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0705 - Das schwarze Nichts

0705 - Das schwarze Nichts

Titel: 0705 - Das schwarze Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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sah, erschrak sie.
    Der Auflösungsprozeß war schlimmer als gedacht.
    Die vorhin noch »nur« kahlen Bäume waren verschwunden!
    Der Hang war eine Steinwüste mit völlig andere Formation als vorher. Es gab keine Straße mehr, es gab kein Gras auf den Wiesen, höchstens hier und da noch ein bisschen Erde und Sträucher. Überall war blanker Fels zu sehen.
    Die Häuser im Dorf standen noch, aber sie machten irgendwie einen morbiden Eindruck. Und das Wasser der Loire - war schwarz!
    »Es bringt das Böse schnell weiter nordwärts«, sagte Fooly traurig. »So vergrößert es sich noch rascher als bisher. Das schwarze Nichts wird an vielen Stellen zugleich entstehen und sich ausdehnen.«
    »Haben wir überhaupt noch eine Chance?« Mutlosigkeit überkam Nicole, ein Gefühl, das sie bisher eigentlich noch nie empfunden hatte. Es hatte selbst in der verfahrensten Situation immer noch Hoffnung gegeben. Aber das hier… es überstieg alles Bisherige. Und sie war so müde und erschöpft. Wenn sie einen Rollstuhl gesehen hätte - sie hätte sich hineinfallen lassen und Fooly gebeten, den Stuhl zu schieben!
    Auch der Drache machte nicht mehr den frischesten Eindruck.
    Mühsam wandte Nicole sich um und ging über den Innenhof zur Treppe, zum Glasportal. Ihre Glieder schmerzten. Jede Bewegung fiel ihr schwer. Hundert Lebensjahre und mehr lasteten auf ihr. Sie litt unter Gleichgewichtsstörungen und war froh, dass Fooly immer wieder bei ihr war und sie stützte, wenn sie zu wanken begann.
    Die paar Treppenstufen hinauf zu kommen, musste er ihr ebenfalls helfen.
    Sie wollte so nicht mehr leben.
    Aber sie wollte so auch nicht sterben. Die Angst vor dem Tod war schlimmer als ihre Gebrechlichkeit.
    Auch in der Eingangshalle gab es einen Visofon-Anschluß. Nicole schleppte sich darauf zu. »Anruf«, sagte sie. »Adressat: Ted Ewigk, Rom, Italien.«
    Das Visofon reagierte nicht.
    Sie wiederholte ihren Befehl. Aber die Sprachsteuerung ließ sie im Stich.
    Verärgert betätigte sie die Tastatur - und zuckte zurück. Unter ihren Fingern zerbröckelten die Tasten. Als sie den Monitor des Bildtelefons berühr te, fiel dieser ebenso in sich zusammen. Ein paar Funken sprühten, dann war es vorbei.
    »Es ist vorbei«, sagte Fooly traurig. »Wir können nichts mehr tun. Alles zerfällt. Das Nichts holt sich alles.«
    »Nein«, keuchte Nicole. Sie wandte sich um, eilte zur Treppe und hastete hinauf. Auf halbem Weg musste sie pausieren. Sie rang nach Atem, hielt sich am Geländer fest - das plötzlich nachgab. Wieder war Fooly ihr Retter, weil er rechtzeitig da war und sie festhielt, ehe sie stürzen konnte.
    »Danke, kleiner Freund«, flüsterte sie heiser.
    Sie nahm die letzten Stufen. Sie wollte zu Zamorras Arbeitszimmer, zum Safe. Einen der Dhyarra-Kristalle holen! Vielleicht ließ sich damit noch etwas machen.
    Aber dafür musste sie noch eine Treppe höher.
    Die schaffte sie nicht mehr auf Anhieb. Erschöpft ließ sie sich auf den ersten Stufen nieder.
    Die gaben unter ihr nach!
    Sie konnte sich gerade noch nach vorn werfen. In der Treppe entstand ein Loch.
    Die gesamte Bausubstanz von Château Montagne war zerstört. Vermutlich, dachte sie, standen die Mauern nur noch, weil sie sich nicht entscheiden konnten, wann und in welche Richtung sie fallen sollten.
    Fooly war wieder neben ihr.
    »Wir schaffen das noch«, versprach er.
    Da kam die Schwärze schon wieder.
    Und in ihr sah Nicole das Grauen…
    ***
    Ted schrie auf.
    Zamorra schoss!
    Blassrote Laserblitze zuckten aus der Mündung seiner Waffe und verloren sich in dem schwarzen Gebilde, das sich ausdehnte und nach den Menschen griff. Auch William feuerte.
    Da riss auch Ted seine Strahlwaffe hoch und schoss. Er schaltete auf Dauerfeuer. Die beiden anderen taten es ihm nach. Die leuchtenden Strahlen verschwanden im schwarzen Nichts, ohne etwas auszurichten.
    »Sinnlos!«, keuchte Ted. »Wir vergeuden nur die Energie. Es funktioniert nicht! Vielleicht füttern wir die verdammte Nonex auch noch damit!«
    Sie wichen vor der sich ausdehnenden Schwärze zurück. Nach ungefähr 15 Metern endete die Ausbreitung endlich. Für eine Weile hatte die Nonex Bestand, dann schrumpfte sie wieder zusammen und löste sich scheinbar auf.
    Aber sie war nach wie vor irgendwo vorhanden!
    »Beim nächsten Mal wird sie die Kellertür erreichen, beim übernächsten in die Villa eindringen«, warnte Zamorra. »Ted, du solltest Carlotta von hier weg bringen.«
    »Dieser Keller liegt in einer Dimensionsfalte. Darin

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