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0708 - Verliebt in eine Tote

0708 - Verliebt in eine Tote

Titel: 0708 - Verliebt in eine Tote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zwei Schritte und blieb neben Suko stehen, die Lippen zu einem Lächeln verzogen.
    »Was freut dich denn so?«
    »Glaube nur nicht, daß du gewonnen hast.«
    »Stimmt. Aber ich habe mir vorgenommen, diese ungastliche Stätte zu verlassen.«
    »Wie denn?«
    »Schau dir den Lastwagen an. Vielleicht steckt sogar der Schlüssel, dann ist es kein Problem.«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Dann werden wir uns etwas anderes einfallen lassen.« Er schob Tommy Li vor und auf die Straße zu.
    Sie erreichten die Mitte und blieben stehen.
    Noch immer regte sich nichts.
    Der Vergleich mit einer verlassenen Westernstadt fiel Suko ein, auch der leichte Wind paßte dazu, der wie mit unsichtbaren Händen über die Straße glitt und den Staub aufwirbelte.
    Still stand der Lastwagen. Er schien auf die beiden zu warten, und Suko ging geradewegs auf ihn zu.
    Er besaß eine relativ kleine Kühlerschnauze, die aussah wie ein vorn stumpf zulaufendes Dreieck. Staub hatte sich auf die Karosserie, die Scheiben und die Ladeplane gelegt. Von der ursprünglichen Farbe war nicht mehr viel zu erkennen.
    Die Entfernung schmolz.
    Bisher war alles glatt verlaufen.
    Eigentlich zu glatt, dachte Suko, der dem Teufel jeden gemeinen Trick zutraute.
    Noch war er nicht da.
    Er ging weiter.
    Tommy Li lachte plötzlich, blieb stehen und legte den Kopf zurück, damit er gegen den Himmel schauen konnte.
    »Was hast du?«
    Tommy blieb in der Haltung. »Ich spüre sie, Suko. Ja, ich spüre sie, was nur mir möglich ist. Du kannst sie nicht merken, aber sie ist bei mir, sie hat eine Botschaft.«
    »Und welche?«
    Tommy senkte den Kopf, um den Inspektor anschauen zu können. Er hatte sich breitbeinig aufgebaut, und wirkte jetzt ziemlich locker. »Willst du sie wirklich wissen?«
    »Das wäre mir recht.«
    »Die Botschaft ist wunderbar. Sie verspricht mir ein anderes, ein ganz neues Leben. Aber dir, Suko, verspricht sie etwas anderes. Mörderische Qualen - und den Tod!« Er hatte es voller Inbrunst ausgestoßen, und kam sich so super vor.
    Suko wollte ihm die passende Antwort geben, doch ein sehr lautes Geräusch riß ihm schon das erste Wort von den Lippen.
    Er wußte, was es war, drehte sich -und sah sich nicht getäuscht.
    Ohne daß jemand die Tür des Fahrerhauses geöffnet hätte und eingestiegen war, bewegte sich der schwere Lastwagen. Hinter dem Lenkrad glaubte Suko einen Schatten zu sehen, den Umriß einer Gestalt, die durchaus Ähnlichkeit mit Joanna aufwies, aber sicher war er sich da nicht. Er mußte es nehmen, wie es war, hörte das Lachen seines Schützlings, der auf den Lastwagen zulief und seine Arme ausgebreitet hatte, als wollte er ihn umfassen.
    »Zurück, Tommy!« Er hörte nicht.
    Suko hätte jetzt eigentlich an sich denken und sich in Sicherheit bringen sollen, aber er konnte den jungen Mann nicht einfach in sein Verderben rennen lassen.
    Er sprintete hinter ihm her.
    Vor ihnen beiden wuchs die Kühlerschnauze des Wagens hoch wie ein Mordkoloß. Die großen Reifen wirbelten wahre Staubfontänen in die Höhe, und sie schienen sich regelrecht in den Boden zu fressen. Der viele Staub umwallte den Wagen und machte aus ihm ein brutal röhrendes Gespenst, das vernichten wollte.
    Suko bekam Tommy an der Schulter zu packen. Der Junge wollte sich losreißen, aber Sukos Heumacher erwischte ihn dermaßen hart, daß er nach links bis vor eine Hauswand geschleudert wurde und dort zunächst liegenblieb.
    Die Aktion hatte Suko zwar blitzschnell hinter sich gebracht, sie hatte trotzdem Zeit gekostet.
    Der Koloß wollte ihn zermalmen. Wer immer ihn lenkte, er stellte es raffiniert an, denn er fuhr in einem leichten Zickzack-Kurs, denn so bewegten sich auch die beiden Vorderräder. Es war, als würden sie jede Bewegung des Inspektors nachvollziehen.
    Egal, zu welcher Seite Suko auch hechten würde, dieses Monstrum erwischte ihn immer.
    Ihm blieb nur noch eine Chance.
    Er ließ sich dort fallen, wo er stand. Flach auf den Rücken, spürte den harten Aufprall und hoffte, daß er genau in der Mitte zwischen den Rädern zu liegen kam. Dann war der Wagen über ihm!
    ***
    Suko lag in einem Tunnel und schluckte Staub!
    So zumindest kam es ihm für eine kurze Zeitspanne vor, als der Wagen ihn passierte.
    Um sein Gesicht zu schützen, hatte er die Hände davor gelegt. Etwas zerrte an seiner Kleidung, dann schleifte ein rostiger, längerer Gegenstand über seine Hände, und plötzlich nahm der Staub eine hellere Farbe an.
    Das Auto hatte ihn passiert.
    Und er lebte noch!
    Suko

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