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0709 - Das Seelenschwert

0709 - Das Seelenschwert

Titel: 0709 - Das Seelenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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begriffen hatte. »Was heißt das, Bulle?«
    »Er ist nicht mehr da.«
    Tommy schwieg. Er senkte den Kopf. Ich ließ ihn in Ruhe und drehte mich zudem zur Seite, weil ich Schritte gehört hatte. Rico schlenderte auf uns zu.
    »Alles in Ordnung?« erkundigte er sich.
    »Ja, es ist für euch vorbei.«
    Rico wollte etwas sagen, aber das Kichern seines Bekannten Tommy ließ ihn stocken. »Ich habe es gesehen. Ich habe gesehen, wie der Teufel kam und sein Schwert zog. Suko war im Sarg. Er stellte sich neben ihn und schlug zu.«
    »Mit dem Schwert?«
    »Ja, verdammt!«
    »Aber im Sarg lag niemand.«
    Tommy Li hob den Kopf. Er hockte im Gras wie jemand, der aus der Erde gekrochen war und sich zunächst in der fremden Umgebung zurechtfinden mußte. »Ich habe ihn aber gesehen.«
    »Das mag sein. Ich nicht.«
    »Und wo ist er?« schrie Tommy.
    »Keine Ahnung.«
    Der junge Mann rang nach Luft und nach Worten. »Der… der kann doch nicht verschwunden sein, verdammt. Nein, das ist nicht möglich. Dann muß er sich in Luft aufgelöst haben.«
    »Wahrscheinlich hat er das auch.«
    »Scheiße!« schrie er mich an. »Das ist doch hirnverbrannter Bockmist, ist das. Das ist doch Blödsinn! Er kann nicht verschwunden sein. Ich habe selbst gesehen, wie er…«
    »Aber er ist weg…«
    Tommy Li rang nach Luft. »Nein, so etwas muß ich nicht glauben. Dafür gibt es keine Beweise. Ich…«
    »Hast du dich nicht auch in eine Tote verliebt? Genau wie Rico?«
    Während Rico nickte, sich dabei aber verlegen gab, runzelte Tommy die Stirn und blies die Wangen auf. Er ließ die Luft aber nicht aus seinem Mund strömen, sondern schluckte sie wieder. »Nun?«
    »Es war keine Tote«, murmelte Rico. »Es war…es war ihr Geist, der sich uns näherte. Er drang ein in unsere Träume. Er gaukelte uns ein wundersames Leben vor. So etwas Herrliches würden wir nie mehr erleben. Es war völlig anders. Wir hatten die Chance, Grenzen zu überschreiten, ja, selbst grenzenlos zu werden.«
    »Nach eurem Tod.«
    Rico schüttelte den Kopf. So zackig und schnell hintereinander, daß ich mißtrauisch wurde. »Was ist los, Rico? Habe ich dir etwas Falsches gesagt?«
    »Das wohl nicht.«
    »Und warum reagierst du dann so seltsam?«
    »Wieso endete das mit dem Tod?«
    Er wußte tatsächlich keinen Bescheid. Ich besaß Menschenkenntnis genug, um ihm dies anzusehen. »Weißt du nicht, was mit deinen beiden Freunden geschehen ist, die ich auf meinem Weg hierher gefunden habe?«
    »Nein - wieso?« Er sprach unsicher, aber in seinem Blick lag eine gewisse Spannung.
    »Sie sind tot.«
    »Wie - tot?«
    »So wie ich es sagte. Die beiden sind tot. Ich fand sie im Wald. Sie haben sich selbst umgebracht. Sie töteten sich, sie brachten sich um! Auf schaurige Art und Weise selbst ums Leben gebracht. Das ist einfach nicht zu fassen für euch. Aber ich sehe die Dinge realistischer. Ihr habt den falschen Weg eingeschlagen. Es ist genau der, der euch dem Teufel in die Arme führen wird.«
    »Nein, Sinclair…«
    »Doch, Rico, doch! Ihr seid einem raffinierten Spiel aufgesessen. Ihr seid in eine Falle gelaufen, die als Falle kaum erkennbar gewesen ist. Es ist einfach nicht möglich, sich mit den Mächtigen der Finsternis zu verbünden. Die Menschen sind immer die Verlierer, auch wenn sie sich noch so bemühen.«
    Rico schwieg. Auch der verletzte Tommy sagte kein Wort. Beide starrten dabei finster zu Boden und hingen ihren Gedanken nach. »Tot«, flüsterte Rico nach einer Weile, »warum denn ausgerechnet tot? Das will nicht in meinen Kopf.«
    »Ich kann es euch erklären. Ihr habt euch in eine Tote verliebt. Nicht direkt, sondern in einen Astralleib, in einen feinstofflichen Körper, für den es die Grenzen, die für uns Menschen existieren, nicht gibt. Er bewegt sich überall hindurch. Er kann Entfernungen zurücklegen, ohne daß es eine meßbare Zeitspanne gibt. Es ist wirklich außergewöhnlich, aber ich will euch sagen, daß es eine Verbindung gibt zwischen dem Teufel und dem Astralleib der Joanna und dem Satan. Er gab ihr diese Existenz, aber er forderte dafür einen Tribut.«
    »Den Tod?« hauchte Rico.
    »Indirekt ja. Er wollte die Seelen bekommen. Ihr habt euch in Joanna verliebt, und er raubte nach dem Selbstmord die Seelen der jungen Männer. Das ist seine Art. Das garantiert seine weitere Existenz. Es ist uralt, es kehrt immer wieder, so hat der Teufel bereits seit ewigen Zeiten existiert. Man muß sieh nur damit vertraut machen. Bei ihm ist es oft genug das gleiche

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