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0706 - Das Galgen-Trio

0706 - Das Galgen-Trio

Titel: 0706 - Das Galgen-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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drängten sich die Schatten oder die Körper der beiden heranstürmenden Zombies.
    Dann trat ich ab.
    Jetzt hatten die Untoten das, was sie haben wollten…
    ***
    Lange konnte ich nicht bewußtlos gewesen sein, dennoch hatte sich einiges verändert.
    Ich lag nicht mehr auf dem Rücken, denn man hatte mich in die Höhe gezerrt.
    Ich konnte aus eigener Kraft nicht mehr gehen, deshalb war ich an einen anderen Ort geschleift worden, der mir mehr als makaber und auch tödlich vorkam.
    Ich stand am Galgen.
    Ich stand unter einer Schlinge, die sich über mir im Wind bewegte und dabei einen Schatten auf mein Gesicht malte, der hin und wieder über meine Augen zuckte.
    Zwar sah ich dies, trotzdem dauerte es eine Weile, bis ich es realisierte. Zudem brandeten stechende Schmerzen durch meinen Kopf, und die Welt war für mich noch immer nicht proportional richtig zurechtgerückt worden.
    Hände hielten mich an zwei Seiten fest. Es waren keine menschlichen Hände, auch wenn sie so aussahen, vier Finger hatten und die Daumen. Es waren harte, knorrige Totenklauen, die in Höhe meiner Hüften zugegriffen hatten und ihr Ende oder die alten Fingernägel durch die dünne Kleidung so hart in mein Fleisch bohrten, daß es schon schmerzte. Ich roch sie auch. Sie stanken feucht, nach altem Moder, nach Verfaultem, nach Vergehen und Vergessen.
    Sie drückten mich vor.
    Mir kam die Erinnerung an meine Beretta, mit der ich den bösen Zwerg erledigt hatte, aber die Waffe konnte ich vergessen. Sie war irgendwo im trockenen Gras verschwunden.
    Die beiden Zombies sagten nichts. Erstens konnten sie nicht sprechen, und zweitens drangen nicht einmal die dumpfen, tumben Laute aus ihren Mäulern. Sie handelten schweigend und verbissen.
    Die Hände hielten auch weiterhin meine Hüften fest und rührten sich nicht.
    Aber sie griffen noch härter zu.
    Und dann hoben sie mich an.
    Ich kam mir vor wie eine Puppe, die sich aus eigener Kraft nicht bewegen konnte. Mein Kopf kippte nach vorn, die Schmerzen vervielfältigten sich, aber sie trieben mich nicht mehr an den Rand einer Bewußtlosigkeit, sondern peitschten etwas in mir hoch, das ich mit dem Begriff Widerstand umschreiben konnte.
    Der Wille war da.
    Den hatten sie nicht gebrochen.
    Ich rutschte ihnen aus dem Griff, berührte mit beiden Füßen den Boden, wo ich dann zusammenbrach und noch etwas nachgeholfen hatte. Ich lag jetzt unter den Schlingen, zusammengekrümmt, noch immer nicht auf der Höhe, aber wo mein Dolch steckte, das wußte ich schon noch. Relativ weit hinten, sie hatten ihn noch nicht entdeckt.
    Ich wartete ab und war innerlich plötzlich kalt wie eine Hundeschnauze. Das Blut schien gegen Eis ausgetauscht worden zu sein. Mein Denkapparat funktionierte nach wie vor, auch wenn er in der letzten Zeit stark malträtiert worden war.
    Ich dachte an Christina, die noch am Leben war, aber stark blutete.
    Sie mußte gerettet werden, sie…
    Ein Zombie beugte sich über mich. Ich sah für einen winzigen Moment in ein bleiches Gesicht, gegen einen Kopf ohne Haare, bis auf einen rot gefärbten Kamm.
    Im Gesicht regte sich nichts. Es war taub, ausdruckslos, wie auch die Augen.
    Einen Moment später packte er mich unter. Seine Hände schoben sich unter meinen Rücken.
    Von vorn kam der zweite.
    Der Soldat ging mit hölzern wirkenden Schritten. Sein Gesicht war eine Maske.
    Ich zog den Dolch.
    Halbhoch hatte mich der Clown gehoben. Mit den Beinen berührte ich noch den Boden, so daß ich mich dort mit den Hacken abstemmen konnte, dann flog ich herum.
    In der Drehung streckte ich meinen rechten Arm aus. Die Hand hielt den Dolchgriff fest.
    Wo sich die Klinge genau in den Körper senkte, hatte ich nicht sehen können. Wichtig war, daß ich den lebenden Toten mit dem Silberdolch erwischt hatte.
    Auch jetzt hörte ich keinen Laut.
    Aber er schwankte, dann torkelte er zurück, ließ mich los, so daß ich auf den Boden fiel und sofort meine Beine anzog, weil der Soldat danach greifen wollte.
    Seine Pranken faßten statt dessen ins Gras.
    Ich rollte mich zur Seite, gab mir dabei Schwung und kam wieder auf die Beine.
    Den Dolch hielt ich fest.
    Der Clown lag am Boden. Er war auf den Rücken gefallen wie ein Stück Holz. Ich wußte, daß er keinen Menschen mehr töten würde, fuhr herum, weil ich mich um den letzten Zombie kümmern wollte.
    Er war weg.
    Im ersten Augenblick war ich irritiert. Der Schatten des Galgens malte sich auf dem Boden, natürlich mit den drei Schlingen. Eine der äußeren bewegte sich,

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