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0705 - Das schwarze Nichts

0705 - Das schwarze Nichts

Titel: 0705 - Das schwarze Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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richtete sich auf. Sie fühlte sich so müde wie nie zuvor. Und so kraftlos. Unwillkürlich griff sie nach Fooly, um sich auf seine Schulter zu stützen.
    »Das ist schlimm«, sagte er. »Alle werden sterben. Sogar mir macht es zu schaffen. Und schau.«
    Er deutete auf eine Gruppe von Bäumen, die ihr Laub verloren hatten, als sei es bereits später Herbst oder früher Winter. »Sie sterben auch. Sie haben die Kraft nicht mehr, Wasser und Nährstoffe aus dem Boden zu holen, können ihre Blätter nicht mehr tragen. Und ich kann ihnen nicht helfen. Es tut so weh.«
    »Es geht vom Château aus«, sagte Nicole. »Wir müssten eine Atombombe darin zünden. Die würde dieses schwarze Nichts vielleicht mit auslöschen.«
    »Das meinst du nicht ernst, Mademoiselle«, stöhnte der Drache.
    »Natürlich nicht. Aber irgendwo im Château steckt der Gefahrenherd. Wie er dorthin gekommen ist, wissen wir nicht, aber von dort aus dehnt sich dieses Nichts immer weiter aus. Und alles zerfällt. Menschen, Tiere, Material.« Sie dachte an Patricias Aufschrei, als sie deren Hand drückte. Sie versuchte es bei sich selbst. Sie spürte keinen Schmerz, aber bei nur leichtem Druck entstand sofort ein Bluterguß größeren Ausmaßes.
    »Lord Rhett lebt übrigens noch«, sagte Fooly unvermittelt. »Ich habe ihn vorhin gesehen, als ich hierher zurück flog. Er ist in der Nähe des Dorfes, kurz vor dem Haus von Luc Avenge. Die Schwärze hat ihn dorthin getragen - er sah nicht besonders gesund aus.«
    »Und Patricia? Hawk und Beauchamp?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand Fooly.
    Nicole drehte den Kopf, sah zwischen Dorf und Château hin und her. »Entkommen können wir der Schwärze nicht mehr«, sagte sie. »Da ist es egal, wohin wir gehen. Wir sollten zurück ins Schloss. Ich werde telefonieren müssen. Wir müssen alle informieren. Vielleicht kommt einer auf die richtige Idee.«
    »Das hast du schon einmal vorgeschlagen«, erinnerte der Drache. »Gerade eben, bevor die Schwärze wieder kam.«
    »Ja? Weiß nicht… Alles hakt langsam aus.« Sie rieb sich erschöpft die Stirn.
    »Nicht!«, warnte Fooly. »Lass das. Du scheuerst dir sonst die Haut ab!«
    Erschrocken ließ Nicole die Arme wieder sinken.
    »Hilf mir zum Château hinauf«, bat sie.
    »Halte dich irgendwie an meinem Rücken fest«, schlug der Drache vor. »Dann fliege ich dich hin.«
    Besonderes Zutrauen hatte Nicole zu seinen Flugkünsten noch nie gehabt. Sie fragte sich ohnehin immer wieder, wie er fliegen konnte - die kurzen Stummelflügel konnten sein Gewicht niemals tragen, und die Aerodynamik seines Körpers entsprach etwa der einer gotischen Kathedrale. Und wie sollte sie auf seinem Rücken mit den hochragenden dreieckigen Hornplatten Halt finden?
    Aber irgendwie schaffte sie es dann doch, sich mit diesem Rückenkamm zu arrangieren.
    Und Fooly flog mit ihr zum Château!
    Und in die nächste Phase des schwarzen Nichts hinein…
    »Verdammt!«, stieß Ted Ewigk hervor. »Das gibt’s doch gar nicht!«
    Entgeistert betrachtete er den Fleck. »Dieses schwarze Mistzeug hat sich doch wohl nicht etwa da hinein gefressen?«
    Im nächsten Moment löste sich die Schwärze, ballte sich zu einem haselnußgroßen Körper zusammen und dehnte sich dann blitzschnell aus. Ted wich zurück und riss William mit sich. Zamorra war selbst schnell genug, auszuweichen.
    Die Schwärze, jetzt etwa medizinballgroß, blieb für eine halbe Minute in der Luft, ehe sie zusammenschrumpfte und verschwand. Der Fleck am Dhyarra-Kristall zeigte sich nicht wieder.
    »Das Biest kriegt Junge!«, entfuhr es Ted. »Und muss seinen Ableger an den Dhyarra geheftet haben!«
    »Das heißt, dass Dhyarra-Kristalle nicht mehr benutzt werden können«, befürchtete Zamorra. »Die Nonex kann sie als Überträger missbrauchen!«
    » Nonex ?«
    Zamorra erklärte, wie dieser Begriff plötzlich in ihm entstanden war, wie von außen an ihn heran getragen.
    »Vielleicht können wir sie auf andere Weise zerstören«, überlegte Ted. »William, könnten Sie freundlicherweise ein paar Blaster aus dem Arsenal holen?«
    William konnte. In der Zwischenzeit hakte Ted nach: »Du hast eben erzählt, dass du irgendwas gesehen hast, als du im Kristall stecktest. Du hättest es nicht erwähnt, wenn's nicht wichtig wäre. Also… kannst du es beschreiben?«
    Der Dämonenjäger schüttelte den Kopf. »Ich habe schon im Kristall darüber nachgedacht. Aber ich glaube, ich müsste dazu endgültig eins mit dem Blauen werden, also mit dem Dhyarra.

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