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0706 - Verkünder des Sonnenboten

Titel: 0706 - Verkünder des Sonnenboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Freiheit für die Galaxis bringen. Ist er damit nicht automatisch ein Gegner des Konzils?"
    „Natürlich."
    „Sind Sie ein Gegner des Konzils?"
    „Wie könnte ich? Wir sind doch dem Konzil verpflichtet und von ihm abhängig. Eine Konfrontation können wir uns nicht leisten."
    „Und was tun Sie, wenn Vhrato kommt?"
    „Schlafen Sie gut, Kaiser. Gute Nacht." Okunan Opan drehte sich um und ging die Treppe hinunter. Atrup Ahan seufzte vorwurfsvoll und folgte ihm. Der Greis schloß die Tür. Er wartete, bis die Schritte verklungen waren. Dann eilte er zum Fenster, öffnete es und blickte hinaus. Auf der Straße war es nicht sehr dunkel. Die Sterne spendeten soviel Licht, daß er jeden einzelnen Gegenstand erkennen konnte, der nicht gerade im Schatten lag. Für ihn war dieser Anblick ungewohnt. Er hatte schon fast vergessen, welche Eindrücke eine Nacht unter dem Himmel des galaktischen Zentrums vermitteln konnte. Auf Gäa war es selbst unter den günstigsten Bedingungen nachts niemals so hell.
    Damit stand aber auch fest, daß er nicht durch das Fenster nach draußen klettern konnte. Gar zu leicht wäre er dann zu beobachten gewesen. Kaiser mußte wohl oder übel warten, bis auch die anderen Bewohner des Hauses schliefen.
    Der Wein, den er getrunken hatte, machte sich bemerkbar. Es fiel ihm schwer, die Augen offenzuhalten. Schließlich ertappte er sich dabei, daß er in einem Sessel eingeschlafen war. Er fuhr hoch und hastete zum Fenster. Draußen war alles unverändert.
    Da er nicht auf die Zeit geachtet hatte, konnte er nicht feststellen, um wieviel später es war.
    Er beschloß, es einfach zu wagen. Lautlos öffnete er die Tür und schlich sich auf Zehenspitzen die Treppe hinunter.
    Tatsächlich gelang es ihm, unbemerkt bis vor die Haustür zu kommen. Hier stand er unter einem Sonnenschutz im Schatten.
    Er blieb stehen und sah sich um. Bei keinem der anderen Häuser bewegte sich etwas. Die Stadt schien ausgestorben zu sein.
    Nirgendwo brannte Licht. Vom Fluß her ertönten die Schreie einiger Tiere.
    Kaiser wartete etwa fünfzehn Minuten ab. Als er auch dann noch nichts Verdächtiges entdeckt hatte, wagte er sich in das Licht hinaus. Er eilte zum nächsten Haus hinüber und versteckte sich dort an einer schattigen Hausmauer. Auch jetzt blieb alles ruhig. Die Bewohner der Stadt schienen arglos zu sein. Der Greis wagte es jedoch nicht, die Straße zu überqueren, die die Siedlung in zwei Hälften teilte. Er zog sich hinter die Häuser zurück, wo die Bewohner teilweise ausgedehnte Gemüsefelder angelegt hatten. Hier gab es genügend Büsche und Bäume, die ihm ausreichend Deckung boten. In ihrem Schutz umrundete er einen Teil der Siedlung und näherte sich dann von der hinteren Seite dem Haus, in dem er den Überschweren gesehen zu haben glaubte.
    Er zog den Energiestrahler aus dem Gürtel und schob sich auf ein Fenster zu. Seine Augen hatten sich an das Licht gewöhnt. Er blickte in das Haus und sah, daß sich niemand in den unteren Räumen aufhielt.
    Eines der Fenster war nicht ganz geschlossen. Es stand einen Spaltbreit offen. Er legte seine Hand unter den Rahmen und drückte dagegen. Wider Erwarten gab das Fenster leicht nach.
    Es glitt nach oben. Kaiser steckte seine Waffe in den Gürtel zurück und schwang sich über das Fensterbrett. Nach wie vor war alles ruhig im Haus. Er wechselte lautlos zu einer angelehnten Tür hinüber. Von dort aus konnte er auf einen Flur hinausblicken. Er sah, daß ein Antigravschacht nach unten und oben führte. Von unten her kam Licht. Er begab sich zu dem Schacht hinüber und legte sich davor auf den Boden. Sein Gehör war ausgezeichnet. Er wußte, daß er sich darauf verlassen konnte. Er hätte gehört, wenn sich jemand im Keller aufgehalten hätte, unten aber war alles still.
    Kaiser ließ sich über die Kante gleiten und von dem nach unten gepolten Schwerefeld kopfüber nach unten tragen. In der rechten Hand hielt er den Energiestrahler, bereit, sofort zu schießen, falls er angegriffen werden sollte. Doch als er in den Gang sehen konnte, in dem die Leuchtplatten aktiviert worden waren, stellte er fest, daß dieser leer war. Er fing sich geschickt mit der freien Hand ab und ließ sich aus dem Schacht rollen. Dabei verursachte er ein leichtes Geräusch, als seine Hacken auf den Boden schlugen. Er richtete sich auf und wartete. Doch nichts geschah. Er eilte von Tür zu Tür und legte sein Ohr dagegen.
    Fünf Türen zweigten vom Gang ab. Er konnte nicht hören, ob sich jemand

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