0704 - Die Rebellen von Imperium-Alpha
Miniatursender. Er hatte sich, aus der Befürchtung heraus, sich zu verraten, seiner gesamten Ausrüstung entledigt.
Er war von seinen Leuten abgeschnitten und konnte nur hoffen, daß sie zufällig auf eine Patrouille stoßen würden.
„Überfall!"
*
Es ging alles so schnell, daß Casaya erst begriff, als die ersten Strahlenschüsse aufblitzten und zwei Null-A tödlich getroffen zusammenbrachen. Die anderen schwärmten aus, doch einige liefen den Soldaten in die Hände, die ringsum auftauchten.
So sehr sich Casaya das Auftauchen seiner Leute gewünscht hatte, so fand er, daß sie den denkbar ungünstigsten Augenblick für ihr Eingreifen gewählt hatten.
Die Nicht-Aphiliker waren keineswegs derart überrumpelt worden, daß sie sich nicht zur Wehr setzen konnten. Ganz im Gegenteil.
Sie hatten sich schnell von der Überraschung erholt und erwiderten das Feuer der Angreifer.
An der Art, wie die Soldaten vorgingen, war zu erkennen, daß sie nicht darauf aus waren, Gefangene zu machen. Und das paßte Casaya überhaupt nicht. Nicht, daß er das Leben der Verrückten schonen wollte. Sie gehörten ausgerottet. Aber manchmal waren sie lebend doch nützlicher als tot.
So wie diese Ainra. Sie kannte Roi Dantons Versteck. Sie kannte den Treffpunkt, an dem sich alle Mitglieder der OGN sammelten, bevor sie sich in ihr Versteck abstrahlen lassen wollten.
Dieses Wissen war für die Regierung überaus wertvoll. Deshalb war es nur logisch, daß man das Mädchen lebend bekommen mußte.
Sie besaß die Information, die man benötigte, um die OGN mit einem einzigen Schlag auszuradieren. Nur aus diesen Überlegungen heraus hielt Casaya dieses Gemetzel für sinnlos.
Er versuchte, den Soldaten Zeichen zu geben. Sie mußten wissen, wer er war, denn sonst hätte man sie nicht in diesen Einsatz geschickt. Man mußte ihnen sein Bild gezeigt haben und sie darüber aufgeklärt haben, daß er zu ihnen gehörte.
Warum achteten sie dann nicht auf ihn?
Er stürzte einem Soldaten entgegen. Dieser nahm zuerst Abwehrstellung ein, doch dann zeigte sich Erkennen in seinem Gesicht.
„Es hat sich also doch bewährt, daß wir Ihnen einen Sender in den Oberschenkel eingepflanzt haben", sagte der Soldat.
Das war also der Grund, warum die Patrouille auf die Null-A-Gruppe gestoßen war. Man konnte ihn, Andor Casaya, jederzeit anpeilen.
„Ihr müßt alle lebend fangen", schärfte Casaya dem Soldaten ein. „Unter ihnen ist ein Mädchen, das Dantons Aufenthaltsort kennt. Los, geben Sie die Parole weiter!"
Casaya stieß den Soldaten von sich und wandte sich wie zur Flucht um. In den Büschen rund um die Lichtung tobte immer noch ein erbitterter Kampf.
Der alte Djak und drei seiner Gefährten waren in das Geländefahrzeug geklettert. Sie hatten auf dem Führerhaus einen schweren Kombistrahler montiert. Ein Null-A erschien in der Dachklappe und bediente das schwere Geschütz. Es bestrich den Dschungel und schmolz eine Schneise hinein.
Durch diese Schneise lenkte Djak den Geländewagen. Die in den Büschen verschanzten Nicht-Aphiliker gaben dem Wagen Feuerschutz. Der Dschungel brannte an drei Seiten lichterloh.
Casaya rannte dem Wagen nach. Aus den Büschen kamen die Null-A gerannt und sprangen auf die Ladefläche. Sie bestrichen mit ihren Energiestrahlen das Gelände. Einige waren verwundet, konnten sich aus eigener Kraft nicht mehr vorwärts schleppen.
Ihre Kameraden nahmen sich ihrer an.
So unglaublich es auch schien, statt ihr eigenes Leben zu retten, brachten die Null-A unter Lebensgefahr ihre verwundeten Kameraden in Sicherheit. So konnten nur Verrückte handeln!
Casaya erreichte den Wagen und wurde auf die Plattform gezogen.
„Hat es Ainra geschafft?" fragte er sofort.
„Wahrscheinlich", antwortete einer grinsend. „Sie ist ein Teufelsmädchen."
„Wieso sagst du wahrscheinlich?" wunderte sich Casaya. „Ist sie denn nicht auf dem Wagen?"
Sie schlägt sich schon durch."
„Ich muß ihr helfen", sagte Casaya, wehrte die hilfreichen Arme ab und sprang von dem immer schneller werdenden Wagen. Der seitliche Luftstau des Gaspolsters fing seinen Sturz ab.
Als er auf die Beine gekommen war, hatte das Dickicht den Wagen bereits verschluckt. Casaya rannte zur Lichtung zurück.
Dort traf er auf einen Soldaten in einem Kampfanzug. Er wunderte sich nicht einmal darüber, daß er den Helm geschlossen hatte.
„Habt ihr das Mädchen?" herrschte Casaya den Soldaten an.
„Sie darf euch nicht entkommen. Und denkt daran, daß wir sie
Weitere Kostenlose Bücher