergie sich durch den Körper fraß, das Loch immer größer wurde - und die diabolische Kreatur zusammenbrach.
    Eiskalt behielt er den Finger auf dem Strahlkontakt, verfolgte, wie die Dämonin von dem Nadelstrahl durchteilt wurde, wie die Energie auch den Kopf durchschnitt, ehe die Kreatur endgültig zu Boden stürzte. Im gleichen Moment hörte der unheimliche Druck der Über-Schwerkraft auf.
    Möbius kam mühsam auf die Knie. Er starrte das tote Wesen an. Dann sah er zu Zamorra. Der lag immer noch am Boden, erwiderte seinen Blick. Carsten las darin ungläubiges Staunen.
    Er erhob sich, schüttelte sich. Er versuchte mit dem fertig zu werden, was ihm eben widerfahren war. Diese vernichtende, zerfetzende Schwärze, die Aufspaltung… und nun war er hier, hatte Zamorra gefunden! Aber wo war Michael?
    So sehr er sich umsah, er konnte den Freund nirgendwo entdecken.
    Er steckte den Blaster ungesichert in die Jackentasche und ging zu Zamorra, beugte sich zu ihm. »Was ist passiert? Wo sind wir hier? Wo ist Nicole? Und wo…«
    Nein, wo Michael war, würde ihm Zamorra ganz bestimmt nicht sagen können.
    Der Dämonenjäger versuchte sich aufzurichten. Möbius half ihm dabei, auf die Beine zu kommen, aber dann musste er Zamorra stützen, weil der kaum in der Lage war, aufrecht zu stehen. Er rang um Atem, fasste sich immer wieder an den Hals.
    »Das Biest wollte mich köpfen«, brachte er leise hervor. »Umbringen, foltern. Verdammt, wie bist du hierher gekommen, Carsten? Und… bist du der echte?«
    »Was soll das denn nun schon wieder heißen?«
    Zamorra sagte es ihm.
    ***
    Zamorra sah Michael Ullich an. »Willkommen«, sagte er nach ein paar Sekunden des Überlegens.
    »Du siehst ziemlich überrascht aus«, sagte der Blonde.
    »Bin ich auch. Seit wann habt ihr in Allemagne Regenbogenblumen? Oder kommst du von woanders? Und wo ist dein siamesischer Beinahe-Zwilling Carsten? Ihr tretet doch immer zusammen auf!«
    »Ich weiß nicht, wo er steckt«, sagte Ullich. »Wir suchten dich und Nicole, und - er ist irgendwie nicht mitgekommen. Mit diesen Regenbogenblumen stimmt etwas nicht. Er sollte eigentlich hier sein, aber schon der Transport war nicht richtig…«
    Er kommt aus der anderen Welt!, erkannte Zamorra. Warum sonst hätte Ullich ihn und Duval suchen sollen? Sie waren drüben verschwunden. Beinahe hätte er breit gegrinst. Wenn die Doppelgänger dort gesucht wurden, wusste wohl niemand, dass sie hier waren. Und - nachdem nun auch Ullich herübergekommen war, war Zamorra sicher, dass die Regenbogenblumen der Schlüssel zur anderen Welt waren.
    Er konnte sie erreichen und erobern!
    Oder zumindest erkunden und Weichen stellen.
    Aber erst mal ging es um diesen anderen Ullich, und um den anderen Zamorra und seine Mätresse. Er hoffte, dass Zarra ihm

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