0704 - Die Rebellen von Imperium-Alpha
führen, so daß die Aphiliker auf sie aufmerksam werden mußten. Zwei Stunden später bissen sie an dem Köder an. Als der Funkverkehr der Roboterkolonne verstummte, wußte Danton, daß die Regierungstruppen ganze Arbeit geleistet hatten.
Aber wenigstens erreichten alle Flüchtlinge ihr Ziel.
Nun lag das Tal vor ihnen. Nichts deutete darauf hin, daß hier ein Materietransmitter versteckt war. Die übrige Vegetation, die in den vierzig Jahren der Aphilie wieder verwildert war, lag scheinbar unberührt vor ihnen.
Hier herrschte die Flora und Fauna Borneos.
Doch der Schein trog. Die Karawane der Flüchtlinge begab sich auf Schleichpfaden ins Tal hinunter - eine überflüssige Vorsichtsmaßnahme, denn der Luftraum war frei von Kampfgleitern der Aphiliker. Dennoch wollte Danton kein Risiko eingehen.
Als sie die Mitte des Tales erreichten, kamen sie an eine mehr als zehn Meter breite Schlucht, die von der üppigen Vegetation überwuchert wurde und deshalb aus der Luft nicht zu sehen war.
Man mußte schon mit der Nase auf die Schlucht gestoßen werden, um sie zu entdecken. Ein Non-Aphiliker aus der OGN hatte sie ebenfalls nur durch Zufall entdeckt, und Danton hatte sich dann entschlossen, hier den Transmitter zu installieren, der seinen Leuten die Flucht von Borneo ermöglichen sollte, falls ihnen der Boden hier zu heiß wurde.
Danton hatte diesen Fluchtversuch schon vor vielen Jahren geschaffen. Und auch der Stützpunkt Porta Pato konnte jederzeit die Mitglieder der OGN aufnehmen. Danton hatte aber bis zum letzten Augenblick gezögert, den Schritt in die Emigration zu tun.
Jetzt hatte er keine andere Wahl mehr.
Die Schlucht verbreiterte sich an ihrem Grund. In der Mitte war sie zweihundert Meter tief und fast hundert Meter breit. Ihre Länge betrug über zwei Kilometer, sodaß hier einige zehntausend Menschen Zuflucht finden konnten, wenn sie auch nicht viel Bewegungsfreiheit besaßen. Aber der Aufenthalt hier sollte nur einige Tage dauern, und im übrigen ging die Zahl der Mitglieder der OGN nicht in die Zehntausende.
In der Mitte der Schlucht stand der Transmitter an einer der überhängenden Felswände.
Danton hatte in mühseligen Kleintransporten die Einzelteile hierherschaffen lassen. Und die Fertigstellung des Transmitters hatte über ein Jahr gedauert.
Er war von stattlicher Größe und eines der modernsten Geräte überhaupt. Die beiden Säulen mit je 14 Felddüsen zum Aufbau des Transmitterfeldes waren zwanzig Meter hoch und standen zehn Meter auseinander, so daß bis zu fünfzehn Menschen gleichzeitig durchgehen konnten.
Der Sockel mit der Maschinerie, den Strukturumwandlern, die die Hyperenergien in fünfdimensionale Feldimpulse umsetzten, die Projektoren zur Gewinnung der Hyperenergien, die Schirmprojektoren zum Aufbau eines Energiefeldes nach Art eines HÜ-Schirmes, der die Aufgabe hatte, das Transmitterfeld vor unerwünschten Fremdkörpern und - energien abzuschirmen - der Bodensockel, in dem alle diese Geräte untergebracht waren, beanspruchte eine Fläche von hundert Quadratmetern und war vier Meter hoch.
Beim Transmitter war all die Jahre ein Team von vier technisch geschulten Robotern stationiert, so daß der Transmitter jederzeit in Betrieb genommen werden konnte. Diese Roboter hatten aber auch den Befehl, den Transmitter sofort zu zerstören, falls Aphiliker ihn entdeckten.
Nachdem Danton den vereinbarten Kode abgestrahlt hatte, unterstellten sich die null-aphilischen Roboter seinem Befehl.
Danton begann augenblicklich mit den Vorbereitungen für den Exodus seiner Leute nach Porta Pato. Doch wagte er es noch nicht, den Transmitter in Betrieb zu nehmen, bis nicht alle zu erwartenden Flüchtlinge eingetroffen waren.
*
Die Hiobsbotschaften rissen nicht ab. Ständig trafen Funkmeldungen ein, aus denen hervorging, daß Überlebensgruppen mit Aphilikern in Kämpfe verstrickt worden waren.
Sicherlich waren viele dieser Nachrichten gefälscht - die Regierungstruppen würden nichts unterlassen, um die OGN in die Irre zu führen. Aber nachdem diese Falschmeldung aussortiert worden waren, blieb immer noch ein Bild des Schreckens zurück.
Überall auf Borneo wurde gekämpft. Die Aphiliker gingen rücksichtslos vor, nur in den seltensten Fällen machten sie Gefangene. Aber oftmals war Gefangenschaft sowieso schlimmer als der Tod. Es gab Beweise dafür, daß aphilische Wissenschaftler so lange mit Non-Aphilikern experimentierten, um sie der Norm anzupassen, bis sie lallende Idioten aus
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