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0709 - Das Seelenschwert

0709 - Das Seelenschwert

Titel: 0709 - Das Seelenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hundertprozentig stimmt, dann frage ich mich trotzdem, was Suko dazu getrieben haben könnte, diese vier Morde zu begehen. Warum ist er bei dem Triadenboß erschienen und hat vier Tote hinterlassen? Er tut nichts ohne Motiv, er muß weitere Pläne verfolgen.«
    »Er oder der Teufel, John?«
    »Das weiß ich noch nicht.« Ich schaute zur Seite und auf den zweiten Stuhl, der jetzt leer war. Sonst hatte Suko darauf gesessen. Um so bitterer stieg die Erinnerung wieder in mir hoch.
    Sir James hatte meine Gedanken erraten und schlug mir vor, nicht in eine schwermütige Nostalgie zu verfallen.
    »Keine Sorge, Sir, ich werde schon wieder den Punkt erreichen, wo ich anfangen kann zu kämpfen.«
    »Das ist gut. Wir können den Fall von zwei Seiten angehen. Einmal uns um die Truhe kümmern, zum anderen Li Choung einen Besuch abstatten und dort versuchen, mehr über Sukos Schicksal herauszubekommen.«
    »Er wird nichts wissen.«
    »Möglicherweise sein Sohn.«
    Ich war überrascht. »Wieso, Sir? Ist der denn bei ihm? Tommy Li erzählte mir, daß er zu seinem Vater nicht mehr zurückkehren würde.«
    Der Superintendent verzog die Lippen. »Vielleicht ist er zu Hause, um zu packen. Ich könnte mir vorstellen, daß Ihnen Tommy Li etwas verschwiegen hat. Nicht einmal bewußt, das will ich ihm nicht unterstellen, aber Sie sollten bei ihm in die Tiefe gehen. Er ist ja voll und ganz auf dem Trip gewesen, hatte sich in eine Tote verliebt und wird auch dem Teufel positiv gegenüberstehen. Eventuell gelingt es Ihnen, bei ihm alte Kontakte zu erwecken.«
    »Das wäre eine Chance.«
    »Die wir als zweite wahrnehmen werden. Es sei denn, Sie haben andere Pläne, John.«
    »Nein, Sir, das nicht. Ich will mich mit der Truhe beschäftigen. Ich will versuchen, ihr Geheimnis zu ergründen. Nach wie vor bin ich der Ansicht, daß dieser Spiegel kein normaler ist, sondern möglicherweise der Weg in die Hölle.«
    »Das könnte sein.« Er hob die Hände, kantete sie und ließ sie wieder fallen. »Nur möchte ich Sie nicht auch noch verlieren, John. Deshalb seien Sie bitte vorsichtig!«
    »Darauf können Sie sich verlassen, Sir. Ich bin gewarnt. Suko war es nicht, er lief in die Falle des Teufels. Ich habe übrigens seine Waffen an mich genommen«, sagte ich und stand auf.
    »Das ist gut.« Auch Sir James erhob sich. Er wollte mich zur Tür bringen. Etwas, das er selten tat.
    Dort trafen wir auch zusammen. Sir James streckte mir die Hand entgegen, in die ich nicht einschlug, denn etwas hatte mich gewarnt.
    Ein sehr leises Geräusch in meinem Rücken.
    Ich hatte ein Lachen gehört.
    Dann drehte ich mich um.
    Auch Sir James tat es.
    Zugleich sahen wir, wer in dem zweiten Stuhl seinen Platz gefunden hatte.
    Es war Suko!
    ***
    Wir reagierten überhaupt nicht, standen bewegungslos auf dem Fleck.
    Aber ich merkte die Säure in meinem Magen, die allmählich in die Höhe stieg und sich als bitteres Sodbrennen in der Kehle festsetzte. Es war Suko, er sah aus wie immer, und keiner von uns glaubte an eine Halluzination.
    Aber wie sah er aus!
    Diese überheblichlässige Haltung paßte nicht zu ihm. Auch nicht das kalte Lächeln auf seinem Gesicht, das wie eingefroren wirkte und aussah, als würden dünne Eisschichten in seinen Hautfalten liegen.
    Sein Gesicht war dunkler als sonst. Schatten lagen auf der Haut wie sehr dünnes, bläuliches Papier. Seine Augen glichen dunklen Teichen mit einer geheimnisvollen Tiefe, und seine Kleidung war eigentlich normal, obwohl sie mir düster vorkam.
    Ich öffnete den Mund und stotterte den Namen meines Freundes. Sir James sagte nichts. Er war nur ununterbrochen dabei, über seine Stirn zu wischen, aber der Schweiß wurde auch nicht weniger.
    War Suko existent? War es nur ein Geist? Li Choungs Leibwächter hatte ihn als solchen angesehen, was ich mir schlecht vorstellen konnte. Saß der Beweis nun vor mir?
    Ich mußte die Bestätigung haben, griff unter meine Jacke und ging das volle Risiko bewußt ein, als ich Sukos Beretta hervorholte und den erschreckten Blick meines Chefs sah, der mit meiner Beweisführung bestimmt nicht einverstanden war.
    »Deine Waffe, Suko!«
    Ich warf sie ihm zu.
    Er hätte reagieren müssen, er tat es nicht. Die Waffe erreichte ihn, huschte hindurch und schlug gegen die Innenseite der Rückenlehne, von der sie abprallte und auf der Sitzfläche liegenblieb, ohne noch bewegt zu werden.
    Aber Suko saß dort.
    Nein, es war nicht Suko. Es war eine Projektion, es war sein Astralleib, wobei ich mich weigerte,

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