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0703 - Jagd der Outsider

Titel: 0703 - Jagd der Outsider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausgebrochene Öffnung in einer Mauer sich im roten Licht ihrer Spezialbrillen zeigte. Leise summten die Detektoren auf.
    Keine fünfzehn Meter vor ihnen befanden sich Menschen.
    Zwei kleine Handscheinwerfer flammten auf als sich die Jäger fast lautlos der Gruppe genähert hatten.
    In diesem weißen, stechenden Licht erschienen Ausschnitte aus einem bizarren, häßlichen Bild.
    „Niemand bewegt sich. Wir haben geladene Waffen in den Händen. Dort herum. Gib mir Feuerschutz!" sagte Jocelyn deutlich mit veränderter Stimme. Sie konnte einem mißgelaunten Polizisten gehören.
    Crystal huschte davon und stellte sich schräg von ihm auf.
    Langsam glitten die Lichtkegel über die Körper und die Gesichter der Menschen, die hier in einem von Unrat erfüllten Hof saßen.
    Ein Wohnraum im Freien! dachte Crystal. Dies hatte sie noch nicht gesehen. Etwa dreißig Menschen saßen auf alten Kisten.
    Fässern und den lächerlichen Fragmenten verrotteter Sitzmöbel im Kreis. Hinter den Personen standen rostzernarbte Kühlschränke, alte Öfen und Küchenmöbel, die mit Seilen, Holzlatten und Nägeln an den Zweigen eines staubbedeckten Baumes befestigt waren.
    Der Baumstamm war ohne Rinde. Die Kochstellen der Herde waren herausgerissen worden, und rußige Töpfe, Konservendosen und Pfannen standen in den Flammen von Holzfeuern. Es roch unbeschreiblich. Crystal würgte einen Brechreiz herunter und sah zu, wie Jocelyn auf einen alten Mann zuging, ihn am offenen Hemd packte und in die Höhe riß.
    „Ich brauche eine Auskunft!" sagte er scharf.
    „Ich sage alles, was ich weiß", gab der Mann stumpfsinnig zurück. Er hing in der Faust des Spechts wie eine sandgefüllte Puppe.
    Das Licht fiel in ein stoppelbärtiges, graues Gesicht mit Hungerödemen und eingefallenen, roten Augen.
    „Wir suchen zwei Männer. Oder einen Mann. Er ist erst seit einiger Zeit hier in der Stadt, und wir wissen, daß er tagelang verschwindet. Er muß einen Raum in einem Lagerhaus haben."
    Es gab hier keine Kinder.
    Keine der Frauen, die dürr und ausgemergelt sich an den Herden zu schaffen gemacht hatten und jetzt stumpf auf Jocelyn starrten, der wie eine Figur aus einer anderen Welt aussah, war unter sechzig Jahren.
    „Nicht hier! Wir würden jeden sehen. Wir kennen uns alle, seit Jahren!" erwiderte der Mann.
    „Wir kennen uns alle. Keiner ist fremd!" murmelte der gespenstische Chor der anderen. „Wir haben Hunger, Herr!"
    „Nicht meine Sache", knurrte Jocelyn. „Dieser Mann oder diese Männer sind wohlgenährt. Sie haben Essen und Waffen."
    Da fiel eine Büchse vom Herd und verschüttete den Inhalt, stinkende Suppe aus Baumrinde, toten Vögeln und Abfällen aus den Häusern reicherer Menschen, auf den Boden. In der Dunkelheit und durch die Optik der Infrarotbrillen verwandelte sich dieser Zwischenfall in eine Art Feuerwerk. Ein Mann, dem die heiße Brühe den Rücken verbrannte, sprang auf und wurde von einem Fußtritt Jocelyns wieder zu Boden geschleudert.
    „Der Bericht! Denk an den Schüttler!" kicherte schrill eine Frau.
    „Wer ist der Schüttler?" fragte Crystal aus der Deckung des Handscheinwerfers heraus.
    „Wir kennen seinen Namen nicht. Er geht von Haus zu Haus, zu jeder Gruppe. Er erzählt Geschichten. Er erzählte von zwei Männern, die reichlich zu essen haben."Sekunden lang herrschte Schweigen.
    Jocelyn schien recht zu haben, dachte Crystal. Wenn dies eine zuverlässige Antwort war!
    „Weiter! Erzähle mehr vom Schüttler! Wo sind die beiden Männer?" herrschte Jocelyn den Alten an.
    „Irgendwo dort vorn. Viele Kilometer weiter! Der Schüttler hat es nicht genau gesagt."
    „Wann kommt er wieder, um zu berichten?" schnitt scharf die Stimme Crystals aus der Dunkelheit.
    „Wir wissen es nicht!" sagte vielstimmig der Chor der verwahrlosten Hungernden. Jocelyn und Crystal registrierten, was sie sahen und hörten, aber ein Gefühl des Mitleides war ihnen fremder als ein ferner Stern. Sie erkannten nur die Unterschiede zu ihrem eigenen Leben. Ein Rest Phantasie genügte bei der jungen Frau, sich eine Vision von seltsamer Eindringlichkeit zu vergegenwärtigen.
    Durch die Dunkelheit der Nächte und die Verwahrlosung der Tage schlich ein alter Kranker, geschüttelt und zitternd unter dem Einfluß einer unbekannten Mangelerkrankung. Er sammelte Informationen, die ihm an allen Stellen dieses langen Streifens aus Verfall und Schmutz zugetragen wurden und erzählte sie denen weiter, die weder über ein Visiphon verfügten noch über die Energie,

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