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0708 - Verliebt in eine Tote

0708 - Verliebt in eine Tote

Titel: 0708 - Verliebt in eine Tote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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normaler. Es ist auch mehr eine alte Truhe, die wir gefunden haben. Wir gruben sie aus. In unseren Träumen wurde uns der Weg gewiesen. Alle werden ihr irgendwann einmal einen Besuch abstatten und dort ihre wahrscheinlich unermeßliche Liebe erfassen.«
    »Auch ich?«
    »Nein, du…«
    »Ich will aber hin«, flüsterte Suko dicht neben dem Ohr des Halbchinesen. »Ich werde dich nicht mehr aus den Augen lassen, ich werde dir folgen, und du wirst keine Chance mehr bekommen, mir zu entgehen. Das kannst du mir glauben.«
    Tommy Li ballte seine Hände. In seinen Augen blitzte es. »Ich… ich hasse dich!«
    »Das bleibt dir überlassen. Ich aber will nicht, daß es noch weitere Tote gibt. Zwei haben mir gereicht. Und du solltest endlich begreifen, daß du dich mit dem Teufel verbündet hast und nicht mit einer schönen, geisterhaften Erscheinung. Wir haben hier nichts mehr zu suchen. Wir werden das Haus jetzt verlassen und uns auf den Weg zu diesem Sarg oder dieser Truhe machen. Und noch etwas. Ich habe weder Angst vor deiner geisterhaften Joanna noch vor dem Teufel. Ich bin es sogar gewohnt, gegen ihn anzugehen.«
    Tommy Li lächelte herablassend. »Du kannst mich nicht erschrecken, nein, das schaffst du nicht. Es wird alles ganz anders werden, als du es dir gedacht hat.«
    »Abwarten.«
    »Ja, das werden wir auch.«
    Suko bewegte sich auf die Tür zu. Seinen Schützling nahm er mit. Er hielt ihn in Höhe des Ellbogens fest, und sein Griff war beinahe schmerzhaft hart.
    Bevor er die Tür öffnete, warf er noch einen Blick aus einem der beiden Fenster.
    Soviel erkennbar war, hielt sich kein Mensch auf der Straße zwischen den Häusern auf. Es sah alles so harmlos aus, wirkte einfach, aber das wollte Suko nicht glauben, eben weil er den Teufel kannte. Der gab nie auf, auch wenn er sich mal zurückzog. Er war ein Spieler, ein Gaukler, und er gaukelte den Menschen etwas vor.
    Wie diese trügerische Sicherheit, zum Beispiel…
    Tommy Li wollte das Haus verlassen. Seine Hand hatte die Klinke kaum berührt, als Suko ihn zurückzerrte. »Nein, mein Junge, noch bleibst du hier.«
    »Aber warum? Ich…«
    »Weil ich es sage!«
    Er wollte aufbegehren, aber der Blick des Inspektors warnte ihn, und so entschied er sich für einen Rückzieher. »Ja, ich werde alles tun, was du willst.« Er lachte. »Aber was immer du auch versuchst, der Geist meiner Geliebten ist stärker und wird dir einen Riegel vorschieben, darauf kannst du dich verlassen.«
    Das befürchte ich auch, dachte Suko, hielt sich aber mit einem Kommentar zurück. Er richtete seinen Blick auf den Lastwagen und wollte wissen, wem er gehörte.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Dann stand er einfach hier?«
    »Ja.«
    »Wir könnten damit wegfahren. Ich nehme an, daß auch deine Freunde auf die Ladefläche passen. Ja, Freunde, wo halten sie sich eigentlich auf? In den übrigen Häusern?«
    »Du hast es erraten.«
    »Denken sie alle so wie du?«
    »Ja, Suko, ja!« Er trat mit dem Fuß auf. »Du wirst sie nicht wegholen können. Sie alle liegen auf ihren Lagern und schlafen oder träumen. Sie hoffen darauf, daß ihnen der Geist erscheinen wird. Alle wollen sie zum Grab. Noch können sie nur von ihr träumen.«
    Suko hatte nicht richtig hingehört, weil er sich mit anderen Gedanken beschäftigte. Die drehten sich um den Lastwagen. Wenn die anderen schliefen oder von der Geisterbraut träumten, dann befanden sie sich in einer relativen Sicherheit, was er für Tommy nicht garantieren konnte, denn er war bereits aufgefordert worden, das Grab oder den Sarg der geheimnisvollen Persönlichkeit zu besuchen. Er mußte weg.
    Und ein parkender Lastwagen lud geradezu ein, ihn als Fluchtfahrzeug zu benutzen.
    Suko zerrte die Tür auf, ohne seinen Schützling aus dem Griff zu lassen.
    Die Luft draußen kam ihm besser vor als die Schwüle im Innern. Sie wehte als kühlerer Hauch gegen ihn, den er für Sekunden genoß, der ihn jedoch nicht davon abhielt, auf seine Sicherheit genau zu achten.
    Es tat sich nichts.
    Über der Straße und auch über den Häusern lag eine nahezu trügerische und bedrückende Stille. Wie kurz vor einem mächtigen Gewitter. Der Himmel zeigte noch immer eine blaue Farbe, hatte bereits im Westen eine rötliche Färbung angenommen, ein Zeichen dafür, daß sich die Sonne allmählich senkte.
    Suko hatte den Arm ausgebreitet und ihn wie ein Gitter gehalten, das Tommy nicht überklettern sollte. Erst als er ihn wieder an den Körper drückte, durfte Tommy ihm folgen.
    Er ging

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