Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0706 - Verkünder des Sonnenboten

Titel: 0706 - Verkünder des Sonnenboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Schlag in den Magen bekommen zu haben. Vor seinen Augen flimmerte es. Jetzt wußte er, daß Tabhun direkt in die Falle geflogen war. Wenn sich hier ein Überschwerer aufhielt, dann würde die Nachricht von der Ankunft der Gäaner schon bald in die Galaxis hinausgehen. Leticron würde erfahren, daß Atlan die Bedingungen des Status quo verletzt hatte, und das wiederum würde für Leticron Vorwand genug sein, mit aller Macht anzugreifen. Die DOOGEN war in höchster Gefahr.
    „Begleiten Sie mich in mein Haus", bat Okunan Opan freundlich. „Ich möchte Sie bitten, die Fastspeise von mir entgegenzunehmen."
    „Danke, gern."
    Während Kaiser Karl neben Opan herging, überlegte er fieberhaft, was er tun konnte. Er mußte verhindern, daß der Überschwere eine Hyperfunknachricht abstrahlte. Nur so konnte er verhindern, daß die DOOGEN im Feuer der Raumschiffe der Überschweren verglühte.
    „Vancon Tabhun", sagte er so leise, daß die anderen es nicht hören konnten. „Du kannst froh sein, daß du einen blinden Passagier hast, der die Augen offen hält."
     
    *
     
    Eine Tür bewegte sich quietschend in ihren Angeln. Apter Haras zog Vancon Tabhun und Captain Woreman zu sich heran.
    Dann schloß sich die Tür, und eine andere öffnete sich. Helles Licht fiel in den engen Raum in dem sie sich befanden. Der Kommandant blickte auf einen Gang, auf dem reges Treiben herrschte. Er hatte das Gefühl, an Bord eines kleinen Raumschiffs zu sein. Hier herrschte peinliche Sauberkeit.
    Leuchtscheiben an der Decke lieferten den eindeutigen Beweis dafür, daß man hier über moderne Energieversorgungseinrichtungen verfügte.
    Als Tabhun sah, wie sich die Schotte der vom Gang abzweigenden Türen bewegten, wurde ihm klar, daß er sich tatsächlich an Bord eines Raumschiffs befand.
    „Treten Sie ein", bat Apter Haras. „Fühlen Sie sich hier zu Hause."
    Tabhun schritt über den Gang. Die Männer und Frauen, die sich hier aufhielten, blieben überrascht stehen und blickten ihn an.
    Keiner von ihnen hatte mit einem solchen Besuch gerechnet.
    Und plötzlich erklang auch hier der Ruf: „Vhrato. Das ist Vhrato."
    Haras legte dem Kommandanten den Arm vertraulich um die Schultern und führte ihn zu einem Antigravschacht.
    „Darf ich vorgehen?" fragte er.
    „Bitte." Tabhun und Woreman blieben stehen, bis Haras vom AG-Feld erfaßt und nach oben getragen wurde. Zahlreiche Männer, Frauen und Kinder umgaben sie und musterten sie neugierig. Die beiden Offiziere bemühten sich, die innere Spannung, unter der sie standen, nicht allzu deutlich zu zeigen.
    Sie waren es nicht gewohnt, derart im Mittelpunkt des Interesses zu stehen, und sie waren froh, als sie Haras folgen konnten. Der Oberst war keineswegs überrascht, als er in einem Raum herauskam, der früher einmal eine Hauptleitzentrale gewesen sein mußte. Die meisten Einrichtungen waren daraus entfernt worden. Jetzt war dieser Raum kaum mehr als ein behaglich eingerichteter Wohnsalon. Unter dem milchiggrauen Panoramaschirm stand eine schwergewichtige Frau.
    Meine Frau Alice", sagte der Vhrato-Verkünder. „Alice, dies sind Oberst Tabhun und Captain Woreman."
    Sie trug ein langes braunes Kleid. Das graue Haar hing ihr wirr bis zu den Hüften. Ihre Augen standen eng beieinander, und der Mund wirkte lippenlos. Kühl und distanziert blieb sie stehen, wo sie war.
    „Was wollen Sie von uns?" forschte sie herrisch.
    „Einen Kaffee, wenn Sie haben", entgegnete Tabhun.
    „Aber, Liebling, sei doch nicht so abweisend", bat Apter Haras.
    Verlegen rang er die Hände. Er suchte nach Worten, mit denen er die peinliche Situation überspielen konnte, aber es gelang ihm nicht, vor seinen Besuchern zu verbergen, wer das Wort in seiner Ehe führte. „Die Herren sind mit einem Raumschiff gekommen.
    Sie wollen..
    Er verstummte, weil seine Frau ihm den Rücken zukehrte und durch eine Tür verschwand.
    „Sie begreift die historische Bedeutung dieser Stunde nicht", sagte er. „Leider geht es vielen von uns so. Sie vergessen unsere großartige Vergangenheit. Sie kämpfen nicht darum, unser Wissen und unsere Technik zu erhalten, sondern setzen ganz auf Vhrato", ergänzte Tabhun spöttisch.
    „So kann man es nicht sehen, Oberst. Bedenken Sie, daß die Überschweren uns fast alles genommen haben, was wir benötigt hätten, um den Stand unserer Zivilisation aufrechtzuerhalten.
    Fretiklia ist niemals ein hochindustrialisierter Planet gewesen.
    Die Bevölkerung war auch vor hundertzwanzig Jahren klein."
    „Was haben

Weitere Kostenlose Bücher