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0706 - Herr der Vulkane

0706 - Herr der Vulkane

Titel: 0706 - Herr der Vulkane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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knappe Tagesreise von hier. - Ich kenne mich in diesem Landstrich nicht so gut aus, denn ich komme aus dem Nordland von Zaa.«
    Zamorra nickte. Sie mussten auf jeden Fall erst Nicole finden, bevor sie ihre Mission erfüllen konnten. Schließlich waren laut dem Eremiten, der sich Beg nannte, beide Dhyarra-Kristalle gleichzeitig nötig, um die Vulkan-Magie von Bador zu vernichten.
    »Erzählt mir mehr von der Macht des Masdo.«, bat der Dämonenjäger, nachdem er eine Schüssel mit dampfendem Eintopf vorgesetzt bekommen hatte. »Je mehr ich darüber weiß, desto besser kann ich sie bekämpfen.«
    »Bador beherrscht das Feuer des Bodens«, erklärte Kea. Der Dorfvorsteher ergänzte: »Er kann es lenken, so wie man eine Kombutu-Echse leitet, wenn man auf ihrem Rücken sitzt.«
    Zamorra blinzelte ungläubig.
    »Die Lava«, erläuterte Kea, »sie fließt in die Richtung, die Bador ihr befiehlt.«
    »Bador kann also auf diese Weise ganz Zaa terrorisieren?«, vergewisserte sich Zamorra.
    »Es gibt keinen Platz, wo man vor ihm sicher ist«, bestätigte Kea.
    »Aber wie ist dann Widerstand und Rebellion überhaupt möglich? Ich meine…«
    »Warum es immer noch Krieger gibt, die gegen ihn kämpfen, meinst du?«
    Zamorra nickte.
    »Zum Glück ist Badors Macht nicht unbegrenzt«, erklärte die Rebellin. »Wenn du zum Beispiel in Bewegung bleibst, kann er dir nichts anhaben. Es sei denn, er tritt dir Auge in Auge gegenüber. Doch sein Zauber wirkt auch auf große Entfernungen. Dann allerdings nur, wenn er seine Vulkan-Magie auf einen bestimmten Ort… bei den Exkrementen der Kombutu-Echse!«
    Kea brach ab. Das war auch kein Wunder, denn plötzlich begann die festgestampfte Erde unter ihren Füßen heftig zu beben.
    Im nächsten Moment erschütterte ein ohrenbetäubendes Getöse das Dorf. Zamorra federte hoch und rannte ins Freie.
    Ein Vulkan brach gerade mitten auf dem Dorfplatz aus!
    ***
    Nicole war im Stress.
    Die Dämonenjägerin hatte alle Hände voll damit zu tun, nicht als Außenweltlerin enttarnt zu werden. Das war gar nicht so einfach. Denn schließlich waren die Sitten und Gebräuche von Zaa für sie ein Buch mit sieben Siegeln.
    Nicole verstand nicht, warum man sie überhaupt für eine Faustkampf-Schülerin hielt. Waren die Frauen nicht vorher durchgezählt worden? Oder hatte man sie aus verschiedenen Landesteilen in diesen umfriedeten Garten gebracht, wo sie von der Ausbilderin abgeholt wurden?
    Das Schicksal hatte Nicole jedenfalls eine geniale Under-Cover-Rolle in die Hände gespielt. Das wurde ihr innerhalb weniger Stunden klar.
    Sie befand sich am Hofe von Bador, des Masdos von Zaa. In unmittelbarer Nähe des Mannes also, wegen dem sie überhaupt in diese Welt gekommen war. Nicole wollte möglichst bald nach dem Verbleib von Zamorra und Kea forschen. Doch zunächst musste sie sich ganz darauf konzentrieren, nicht aufzufallen.
    Die Ausbilderin ließ sowieso keinen ihrer Schritte unbeaufsichtigt.
    »Nic-Oll!«, raunzte die Matrone mit den harten Gesichtszügen. »Steh nicht 'rum wie eine schlafende Kombutu-Echse! Ab mit dir in die Unterkunft!«
    Nicole seufzte. Sie hatte gerade ausführlich den Palast betrachtet, in dem dieser Tyrann Bador residierte. Das Gebäude glich einem Märchenschloss mit unzähligen Türmchen, Erkern, Mansarden, Kegeldächern und Dachgauben.
    Die Dämonenjägerin hatte sich gefragt, wo in diesem Luxusbau der Tyrann wohl seine Privatgemächer hatte. Sie wollte versuchen, so viele Informationen wie möglich zu sammeln, bevor sie gemeinsam mit Zamorra zum Angriff startete.
    Doch dazu musste sie ihren Gefährten erst einmal wieder finden…
    Widerwillig kam Nicole dem Befehl der Ausbilderin nach.
    Die »Kaserne« der Faustkämpferinnen befand sich zwar ebenfalls auf dem Palastgelände, war aber wesentlich einfacher gebaut als die meisten anderen Gebäudeteile. Sie bestand nur aus einem Schlafsaal mit Stockbetten, einer Ausrüstungskammer sowie den Waschräumen.
    Nicole wurde ein Bett in der linken Ecke direkt am Eingang zugeteilt. Wie ihre neuen Kameradinnen fand sie auf dem Laken eine Art Uniform vor.
    Unterwäsche, kurze Hosen aus Leder, ein Bustier aus demselben Material, Socken und Kampfstiefel.
    »Umziehen!«, bellte die Ausbilderin. Nicole hatte inzwischen mitgekriegt, dass ihr Name Zyla war. »Und dann raus mit euch auf den Übungsplatz!«
    Die anderen jungen Frauen fuhren bereits mit fliegender Hast in ihre Uniform. Da Nicole als Letzte die Unterkunft betreten hatte, hinkte sie auch

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