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0703 - Jagd der Outsider

Titel: 0703 - Jagd der Outsider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wurden schneller und strebten auf den Punkt zu, an dem das Signal ausgestrahlt worden war. Nur eine modifizierte Folge einfacher Funkimpulse, die zwischen den vielen anderen Dauersignalen untergingen.
    „Die Signale kamen von einem kleinen Gerät. Diejenigen, die es bei sich tragen, befinden sich in der Gegend der Lagerhäuser!" rief Crystal nach einer Weile. Hinter den Wolkenkratzern zeigte sich die Spiegelung der türkisgrünen Sonne auf dem Muster der Wellen. Irgendwo dort vorn waren die alten, verfallenen Dockanlagen und die Lagerhäuser des Containerverkehrs.
    „Eine Million ausgezeichneter Verstecke!" gab Jocelyn kalt zurück. Irgendwie fand Crystal diese eisige Beherrschung faszinierend. Es machte ihr Jocelyn nicht vertrauensvoller, aber es war besser, mit einem Könner zusammenzuarbeiten.
    Vor ihnen durchschnitt die Flammen- und Rauchspur der zweiten Rakete den Himmel. Wieder stieg das Projektil rund dreitausend Meter hoch und wurde dann von einer Explosion zerfetzt. Es regnete Trümmer, die glühend auf Straßen und belebte Plätze herunterfielen, und Flugblätter, die sich über einen Raum von mehr als acht Quadratkilometern verteilten. Die Gleiter schossen in rasendem Flug durch die Papierflut und richteten ihre spitzen Schnauzen auf die Hallen in der ehemaligen Hafengegend.
    Minuten später sagte Crystal: „Wir werden aussteigen und zu Fuß weitersuchen müssen!"
    .,Wenn es soweit ist", erwiderte der Specht kurz angebunden, „dann helfen uns Hinweise aus der Bevölkerung."
    ..Sei nicht so sicher!" schloß sie.
    „Ich bin sicher. Es ist nicht meine erste Jagd!" gab Jocelyn zurück.
    Sie landeten und- parkten ihre Gleiter in einer offiziellen Garage.
    Zuerst aber rüsteten sie sich mit allen einschlägigen Geräten aus; mit subminiaturisierten Detektoren und Spürgeräten, die sie im Lauf ihrer Tätigkeit erbeutet oder gekauft hatten.
    Sie hielten kurz in einer Bar an; tranken ein Bier und aßen eine Kleinigkeit. Dann machten sie sich auf die Suche. Der schwierigste Teil begann jetzt. Die Kranken würden sich in der Nacht wohl kaum mehr mit einer Flugblätter-Rakete melden, denn die Aufmerksamkeit war herabgesetzt.
    Langsam und wachsam gingen Jocelyn und Crystal aus dem erleuchteten, von Polizeistreifen kontrollierten Gebiet hinaus. Sie durchquerten einen breiten Grüngürtel, der sich in einen Dschungel mit ausgetretenen Pfaden verwandelt hatte. Zwischen Blättern stank es nach Fäulnis und nach tierischen und menschlichen Ausscheidungen.
    Dann, eine halbe Stunde später, erhoben sich vor ihnen, schwach beleuchtet und verfallen, die langen Reihen der, halb unterirdisch angelegten Hallen. Ein Unterschlupf für menschliches und tierisches Ungeziefer, ein kaltes, ungastliches Heim für Asoziale - und für Kranke.
    „Was macht dich so sicher, daß sie sich gerade hier befinden?"
    fragte Crystal.
    „Was würdest du tun, wenn du ein Kranker bist?"
    „Ich würde mich verstecken."
    „Wo?" fragte er. Sie hielten die Waffen in den Händen. An ihren Handgelenken glühten die Geräte, die ihnen zeigten, ob sich irgendwo Abwehrfelder befanden, ungebräuchliche Kraftfelder, eingeschaltete Strahlwaffen oder Körper in einem bestimmten Abstand.
    „Keineswegs hier", erwiderte sie und fühlte, wie sie fröstelte. Ihr Hang nach Luxus und Sicherheit würde an diesen Stellen keineswegs befriedigt werden. Hier hausten nur schmutzige Menschen. Auf alle Fälle nur Kreaturen, um die sich mehr zu kümmern brauchte. Sie leisteten nichts.
    „Weil du eine Jägerin bist und dich langsam aus der Masse heraufgearbeitet hast", widersprach Jocelyn und schob sie nachdrücklich weiter in das Dunkel neben den Mauern hinein.
    „Aber...?"
    „Die Kranken müssen sich verstecken. Du brauchst es nicht, weil du gesund bist. Du bist ein gesunder Outsider und hast eine andere Art Versteck nötig. Du würdest dich wärest du krank, auch in der Dunkelheit und zwischen den Angehörigen der ausgestoßenen Minderheit verbergen."
    Er versuchte, sich völlig in den Verstand des Mannes zu versetzen, den sie verfolgten, ohne ihn gesehen zu haben. Da sie sich aber außerstande fühlte, die Besonderheiten der Krankheit in ihre Überlegungen mit einzubeziehen, kam sie zu anderen Schlußfolgerungen.
    „Sie haben sich alle versteckt!" knurrte der Jäger und deutete mit der entsicherten Waffe rundum. „Los. Wir dringen ein und holen uns jemanden zur Auskunft!"
    „Einverstanden!"
    Sie schaltete die Abwehrfelder ein und bogen nach rechts ab, als eine

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